«Wichtiger als die Trägerschaft ist das Wohlbefinden der Betagten»

«Wichtiger als die Trägerschaft ist das Wohlbefinden der Betagten. Die Voraussetzungen dazu sind vorhanden», sagte Hannes Wittwer, CEO der Senevita AG im Rahmen einer Besichtigung des Mitte Mai eröffneten Alters- und Pflegezentrums Obstgarten in Affoltern.

Senevita-CEO Hannes Wittwer: Das Wohl der Betagten im Vordergrund.Der Eingangsbereich mit Aquarium. (Bilder Werner Schneiter)Senevita-Obstgarten-Geschäftsführerin Andrea Wanner zeigt den Speisesaal/Aufenthaltsraum in der Pflegeabteilung.

Senevita-CEO Hannes Wittwer: Das Wohl der Betagten im Vordergrund.Der Eingangsbereich mit Aquarium. (Bilder Werner Schneiter)Senevita-Obstgarten-Geschäftsführerin Andrea Wanner zeigt den Speisesaal/Aufenthaltsraum in der Pflegeabteilung.

«Nochmals den Start feiern, die Räume besichtigen und Gespräche ermöglichen»: Das ist laut Senevita-Obstgarten-Geschäftsführerin Andrea Wanner der Grund für eine Einladung für Behörden, Bauherrschaft, Architekten und andere Interessierte. Das viergeschossige Alters- und Pflegezentrum auf dem ehemaligen OVA-Areal in Affoltern eröffnete den Betrieb am 15. Mai 2014. Inzwischen sind 23 der 48 Ein- und Zweizimmerwohnungen sowie 20 der insgesamt 120 Pflegeplätze besetzt – mit Betagten aus Affoltern, Uerzlikon, Kappel, Hausen, Wädenswil und Baar. Eine Vollbelegung dieser Pflegeplätze wird ineinem Zeitraum von eineinhalb Jahren angestrebt. Die seniorengerecht konzipierten Wohnungen werden laut der Prognose von Andrea Wanner schneller belegt sein. Die Preise für die Wohnungen, die laut Andrea Wanner von den Mietern als «gut» bezeichnet werden, bewegen sich zwischen 3500 und 4000 Franken. Inbegriffen ist darin unter anderem ein tägliches 4-Gang-Menü – während 365 Tagen im Jahr. Wer sich beim Essen maximal 100-mal abmeldet, erhält eine Rückvergütung. Den Betagten stehen im Erdgeschoss zahlreiche Einrichtungen zur Verfügung: Physiotherapie und Aktivierungsraum, was laut Andrea Wanner grosse Bedeutung hat. «Die Leute können sich bewegen, Sportgeräte nutzen, backen, malen, Instrumente spielen usw.», sagte sie. Es stehen weiter Jass- und Filmnachmittage auf dem Programm sowie Betätigungsmöglichkeiten im Mehrzweckraum, der auch extern vermietet wird. – In den Obergeschossen sind insgesamt acht Pflegewohngruppen à 15 Personen untergebracht, also 120 Ein-Bett-Pflegeplätze. Es gibt eine sogenannte 1:1-Betreuung, auch eine eigene Spitex. «Es steht unseren Bewohnerinnen und Bewohnern natürlich frei, die öffentliche Spitex zu beanspruchen», hält Andrea Wanner fest. Die Taxe für Hotellerie und Betreuung im Pflegebereich beläuft sich auf 190 Franken pro Tag (Spital Affoltern: 189 Franken). Die Bewohnerkosten pro Tag bewegen sich zwischen Fr. 193.85 (Stufe 1) und Fr. 211.60 (Stufen 3 bis 12).

Offen für Leistungsvereinbarungen

Es gibt derzeit bei Senevita Obstgarten 30 Vollzeitstellen, die sich 40 Personen teilen. Die Zahl der Beschäftigten steigt mit der fortschreitenden Besetzung der Plätze und Wohnungen. «Wir haben gute, qualifizierte Mitarbeitende gefunden», sagt Hannes Wittwer. Sie und die vorhandene Infrastruktur seien beste Voraussetzungen für das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner. Und das sei schliesslich der «Angelpunkt»: «Die Trägerschaft ist eigentlich unwesentlich. Oberstes Ziel ist die Zufriedenheit der Betagten in unseren Räumen, wo die gleichen Pflegebedingungen gelten wie bei der öffentlichen Hand», so Wittwer, der nun das Haus weiter «mit Leben füllen will» – und überzeugt ist, dass das auch gelingen wird. Sein Optimismus fusst auf dem Umstand, dass Senevita vor Bauentscheiden gründliche Standortabklärungen vornimmt. In Affoltern sei ein ausgewiesenes Bedürfnis nach Pflegeplätzen und nach betreutem Wohnen vorhanden, fügt er bei und gibt sich offen bei der Frage nach Leistungsvereinbarungen. Auch mit Gemeinden.

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