Säuliamt stellt weiterhin einen Nationalrat

sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler aus Affoltern rückt für Ruedi Noser nach

Hans-Ulrich Bigler, neuer FDP-Nationalrat aus Affoltern. (Bild Werner Schneiter)
Hans-Ulrich Bigler, neuer FDP-Nationalrat aus Affoltern. (Bild Werner Schneiter)

Ruedi Noser ist Sonntag im Kanton Zürich praktisch «durchmarschiert». Auch im Säuliamt. Mit Ausnahme von Kappel und Maschwanden, wo SVP-Mann Hans-Ueli Vogt eine Mehrheit erreichte, erzielte er in den anderen Gemeinden das Bestresultat.

Die Wahl von Ruedi Noser in den Ständerat hat nun zur Folge, dass das Säuliamt nach dem Rücktritt von Toni Bortoluzzi weiterhin einen Nationalrat stellt. Hans-Ulrich Bigler, seit elf Jahren in Affoltern zu Hause, rutscht nun in die grosse Kammer nach – dies, nachdem er vor fünf Wochen die Wahl im ersten Anlauf knapp verpasst hatte und mit rund 2500 Stimmen Rückstand auf die gewählte Regine Sauter auf dem ersten Ersatzplatz landete. «Ich freue mich über das überraschend klare Resultat zugunsten von Ruedi Noser», sagte Hans-Ulrich Bigler, der einen knapperen Ausgang erwartet hatte. «Offenbar hat auch ein Teil der SVP-Wählerschaft auf Noser gesetzt», fügte er bei. Beim Beginn der Wintersession am 30. November darf Bigler allerdings noch nicht Platz nehmen im Nationalratssaal. Denn jetzt laufen noch Rechtsmittelfristen. Im günstigsten Fall ist er ab dem 8. Dezember dabei – gerade noch rechtzeitig, um den neuen SVP-Bundesrat zu wählen.

Eine Stimme für die KMU

Mit sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler erhalten die kleineren und mittleren Betriebe (KMU) in Bern eine gewichtige Stimme. Weil 99 Prozent der Firmen zu dieser Kategorie gehören, bilden sie das wirtschaftliche Rückgrat der Schweiz. Und sie leiden, wie Bigler immer wieder betont, unter ständigen wachsendem Regulierungsdrang. Diesem will der Neu-Nationalrat «entschieden entgegentreten» und unnötige Einschränkungen schleifen. Hoffnungen setzt er unter anderem in eine im Nationalrat überwiesene Motion, mit der eine Regulierungsagentur verlangt wird – und so jedes Gesetz «ein Preisschild» bekommen soll. Hans-Ulrich Bigler weiss natürlich auch, dass er im Parlament nicht so agieren kann wie als Gewerbeverbandsdirektor. Im Parlament sei das Schmieden von Allianzen und Kompromissen nötig. Unter den wirtschaftspolitischen Fragen, die bei Bigler im Vordergrund stehen, nimmt für ihn die Berufsbildung eine zentrale Rolle ein. Dass er auch «auf die Pauke hauen» kann, zeigte der 57-Jährige bei der knapp verworfenen Abstimmung gegen die Billag-Gebühren.

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