Im Brutofen Säuliamt leiden einige besonders

Die jetzige Hitzewelle wird von einigen Menschen als extrem bezeichnet. Viele suchen Abkühlung im Wald oder im Schwimmbad. Temperaturen über 30 Grad bringen jedoch einige Berufsleute ganz besonders ins Schwitzen.

Zum Glück im Schatten des Waldes: Belagseinbau mit heissem Asphalt verstärkt die Hitze. (Bild Martin Mullis)
Zum Glück im Schatten des Waldes: Belagseinbau mit heissem Asphalt verstärkt die Hitze. (Bild Martin Mullis)

Luigi Asile von der chemischen Reinigung in Affoltern lacht schallend auf die Frage, ob er und sein Personal unter der herrschenden Hitze leiden. Er selber, meint der Besitzer der Silca Reinigung, sei Italiener und sein Stellvertreter Türke, sie seien hohe Temperaturen gewohnt. Wenn es dann gar zu heiss werde, würden sie die Maschinen eventuell einmal etwas früher abschalten oder sich auch eine etwas längere Mittagspause gönnen.

Auch Bäckermeister Andreas Pfyl in Hedingen nimmt die Hitzewelle locker. Wohl würden sie die Backstube öfters lüften, doch das bringe keine grosse Erleichterung. Immerhin hätten sie die Konditorei klimatisiert, so würden wenigsten die Produkte frisch bleiben, versichert er.

Auf dem Pausenplatz der Schule Chilefeld Stigeli in Affoltern springen die Kinder wie gewohnt umher, anscheinend nehmen sie die flimmernde Hitze über dem Asphalt gar nicht wahr. Hitzeferien jedenfalls gibt es seit vielen Jahren nicht mehr. Schulleiter Arthur Krienbühl, weiss, dass der Unterricht bei diesen Temperaturen nicht unbedingt leicht fällt. Über Massnahmen entscheiden jedoch die Klassenlehrpersonen selbstständig. Die nahe Badi lockt für einen Ausflug ins kühle Nass, sicher aber werden öfters Trinkpausen angeordnet.

Gratis Mineralwasser von der Firma

Auf einer ganz besonders exponierten Baustelle oberhalb des Bezirkshauptortes montieren die Dachdecker Stefan Moser und Michael Moll von der Firma Schnider Solar AG aus Bonstetten, in der prallen Sonne Solarpanels. Die Firma stellt gratis Mineralwasser und von der Suva Sonnencrème und -brillen zur Verfügung. Die beiden Dachdecker nehmen die Hitze relativ gelassen, versichern jedoch, dass sie das schöne Wetter, trotz der hohen Temperaturen, vorziehen. Wichtig sei viel zu trinken und auf eine Kopfbedeckung zu achten. Bei Regenwetter auf dem Dach zu arbeiten sei auch nicht lustig, hält Michael Moll fest.

Wirklich unter der Hitze leiden jedoch die harten Kerle der Strassenbaufirmen. Für den Einbau des Belages ist nämlich schönes und heisses Wetter Voraussetzung. Mit genau diesen Arbeiten beschäftigt ist eine Equipe der Firma Leuthard AG bei der Baustelle «Whiskypass» in Wettswil. Der Asphalt raucht und dampft, und die Walze rattert über den heissen Belag. Der Schweiss rinnt über die Gesichter der Strassenarbeiter. Die Hitze macht ihnen sichtlich zu schaffen. Vorarbeiter Heinz Stähli schmunzelt und ist jedoch froh, dass die Arbeiten hauptsächlich im waldigen und schattigen Bereich ausgeführt werden können.

Ob die Tageshöchsttemperaturen tatsächlich wie prognostiziert noch einige Tage so hoch bleiben und wirklich von einer Extremsituation gesprochen werden darf, konnte jedoch nicht sicher eruiert werden. Die Wetterkundigen waren aufgrund der extremem Hitze entweder zu sehr beschäftigt oder dadurch sogar beeinträchtig. Weder bei Meteo Schweiz noch bei privaten Wetterstationen war am Donnerstagmorgen ein kompetenter Meteorologe zu erreichen.

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Bezirk Affoltern22.04.2024

Fusionieren oder eigenständig bleiben?

Gut besuchte Veranstaltung «Zukunft Maschwanden» mit Auslegeordnung und Lösungsansätzen
Bezirk Affoltern22.04.2024

Ohne Mikroben gäbe es uns nicht

Florianne Koechlin erzählte aus ihrem Buch «verwoben & verflochten»
Bezirk Affoltern22.04.2024

«Irgendwann sagte ich mir: Okay, Eveline, du brauchst jetzt wirklich Freunde!»

Eveline Furters Start ins Auslandsjahr in den USA verlief durchmischt – wie lautet ihr Fazit kurz vor der Heimreise?