Im «Klanghotel Rössli» werden die Saiten wieder gestimmt

Die zweite Auflage des Projektes «Klanghotel Rössli» in Mettmen-stetten von Mitte Januar 2015 trägt den Titel «Schwerelos – eine poetische Reise». Auch wenn einiges strukturierter ist als bei der ersten Auflage – Raum für Experimente ist gleichwohl vorhanden.

Sorgen Mitte Januar 2015 für Klang im «Rössli», von links: Philipp Galizia, Ursi Tschudi und Beat D. Hebeisen. (Bild Werner Schneiter)
Sorgen Mitte Januar 2015 für Klang im «Rössli», von links: Philipp Galizia, Ursi Tschudi und Beat D. Hebeisen. (Bild Werner Schneiter)

Es handelte sich um ein veritables Experiment, das vor Jahresfrist vom Mettmenstetter Musiker und Filmer Beat D. Hebeisen ins Leben gerufene «Klanghotel Rössli». 20 bekannte Kulturschaffende enterten damals die Räume. Sozusagen die gesamte Liegenschaft diente als Bühne, ja sogar auf dem WC wurde musiziert. Trotz Drehbuch war vieles improvisiert und vielleicht gerade deswegen auch spannend. Das Multimedia-Spektakel geriet letztlich zum Grosserfolg. Jeder Abend war ausverkauft. «Wir mussten sogar zusätzliche Stühle herbeischaffen», sagt Beat D. Hebeisen.

Schwerkraft spielt zentrale Rolle

Und ein Spektakel kündigt sich nun auch mit der zweiten Auflage an, die in Mettmenstetten vom 14. bis zum 17. Januar 2015 über die Bühne gehen wird. Dabei spielt die Schwerkraftine zentrale Rolle; Baccalà Clowns werden mit Akrobatik-Einlagen faszinieren, vielleicht auch Gefahr laufen auf dem harten Boden der Realität zu landen. Auf dem Schlappseil ist Masha Dimitri zu sehen, und Martha Kröger will am hängenden Stofftuch die Schwerkraft aushebeln. Wie und wie weit sich die anderen Künstlerinnen und Künstler mit dem Thema «Schwerkraft» befassen werden, wird erst an den Aufführungen sichtbar.

Beat D. Hebeisen und Philipp Galizia, der die Saiten seines Kontrabasses zum Schwingen bringen wird, sprechen von einem stimmigen Konzept, das insbesondere in logistischer Hinsicht vereinfacht worden ist.

Ein komplettes Fernsehstudio

So wird im «Rössli» nur noch eine Leinwand stehen (letztes Mal waren es drei) und mit einer «fliegenden» Kamera gearbeitet. Neu ist der Einsatz von einem Green-Screen-Raum, eine in der Film- und Fernsehtechnik angewandte Bildfreistellung. «Wir richten auch ein komplettes Fernsehstudio ein, mit dem die fünf Kameras koordiniert werden. Ton und Licht stellen da sehr grosse Herausforderungen dar und sind entscheidend, um Stimmung zu erzeugen», sagt Beat D. Hebeisen. Er hat von vielen der 14 auftretenden Kunstschaffenden Porträts angefertigt. Diese werden dem Publikum im Verlauf des Abends auf der drei mal fünf Meter grossen Leinwand gezeigt. Darin erzählen die Auftretenden über sich, über ihre Leidenschaft, derweil sie während ihres Auftritts im «Rössli» mehrheitlich «schweigen» müssen.

Vor Jahresfrist war vieles ad hoc. Welche Geschichte dieses Mal erzählt werden soll, ist in den Grundzügen fixiert. Gleichwohl bleibt noch viel Raum für Experimentelles und für Unvorhergesehenes. Das gründet nicht zuletzt auf dem Umstand, dass die aus allen Teilen der Schweiz stammenden Kunstschaffenden die Geschichte zuvor nicht proben können. Gleichwohl muss dann letztlich alles, was zuvor an Ideen sprudelte, in den Raster passen. In dieser Hinsicht ist natürlich auch Ursi Tschudi gefordert, die musikalische Leiterin. Sie muss Struktur in den musikalischen Bereich bringen.

Auftritt für ein «Trinkgeld»

Alle drei, die den «Anzeiger» zum Gespräch treffen -– Ursi Tschudi, Philipp Galizia und Beat D. Hebeisen – sind zuversichtlich, dass auch die zweite Auflage zum Erfolg wird. «Die Zusammenarbeit ist sehr gut; wir ergänzen uns auf ideale Weise», halten sie fest.

Die 14 Kunstschaffenden – unter ihnen Kunstschmied Moritz Häberling und Maggie Gut vom Gut-Training auch zwei Einheimische – treten übrigens für ein «Trinkgeld» auf. Nicht nur, weil sie Gefallen finden am Konzept. Das über sie produzierte Video stellt für sie auch einen Mehrwert dar, weil es sich – beispielsweise im Internet – weiterverwenden lässt.

Vorverkauf bei der Bank Raiffeisen, Geschäftsstelle in Mettmenstetten, Telefon 044 768 58 58. Reservierung für Nachtessen vor der Veranstaltung im Gasthaus Rössli, Telefon 044 767 02 01.

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