Mit vereinten Kräften zur idealen Grösse?

Ein gemeinsamer Schritt zu einer sinnvollen Grösse – mit dieser Botschaft traten die Vorstände der Affoltemer Bau- genossenschaften Bawa und GBA am vergangenen Montag und Mittwoch vor ihre Mitglieder. Erklärtes Ziel ist eine Fusion.

«Flaggschiff» der GBA: Die Blöcke an der Loorenstrasse in Affoltern. (Bilder tst.)Die ersten Alterswohnungen der Bawa hinter dem «Seewadel» in Affoltern.

«Flaggschiff» der GBA: Die Blöcke an der Loorenstrasse in Affoltern. (Bilder tst.)Die ersten Alterswohnungen der Bawa hinter dem «Seewadel» in Affoltern.

Hier die knapp 20 Jahre junge Baugenossenschaft Alterswohnungen Affoltern (Bawa) mit 400 Genossenschaftern und 63 Alterswohnungen, dort die über 70 Jahre alte Gemeinnützige Baugenossenschaft Affoltern (GBA) mit 156 Genossenschaftern und 108 Wohnungen. «Gemäss Statuten sind wir sehr ähnlich», sagt GBA-Präsident Markus Da Rugna. Beide wollen ihren Mitgliedern preisgünstigen Wohnraum zur Verfügung stellen. Und beide hätten durchaus noch Potenzial, zu wachsen.

Bei allen Gemeinsamkeiten sind allerdings auch einige Unterschiede: Während die GBA sämtliche Altersgruppen abdeckt, richtet sich die Bawa ausschliesslich an Senioren. Bei der Bawa machen die Mieter nur 15% der rund 400 Genossenschafter aus. Bei der GBA liegt dieser Wert bei über 70%. «Im Gegensatz zur Bawa lebt unsere Genossenschaft von den Mietern», so Da Rugna. Und schliesslich ist bei der Bawa die Intus AG für die Verwaltung zuständig, während die GBA alles in Eigenregie macht – und künftig auch für die Partnerin machen könnte: «Unsere Verwaltung wäre fähig, mit dem ganzen Paket klarzukommen», sagt Da Rugna und meint damit die GBA und die Bawa.

Gegenseitig Unterstützung zugesichert

Die Mietzinse auf dem freien Markt dürften auch künftig steigen, ebenso der Senioren-Anteil in der Bevölkerung. Weiter stellt das zunehmend anspruchsvollere Mietrecht hohe Anforderungen. So trafen sich die beidenAffoltemer Baugenossenschaften vor vier Jahren zu ersten Gesprächen über eine Zusammenarbeit. Die Finanzsituation der Bawa sei damals nicht gut gewesen, verriet deren Präsident Urs Laederach. Die GBA half, indem sie Anteilscheine kaufte, und man sicherte sich gegenseitig Unterstützung zu.

Seither wurden die Gespräche intensiviert. «Beide Vorstände sind der Meinung, dass eine Fusion geprüft werden sollte», hielt Urs Laederach fest. Eine Kombinationsfusion der beiden gleichberechtigten Partner wäre ein gemeinsamer Schritt zu einer sinnvollen Grösse. Die Kosten beziffert Philippe Dietrich von der Bawa auf rund 35000 Franken pro Genossenschaft.

Die Genossenschafter wurden allerdings auch über zwei andere Varianten informiert: Weiter wie bisher – ohne Synergien im Tagesgeschäft und entsprechend ohne Kostenersparnis – oder die GBA übernimmt die technische und administrative Verwaltung im Auftragsverhältnis. So würde die Rechnung entlastet und die Eigenständigkeit doch erhalten.

Mit Generationen-Durchmischung?

Die beiden Veranstaltungen für die Genossenschafter der Bawa am Montag und jene der GBA am Mittwoch hatten rein informativen Charakter. Und nicht zuletzt bot sich Gelegenheit, Fragen zu stellen und Bemerkungen anzubringen. «Werden die Alterswohnungen Alterswohnungen bleiben?», wollte ein Bawa-Mitglied wissen. Seine Befürchtung: Laute Familien könnten die Lebensqualität beeinträchtigen. Dass es Verschiebungen geben könnte, das wollten die Vorstände der beiden Baugenossenschaften nicht ausschliessen. So könnten die bei Senioren unbeliebten Wohnungen im Erdgeschoss an Jüngere gehen, im Tausch für altersgerechte Wohnungen andernorts. Grundsätzlich solle aber ein Mindestanteil an Alterswohnungen in den Statuten festgesetzt werden. «Alterswohnungen sind auch in unserem Interesse», hielt Markus Da Rugna fest. Die GBA-Mitglieder wollten derweil wissen, ob bei einer Fusion die Mietzinsen steigen würden. Diese sollen sich allerdings nicht verändern, wurden sie beruhigt.

Beide Vorstände werden an der nächsten Generalversammlung den Antrag stellen, dass sie Verhandlungen aufnehmen dürfen. Bei einem Ja wird ein entsprechender Antrag für die Generalversammlungen 2016 vorbereitet.

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