Neue Perspektiven für den Bezirksgewerbeverband

Nachdem das Präsidium seit längerer Zeit jährlich wechselte und zuletzt interimistisch besetzt war, hat nun der Bezirksgewerbeverband einen «richtigen» Präsidenten: Die Generalversammlung wählte in Hausen FDP-Kantonsrat Olivier Hofmann. Er wird nun die vor Jahresfrist beschlossene Neuausrichtung umsetzen müssen.

Abschied und Neubeginn, von links: Thomas Frick, während eines halben Jahres Interimspräsident, der neue Präsident Olivier Hofmann und Marcel R. Streiff, abtretender Geschäftsstellenleiter, jetzt Standortförderer. (Bild Werner Schneiter)
Abschied und Neubeginn, von links: Thomas Frick, während eines halben Jahres Interimspräsident, der neue Präsident Olivier Hofmann und Marcel R. Streiff, abtretender Geschäftsstellenleiter, jetzt Standortförderer. (Bild Werner Schneiter)

Immer wieder stand in den vergangenen Jahren die Frage einer Existenzberechtigung des 160-jährigen Bezirksgewerbeverbandes (BGV) im Raum – jene Dachorganisation der sieben Ortsgewerbevereine, die in den 80er- und 90er-Jahren jeweils die Bezirksgewerbeschau organisiert hatte. Diese fand letztmals 1999 statt. An der BGV-Generalversammlung vor einem Jahr gab der Ottenbacher Präsident Remo Marchioni denn auch zu bedenken, dass nicht regionalpolitische, sondern ortspolitische Themen im Vordergrund stehen, die in den Wirkungskreis der örtlichen Gewerbevereine fallen. Die Generalversammlung stimmte damals einer Neuausrichtung des BGV nur knapp zu. Inzwischen ist der Ottenbacher Gewerbeverein gleichwohl auch aus der Bezirksorganisation ausgetreten. Marchioni schloss an der GV vom letzten Freitag eine Rückkehr in den «Schoss» des Bezirksgewerbeverbandes nicht aus – dann nämlich, wenn ein griffiges Konzept erkennbar sei, wie er betonte. – Die Chancen dazu stehen nicht schlecht, weil mit der einstimmigen Wahl von FDP-Kantonsrat Olivier Hofmann die immer wieder gestellte Forderung nach einer politischeren Ausrichtung erfüllt werden kann, neue Perspektivem entstehen. Der 53-jährige promovierte Ökonom aus Hausen, der als selbstständiger Unternehmensberater tätig ist, löst Thomas Frick ab, Architekt aus Hausen. Dieser versah das Amt während eines halben Jahres interimistisch, nachdem Marcel R. Streiff vom Gemeindepräsidentenverband zum Ämtler Standortförderer gewählt worden war und deshalb seine Doppelfunktion als Präsident und Geschäftsführer des BGV aufgibt.

Statuten als Richtschnur des Handelns

Für Olivier Hofmann bilden auch im Säuliamt die rund 3000 Firmen, fast allesamt KMU, das Rückgrat der Wirtschaft. Er wolle als Präsident einen Beitrag für noch bessere Rahmenbedingungen schaffen. Bei seiner Arbeit wolle er nicht einfach losrennen, sondern nach dem Motto «luege, lose, laufe» agieren – und das selbstverständlich nicht als Einzelgänger, sondern im Team. Die Vergangenheit und Leidensgeschichte des BGV interessiere ihn nicht. Der Blick nach vorne sei wichtig. Seine Arbeit folge nach den Vorgaben der Statuten und fusse auf drei Themen: Politik, Öffentlichkeitsarbeit und Mitglieder. Kernthema bleibe die weitere Verbesserung von Rahmenbedingungen für das Gewerbe. «Wir müssen dafür sorgen, dass der Bezirksgewerbeverband besser wahrgenommen wird und mehr Gewicht erhält», sagte Hofmann, der bereit ist, das Präsidium gleich für mehrere Jahre wahrzunehmen.

«Er ist ein Glücksfall für uns», sagte Thomas Frick nach einstimmig erfolgter Wahl für eine zweijährige Amtszeit. Bis Ende Jahr wird Marcel Streiff die Geschäftsstelle noch führen. Präsident und Vorstand haben die Aufgabe, nach einer Lösung zu suchen.

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