Steter Schneefall fordert Winterdienst

Der Winter 2016/17 findet erst seit dem Jahreswechsel statt. Umso regelmässiger stehen die Schneepflüge dafür seit der ersten Januarwoche im Einsatz.

Schwarze Strasse – trotzdem kann es glatt sein. (Archivbild)
Schwarze Strasse – trotzdem kann es glatt sein. (Archivbild)

«Die letzten 14 Tage waren heftig», so Viktor Stutz von kantonalen Tiefbauamt. Als Betriebsleiter des Unterhaltsbezirks 4, dem nebst dem Säuliamt auch die Gemeinden Birmensdorf, Aesch und Uitikon angehören, ist er verantwortlich für den Winterdienst auf den hiesigen Kantonsstrassen. Fast rund um die Uhr sind seine 18 Leute und weitere Chauffeure seit der ersten Januarwoche im Einsatz – von der ersten Kontrolle um 3 Uhr morgens bis zu den letzten Fahrten um 22 Uhr oder auch mal noch später sorgen neun grosse Schneepflüge dafür, dass die Kantonsstrassen befahrbar bleiben. Zwei kleinere Fahrzeuge räumen die Radwege.

Wenn Schnee fällt, dann am liebsten nachts. «Dann können wir früh am Morgen und damit ausserhalb des Stossverkehrs räumen», so Viktor Stutz. Schon so braucht es auf dem bis zu fünf Meter breiten Schneepflug nämlich viel Konzentration. Dem Pendlerverkehr geht der Winterdienst deshalb nach Möglichkeit aus dem Weg. Damit werden auch gefährliche Situationen vermieden. «Ich wurde selber schon überholt, als ich mit Blinklicht am Pfaden war», berichtet Stutz. Nicht selten geraten die überholenden Fahrzeuge dann beim wieder Einscheren sogar ins Schlingern.

Rund 770 Tonnen Salz gestreut

Besonders mühsam wird es für den Strassenunterhalt, wenn es den ganzen Tag durchschneit: «Drei-, viermal waren wir mit der ganzen Belegschaft auf der Strasse», verrät Viktor Stutz. Problematisch ist bisher weniger die Schneemenge, als der ständige Schneefall: «Zu wenig zum Wegräumen, zu viel zum Liegenlassen», bringt es der Betriebsleiter auf den Punkt. Sobald der Schnee nämlich liegen bleibt und durch das Befahren angepresst wird, findet eine Vereisung statt. Besonders die Gelenkbusse des öV bekunden dann Mühe.

Rund 770 Tonnen Salz wurden diesen Winter im Unterhaltsbezirk 4 bereits gestreut – fast alles nach dem Jahreswechsel. Zum Vergleich: im Winter 2015/16 waren es zu diesem Zeitpunkt rund 430 Tonnen. «Damals begann der Winter erst im Februar richtig», erinnert sich Stutz. Kein Thema ist auf Ämtler Kantonsstrassen und Velowegen Streusplitt: «Das wäre sechsmal teurer als Salz: Man müsste es wieder zusammenkehren und reinigen oder als Sonderabfall entsorgen.»

Wenn eine Strasse schwarz ist, heisst das noch lange nicht, dass es nicht rutschig ist: «Eis sieht man nicht. Und auch der beste Winterdienst entbindet den Verkehrsteilnehmer nicht von der Eigenverantwortung», ruft Viktor Stutz in Erinnerung. Verschont geblieben ist das Knonauer Amt bisher von «Blitzeis», dem Phänomen, wenn Regen fällt und sogleich gefriert. «Dann bist du machtlos», weiss der Betriebsleiter. Häufig geraten die Räumfahrzeuge so nämlich gar nicht erst an den Ort des Geschehens.

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