Puureheimet Brotchorb: Eine Aussenwohngruppe rundet das Angebot ab

Mit 16 Bewohnenden erreichte das Puureheimet Brotchorb auf der Hinterbuchenegg, Stallikon, im vergangenen Jahr von Januar bis Oktober eine einhundert- prozentige Auslastung. Danach konnten drei Bewohner in die neue Aussenwohngruppe wechseln. Im aktuellen Jahresbericht informiert die Stiftung zudem über Selbstversorgung und ein grundsätzlich erfreuliches Jubiläumsjahr 2013.

«Das Jubiläumsjahr 2013 hat aufgezeigt, welch grossartiges und vielfältiges Netzwerk von Menschen – seien es Freunde, Gönner, Behördenmitglieder, Fachleute, Ehemalige usw. – mit dem Puureheimet Brotchorb verbunden sind und das Gedeihen der Stiftung sowie das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner unterstützen und mittragen. Ihnen allen gebührt ein herzliches Dankeschön», notiert Gesamtleiter Sepp Thalmann im aktuellen Jahresbericht der Stiftung Puureheimet Brotchorb.

Die enge Verbindung mit der Einrichtung für Menschen mit psychischer Erkrankung und/oder Suchtmittelabhängigkeit auf der Hinterbuchenegg, Stallikon, hat sich, so resümiert der Jahresbericht weiter, gerade und in besonderem Masse auch bei den im vergangenen Jahr durchgeführten besonderen Ereignissen, dem Landschaftstag am 8. Juni 2013 und dem Fest zum 25-Jahre-Jubiläum des Puureheimet am 25. August 2013, mit regem Besucherandrang bestätigt. Fast ein halbes Tausend Gäste allein waren es am Jubiläumsfest, an welchem die interessierten wie beeindruckten Besuchenden auch hofeigene Bio-Produkte geniessen konnten.

Selbstversorgungmit zentraler Bedeutung

Der Erfahrung mit der mittlerweile ein Vierteljahrhundert andauernden Selbstversorgung ist denn auch im Jahresbericht reichlich Platz eingeräumt. «Die Selbstversorgung in der Ernährung hat in unserer Einrichtung eine zentrale Bedeutung. Mit ihr kommt der Impuls von Gründer Pfarrer Ernst Sieber, eine autonome Einrichtung herbeiführen und zu betreiben, zum Tragen», erläutert Sepp Thalmann dazu. «Das Miterleben, Mittragen und Mitgestalten in den verschiedenen Selbstversorgungsbereichen vom Anbau, über die Pflege und die Verarbeitung der Grundnahrungsmittel stärkt die Sinnhaftigkeit und das Bewusstsein im Lebensalltag der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Mitarbeitenden und unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung.»

Arbeitsagoge Moritz Arbenz bestätigt dies: «Die realitätsnahe Arbeit mit und in der Natur wird von den Bewohnenden wie auch von den Mitarbeitenden als sinnstiftend wahrgenommen. Sinnstiftende Arbeit ist der Grundpfeiler für eine ganzheitliche Verbesserung der Lebenssituation eines Menschen. Entsprechend erfahren wir von unseren Bewohnenden immer wieder Wertschätzung für die ganzheitliche und natürliche Lebensweise, wie sie im Puureheimet Brotchorb gelebt wird. Diese Werte haben uns im ‹Brotchorb› in den vergangenen 25 Jahren getragen und werden auch in Zukunft nicht ihre Gültigkeit verlieren.»

Erweiterungen zur Abrundungdes Angebotes

Mit der Eröffnung der Aussenwohngruppe AWG Flarz Anfang November 2013 konnte ein wichtiger Schritt zur wichtigen Erweiterung des Angebotes erreicht werden. «Mit der selbstständigeren Wohnform einer Aussenwohngruppe konnte eine Lücke in unserem Gesamtkonzept geschlossen werden», hält Sepp Thalmann dazu fest. Dennoch, auch das verheimlicht der Jahresbericht nicht, war es eine Art echter Gratwanderung bis zur definitiven Verwirklichung der AWG, zumal das geplante Bauprojekt für die Aussenwohngruppe innert der mit der Bewilligung durch den Kanton gesetzten Frist bis Ende 2013 nicht realisierbar war.

Der über mehrere Jahre andauernde umfangreiche Entwicklungsprozess bezüglich der Erweiterung mit einer AWG und Mitarbeiter-Wohnung schien zwar Ende März 2013 mit der Eingabe eines ausgereiften Bauprojektes schon einen entscheidenden Schritt vorangekommen, zumal die Baueingabe auf einvernehmlichen Absprachen mit allen zuständigen Gemeindevertretern und Experten basiert. Die Umgestaltung der Westfassade mit dem Einbau von Fenstern allerdings stiess dann bei zwei Nachbarn auf Widerstand. «Um allfälligen Einsprachen vorzubeugen, haben wir mit den Nachbarn einen Kompromissvorschlag erarbeitet», ergänzt Sepp Thalmann, «der dann leider von der Gemeinde abgelehnt wurde.» Und so kam es dann, nach Bewilligung der ursprünglich mit der Gemeinde ausgehandelten Baueingabe, dennoch zum Baurekurs, in dessen Folge auch Rechtsunsicherheiten aufgeworfen wurden.

Der Stiftungsrat, so wird im Jahresbericht versichert, ist um eine allseitig bewährungsfähige Lösung bemüht; entsprechend drückt er auch den Wunsch und seine Bereitschaft zu einer kreativen, gutnachbarschaftlichen Zusammenarbeit aus: «Wir möchten wie bisher zur friedlichen Entwicklung der Dorfgemeinschaft beitragen und einen Rechtsweg abwenden. Dies erfordert von allen Seiten Geduld und Flexibilität.» Gesamtleiter Sepp Thalmann ist überzeugt, dass sich eine Lösung finden wird, die alle Beteiligten befriedigen wird.

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