Weitgehend positive Entwicklung

Das Knonauer Amt in Zahlen

Viel Natur: 55,2% der Gesamtfläche wird im Knonauer Amt landwirtschaftlich genutzt. Zusammen mit der Wald- und Wasserfläche ergibt das 82% der Fläche des Säuliamts. Das Bild zeigt den Ausblick vom Üetliberg. (Bild zvg.)
Viel Natur: 55,2% der Gesamtfläche wird im Knonauer Amt landwirtschaftlich genutzt. Zusammen mit der Wald- und Wasserfläche ergibt das 82% der Fläche des Säuliamts. Das Bild zeigt den Ausblick vom Üetliberg. (Bild zvg.)

So nüchtern eine Zahl an sich ist, hinter jeder Zahl steht etwas Konkretes. Man kann sich also ein Bild von etwas machen. Und ein Bild sagt mehr als tausend Worte, sagt der Volksmund. So betrachtet, beschreiben die Zahlen im statistischen Jahrbuch auch unsere Region und ihre Bewohner. Die Zahlen des statistischen Amts des Kantons Zürich sind unterschiedlich aktuell, sie sind bis in die Jahre 2014, 2015, 2016 nachgeführt, je nach erfassten Werten. Trotzdem lässt sich die Entwicklung einer Region gut daraus ableiten.

Mehr Arbeitsstätten und Beschäftigte, steigende Steuererträge

Einzig bei der Erhebung der Arbeitsstätten und Beschäftigten gab es durch die Umstellung der Erhebungsgrund-lagen einen Bruch in der direkten Vergleichbarkeit. Die Daten lassen sich nur über zwei getrennte Zeiträume vergleichen (die Jahre 2009 bis 2011 fehlen im statistischen Jahrbuch): Die Anzahl der Beschäftigten (zu Vollzeitstellen gerechnet) im Knonauer Amt nahmen von 2005 bis 2008 um 8,1% (Kanton 7,8%) und von 2011 bis 2014 um 2,7% (Kanton 3,1%) zu. Bei den Arbeitsstätten gab es von 2005 bis 2008 eine Zunahme von 1,3% (Kanton 3,1%) und von 2011 bis 2014 von 5,4% (Kanton 6,4%). Interessant ist auch, dass innerhalb von zehn Jahren (2004 bis 2013) im Knonauer Amt total 565 Unternehmen gegründet wurden.

Dass die Steuererträge bei wachsender Bevölkerung zunehmen, ist fast logisch. Der Steuerertrag im Knonauer Amt nahm von 2007 bis 2015 um 25,6% zu. Mehr sagt aber die Steuerkraft pro Kopf aus: diese nahm im Knonauer Amt von 2007 bis 2015 um 13,6% zu, das sind im Durchschnitt 1,7% pro Jahr. Diese Zunahme ist in Prozenten doppelt so hoch, wie im Kanton (6,6%), wobei dort die effektive Summe pro Kopf immer noch höher liegt.

Struktur der Bevölkerung, Haushalte und Umwelt

Nochmals einen Blick auf die Bevölkerung. Diese ist im Knonauer Amt etwas jünger als im Kanton. Auch wenn das Durchschnittsalter mit 41,4 Jahren nur unwesentlich unter dem kantonalen Schnitt (41,5) liegt, kommt das beim Jugendquotient schon deutlicher zum Ausdruck: 36,1% gegenüber 31,0% im Kanton. In den letzten zehn Jahren kamen im Durchschnitt pro Jahr 490 Kinder zur Welt und die Region nahm im Schnitt um 750 Einwohner zu. Das heisst knapp zwei Drittel der Bevölkerungszunahme des letzten Jahrzehnts ist auf Geburten zurückzuführen.

Seit 2007 gibt es im Säuliamt immer über 700 Mittelschüler, im Durchschnitt 735 pro Jahr. 2014 besuchten 1341 junge Menschen eine Berufsschule und 335 eine höhere Berufsausbildung.

Bei den Konfessionen sieht es wie folgt aus: 35,4% sind reformiert, 26,7% sind katholisch und «übrige/andere/ohne Konfession» machen zusammen 37,9% aus. Der Ausländeranteil liegt mit 18,2% einiges unter dem Kantonsdurchschnitt von 26,3%. Und dann gibt es im Knonauer Amt den genau gleich hohen Anteil Frauen und Männer wie im ganzen Kanton: 50,3% Frauen zu 49,7% Männer.

In Bezug auf die Haushaltgrösse zeigen sich ebenfalls Unterschiede. Die durchschnittliche Haushaltgrösse im Säuliamt ist im Vergleich zum Kanton mit 2,4 Personen grösser (Kanton 2,2). Da überrascht es nicht, dass in der Region die Einpersonen-Haushalte deutlich unter dem kantonalen Schnitt liegen: 28,1% gegenüber 36,3%. Entsprechend gibt es in der Region überdurchschnittlich viele Vierpersonen-Haushalte (15,8% gegenüber 12,1%). Erfreulich ist sicher, dass der Wasserverbrauch pro Kopf seit 2006 um 18,8% und die Kehrrichtmenge pro Kopf seit 2005 um 3,6% abgenommen hat.

Entwicklung Landwirtschaft, Region

Die Landwirtschaft trägt einen wesentlichen Anteil zur ländlichen Wahrnehmung des Knonauer Amtes bei. Die landwirtschaftliche Nutzfläche wird 2015 mit 6241 ha (gegenüber 2005 3,5% weniger) ausgewiesen, was 55,2% der gesamten Fläche der Region entspricht. Zusammen mit der Wald- und Wasserfläche ergibt das 82% der Fläche des Säuliamts. Der Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe macht auch vor dem Säuliamt nicht halt. Die Anzahl der Betriebe ist von 2005 bis 2015 um 61 oder 17,5% zurückgegangen. Entsprechend nahmen auch die Beschäftigten um 16,1% oder 149 Personen ab. Anders sieht es bei den Tieren aus. Wenn auch die Bestände von Jahr zu Jahr rauf und runter gehen, so nahm der Bestand im Jahr 2015 gegenüber 2005 durchweg zu. Rindviehbestand +513 (5,6%), Schweine +714 (11,0%) und Schafe +130 (8,7%). Der Tierbestand 2015 betrug insgesamt 18438 Tiere.

Bleibt noch anzufügen, dass das Knonauer Amt 2014 total 1332 ha Bauzonen ausgewiesen hat (11,8% Anteil an der Gesamtfläche der Region), wovon 1173 ha überbaut waren. Während das bebaute Gebiet in zehn Jahren um 8,7% zugenommen hat, sank die pro Kopf überbaute Fläche um 6,4%.

Zusammenfassend ergibt sich vom Knonauer Amt weitgehend das Bild, das im 2003 erarbeiteten Leitbild als Ziel für die Zukunft der Region beschrieben wurde: «Erhalten der Wahrnehmung des ländlichen Raums – sichern und fördern der hohen Lebensqualität, wobei die drei Elemente Gesellschaft, Wirtschaft und Natur gleichwertig zu betrachten sind.» (pd.)

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