«Die nächsten Wochen sind entscheidend»
Manche Bäume tragen fast kein Obst, andere Sorten sind dicht behangen. Alles deutet darauf hin, dass 2016 ein akzentuiertes aber eher durchschnittliches Obstjahr wird.
Wer momentan an den zahlreichen Obstplantagen im Säuliamt vorbeifährt, könnte meinen, dass gewisse Bäume bereits abgeerntet sind. Während sich die Äste eines Grossteils der Obstbäume unter der schweren Last der Früchte gefährlich biegen, sind an manchen Bäumen fast keine Äpfel vorhanden. Wer jedoch genau achtet, erkennt, dass die Erträge je nach Sorte und Standort sehr unterschiedlich sind. Gewisse Sorten – in Lagen, wo sich die Kälte im Frühling sammeln konnte – tragen fast keine Früchte, da manche Blüten frostempfindlich sind. Zudem war es im Frühling überdurchschnittlich nass, weshalb es auch bei einigen Sorten vermehrt Pilzbefall gab.
Langsam sinkende Temperaturen sind optimal
Zudem ist der Apfelwickler dieses Jahr sehr aktiv, oder besser gesagt die Raupen dieses Falters, die diesen Herbst besonders oft anzutreffen sind. «Dieses Jahr profitiere ich sehr davon, dass ich zahlreiche unterschiedliche Sorten anbaue. So kann ich trotz Totalausfällen bei manchen Sorten mit einem durchschnittlichen Jahr rechnen», schätzt der Affoltemer Hochstammobst-Produzent Hans Peter Hediger die diesjährige Ernte ein.
Bei den alten Obstbäumen beobachte er seit Jahren, dass sie mit der Akzentuierung des Klimas nicht gut zurechtkämen. Diese Tendenz sei bei allen Sorten zu beobachten.
Hans Peter Hediger ist für die Ernte optimistisch, weiss aber auch: «In den nächsten Wochen kann sich noch sehr viel entscheiden. Wenn es zu heiss ist, dann kommen die Bäume unter Stress und die Früchte können nicht auswachsen. Ein bisschen Feuchtigkeit und langsam sinkende Temperaturen sind für eine gute Obsternte optimal.»