«Grösse liegt in der Kleinheit»

In Hausen hielt Regierungspräsident Markus Kägi die 1.-August-Ansprache. Er betonte die Vorteile der Kleinräumigkeit der Schweiz und zeigte den Einfluss der Reformation auf die gesellschaftlichen Tugenden auf.

Regierungspräsident Markus Kägi (links) mit Mitgliedern des Hausemer Gemeinderates: Beatrice Sommerauer Nägelin, Stefan Gyseler (Präsident) und Gregor Blattmann. (Bild Marianne Voss)
Regierungspräsident Markus Kägi (links) mit Mitgliedern des Hausemer Gemeinderates: Beatrice Sommerauer Nägelin, Stefan Gyseler (Präsident) und Gregor Blattmann. (Bild Marianne Voss)

Nach Turbenthal und Benken war Hausen für den Regierungspräsidenten die dritte Station an diesem 1. August. In seiner Rede stellte er einige geschichtliche Überlegungen an und blickte zurück auf die Ereignisse vor 100 und vor 500 Jahren. 1917 wütete der Erste Weltkrieg, 1517 verteilte der Reformator Martin Luther seine Thesen. Das war der Anfang der Reformation. Markus Kägi führte die Ereignisse der Kappeler Kriege – die gleich vor der Haustür stattgefunden hatten – aus. Und er zeigte auf, dass unsere ganze westliche Lebensweise ohne Reformation ganz anders aussehen würde. «Uns ist häufig gar nicht bewusst, wie sehr unsere gutschweizerischen Tugenden auf die Reformation zurückgehen: die Neigung zur Selbstkontrolle, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit oder das Streben nach Erfolg und Sicherheit.»

Kägi sprach vom Lebensgefühl, als Schweizerin und Schweizer im besten Land der Welt leben zu dürfen und zählte die Besonderheiten auf wie Neutralität, direkte Demokratie, vier Landessprachen, mehrere Konfessionen, funktionierende Infrastruktur und die hohe Sicherheit, bei der Bundesrätinnen ohne Bodyguards ins Tram steigen können.

Zum Schluss betonte er die Vorteile des Kleinseins im Gegensatz zu grossen staatlichen Strukturen wie die EU. «Es zählt zu unsern grossen Vorteilen der Gemeinden und ihrer Autonomie, dass sie handlungsfähig sind, und das gilt auch für ein kleines Land, wie die Schweiz.» Eine riesige Bürokratie möge imstande sein, alles Erdenkliche zu regeln, aber sie sei nicht fähig, echte Probleme zu lösen. «So paradox es tönt: Wir müssen erkennen, dass unsere Grösse in unserer Kleinheit und Autonomie liegt.» Wir seien ein kleines Land, aber der drittgrösste Handelspartner der EU. «Aus diesem Selbstbewusstsein heraus müssen wir unsere Verhandlungen führen. Nicht von unten nach oben, sondern auf Augenhöhe.»

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