Die Wasserqualität in der Lorze wird weiter verbessert

In der Abwasserreinigungsanlage Schönau (ARA) in Friesencham wird ein Projekt erarbeitet, mit dem Mikroverunreinigungen wesentlich eliminiert werden können. Damit wird auch die Wasserqualität der Lorze spürbar verbessert.

Massnahmen zur Reduktion von Mikroverunreinigungen in der ARA Schönau in Friesencham haben Einfluss auf die Wasserqualität der Lorze. (Bild Werner Schneiter)
Massnahmen zur Reduktion von Mikroverunreinigungen in der ARA Schönau in Friesencham haben Einfluss auf die Wasserqualität der Lorze. (Bild Werner Schneiter)

Die ARA Schönau in Friesencham hat ein überkantonales Einzugsgebiet und ist derzeit auf 146000 Einwohnergleichwerte ausgerichtet. Eine letzte, umfangreiche Sanierung erfolgte vor 15 Jahren – mit positiven Folgen für die Wasserqualität in der Lorze, die zuvor unter zum Teil massiven Verunreinigungen litt, was Anfang der 80er-Jahre, in einer extrem heissen Periode, zu einem grossen Fischsterben führte.

Rückstände von Medikamenten,Hormonen, Kosmetika

Dieser Lorze fliessen bei trockenem Wetter täglich rund 40000 Kubikmeter Wasser aus der ARA Schönau zu, nachdem es – wie in anderen Anlagen – dreistufig gereinigt worden ist: mechanisch, biologisch und chemisch. Zu diesen Stufen gesellt sich eine weitere, mit der Mikroverunreinigungen zu Leibe gerückt wird. Diese können mit den herkömmlichen Systemen kaum herausgefiltert werden; rund 40000 Stoffe gelangen trotz moderner Dreistufen-Reinigung ins Wasser – und damit auch in den Fluss. Es handelt sich dabei um Rückstände von Medikamenten, Hormonen, Kosmetika und anderem. Diese Stoffe können heute etwa zu 40 Prozent eliminiert werden. Sie setzen den Lebewesen im Wasser zu und können sich negativ chronisch auf deren Fortpflanzung auswirken, auch wenn sie nur im Milliardstel-bereich vorkommen.

Zum Handeln gezwungen

Einfluss haben solche Stoffe auch auf Menschen, zum Beispiel dann, wenn Flusswasser ins Grundwasser fliesst und ab Wasserhahn konsumiert wird. In ihrem Unterlauf dient die Lorze laut Kobler einem Einzugsgebiet von 60000 Einwohnern als Trinkwasserquelle.

«Wir müssen etwas tun», sagt Dr. Bernd Kobel, Geschäftsführer der ARA Schönau in Friesencham mit Blick auf die von den eidgenössischen Räten beschlossene Revision des Gewässerschutzgesetzes. Derzeit laufen Variantenstudien: Welche Verfahren sollen angewendet werden: Aktivkohle oder Ozoning? Aktuell läuft in der ARA Friesencham ein Pilotexperiment. Getestet wird auf einer kleinen Anlage. Ziel ist es, 80 Prozent dieser Mikroverunreinigungen mit einem neuen Verfahren zu eliminieren – doppelt so viel wie bisher. «Im Herbst 2015 werden wir der Delegiertenversammlung des Gewässerschutzverbandes der Region Zugersee-Ägerisee ein definitives Projekt zur Abstimmung vorlegen. Wir haben den Anspruch, die beschlossene Variante in den nächsten drei bis vier Jahren umzusetzen», sagt Bernd Kobel. Er verweist auch auf die Finanzierungslösung vom Bund. Demnach sollen für entsprechende Ausbauten 9 Franken pro Kopf und Jahr erhoben werden, was rund 1,3 Mio. Franken entspricht. Werden dann die gesetzlichen Vorgaben erfüllt, entfällt diese Abgabe der Einwohner im ARA-Einzugsgebiet. So verbleiben dann laut Kobel für die neue Reinigungsstufe jährliche Betriebskosten von 800000 Franken.

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