Ein naturnahes Hobby für jedes Alter
Pilzsammler gehen mit offenen Augen durch die Welt
Frische oder getrocknete Pilze können heute in jedem Supermarkt, zu moderaten Preisen gekauft werden. Der Reiz des Pilzsuchens liegt jedoch sowieso nicht primär beim Essen, er liegt in der Gesamterfahrung.
Pilzsammler beobachten das Wetter bereits ab dem Spätsommer genau. Für eine gute Pilzzeit darf es weder zu feucht noch zu trocken sein – dieses Jahr sind beispielsweise sehr wenige Speisepilze gewachsen, aufgrund der Trockenheit.
Es braucht einen feinfühligen Umgang mit der Natur
Ein bis zwei Tage nach dem Regen ist eine gute Zeit, um sich auf die Suche zu machen. Anfänger sollten jedoch nicht einfach in den Wald gehen, alle Pilze abreissen und zur Kontrolle bringen. Einerseits gibt es einige sehr stark giftige und auch übelriechende Pilze, welche die gesamte Ernte ungeniessbar machen können, andererseits geht es auch darum, seinen Blick und seine Fähigkeiten zu schulen. «Allesbringern sagen wir ganz klar, dass sie ihre Strategie anpassen müssen», stellt der Affoltemer Pilzkontrolleur Balint Berg klar.
Für viele Anfänger lohnt es sich, mit einem erfahrenen Sammler mitzugehen, der sein Wissen gerne teilt. Andererseits bieten sich auch regelmässig durchgeführte Anfängerkurse in Pilzkenntnis oder Mitgliedschaften in Pilzvereinen an.
So kann man schnell seinen Blick für ein geeignetes Waldstück und schmackhafte und zugleich schwer verwechselbare Pilze schulen. «Stein- und Fliegenpilze brauchen beispielsweise ähnliche Bedingungen. Es kann also gut sein, dass sich spezielle Aufmerksamkeit auszahlt, wenn man einen Fliegenpilz sieht», verrät Balint Berg. Vor dem Kochen lohnt es sich auf jeden Fall, in der Pilzkontrolle vorbeizuschauen. Denn auch erfahrene Sammler können sich in manchen Fällen täuschen. Zudem gibt es ein sicheres Gefühl, gerade wenn man selbstgesuchte Pilze für Gäste kocht.