38 moderne Mietwohnungen anstelle der Shedhalle

Die Überbauung auf dem Stehli-Seiden-Areal soll im Sommer 2016 bezugsbereit sein

Einige der Lofts im Langhaus (hinten) sind noch zu haben, vorne ist der Aushub gemacht für die Überbauung der Helvetia Versicherungen. (Bild Thomas Stöckli)
Einige der Lofts im Langhaus (hinten) sind noch zu haben, vorne ist der Aushub gemacht für die Überbauung der Helvetia Versicherungen. (Bild Thomas Stöckli)

«Ich hatte Angst, das Haus könnte seine Seele verlieren», verrät Barbara Stehli. Die Rede ist vom Langhaus, welches das einstige Industrieareal in Obfelden so stark prägt. Bis Mitte vergangenen Jahres wurde es umfassend renoviert und in Lofts unterteilt. Und die Befürchtung ist mittlerweile zerstreut: Sei es ein ursprünglich belassener Boden, alte Leitungsrohre oder der oberste Teil des ursprünglichen Treppenhauses. Überall ist die industrielle Vergangenheit des Areals spürbar. Schrift- und Bildtafeln vor jedem Loft nehmen weiteren Bezug auf die Textilwelt. Sie geben den Wohneinheiten ihren Namen: «Brokat» und «Chiffon», «Jaquard» und «Sammet» oder etwas technischer in den Ateliers: «Schiffli» und «Kette».

«Ich bin sehr zufrieden mit dem Ausbau», sagt Barbara Stehli. Von den 14 Wohneinheiten seien acht mittlerweile vermietet, verrät sie. Noch zu haben sind vier Lofts und zwei Dachwohnungen. Interessierte werden aber zuerst ins Kesselhaus geführt. Die dort gelagerten Erinnerungsstücke – Geschäftsbücher und Urkunden, Stoffmuster und Couture-Stücke – sollen den künftigen Bewohnern einen Eindruck von der Geschichte vermitteln.

Aussenmasse der Industriehalle übernehmen

Während das Langhaus umgenutzt werden konnte, drängte sich bei der grossen Shedhalle ein Abriss auf. Weil das ganze Ensemble auf dem Areal unter Schutz steht, war ein Projekt gefragt, das auf die Aussenmasse der ursprünglichen Industriehalle bezug nimmt. Entsprechend haben Meletta Strebel Architekten in Punktsymmetrie zweimal zwei Wohnhäuser mit insgesamt 38 Mietwohnungen à 2½ bis 5½ Zimmer geplant. Das Konzept moderne Neubauwohnungen im Spannungsfeld der historischen Industriearchitektur kam bei der Helvetia Versicherungen gut an. Entsprechend hat sie das Grundstück gekauft – als langfristige Investition. Von einem «guten Standort» spricht Hansjörg Ryser, Mediensprecher der Bauherrin: «innerhalb des bedeutendsten Wirtschaftsraumes der Schweiz.»

Im März vergangenen Jahres hat die Helvetia die Baubewilligung erhalten, die Arbeiten begannen dann im Oktober und der Kran, der letzte Woche neben dem Aushub aufgebaut wurde, deutet an, dass es schon bald nach oben geht. Die Erstvermietung der Wohnungen startet voraussichtlich diesen Sommer, ein Jahr darauf dürfte der Bezug erfolgen.

 

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