Zwei Frauen duellieren sich ums Präsidium

Die Erneuerungswahl für die Sek Obfelden-Ottenbach verspricht Spannung

Bewirbt sich als Neue fürs Präsidium: Diana Caruso, FDP. (Bild zvg.)

Bewirbt sich als Neue fürs Präsidium: Diana Caruso, FDP. (Bild zvg.)

Will wieder gewählt werden: Susanne van Hoof, portiert von der CVP. (Bild -ter.)

Will wieder gewählt werden: Susanne van Hoof, portiert von der CVP. (Bild -ter.)

In den 80er- und 90er-Jahren lieferte Obfelden beim Thema Wahlen regelmässig Schlagzeilen. Es wurde mit harten Bandagen gekämpft, auch mit grenzwertigen Kampagnen, was in einem Fall zu einer Wahlbeschwerde und zu einem vergifteten Klima führte. Bisherige mussten über die Klinge springen. Seit geraumer Zeit herrscht vor Urnengängen Ruhe im Dorf. Kriegsbeile sind begraben und verrostet. Die Interparteiliche Konferenz scheint alles im Griff zu haben.

Auch im Vorfeld der aktuellen Erneuerungswahlen für die Amtsdauer 2018/2022 vom 15. April 2018 stehen die Zeichen nicht gerade auf Sturm. Gemeinderat, Primarschulpflege, RPK und Sozialkommission sind bereits in stiller Wahl bestätigt worden («Anzeiger» vom 9. März). Einzig die Kreiswahl für die Sekundarschule Obfelden-Ottenbach verspricht Spannung – einerseits beim Präsidium, andererseits aufgrund der Überzahl an Kandidierenden.

Die von der CVP portierte Susanne van Hoof, 50-jährig und seit sechseinhalb Jahren Präsidentin, wird von FDP-Mitglied Diana Caruso herausgefordert. Dass sie gerne als Präsidentin weitermachen will, begründet die Amtsinhaberin auch mit den laufenden Arbeiten, insbesondere mit dem Schulneubau, einem 13-Mio.-Franken-Projekt «Wir stehen da mitten in der Realisierung und sind sehr beansprucht», sagt Susanne van Hoof. Sie sieht mit ihrem Verbleib als Präsidentin – auch nach dem Rücktritt von Roger Dällenbach – die nötige Kontinuität gewahrt und betont gleichzeitig die sehr gute Teamarbeit in der Schulpflege. Neben der CVP erhält Susanne van Hoof auch Unterstützung von der SVP.

Neue Schulgemeindeordnung mit Nebenwirkungen?

Susanne van Hoof wird durch Diana Caruso herausgefordert. Sie ist Mitglied der FDP und wird ausserdem von SP und EVP unterstützt. Frau Caruso ist als Pfändungsbeamtin tätig und kandidiert zum ersten Mal für eine Behörde. «Schulthemen haben mich immer interessiert», sagt die 37-Jährige, die ursprünglich nur für einen Sitz in der Sekundarschulpflege kandidieren wollte. Dann kam die Anfrage von der FDP für eine Präsidentschaftskandidatur – von jener Partei, die sich im letzten Herbst gegen die neue Gemeindeordnung der Sekundarschule gestemmt hatte, weil darin verankert ist, dass sich die Rechnungsprüfungskommission ausschliesslich aus Ottenbacher Mitgliedern zusammensetzt. Diese neue Gemeindeordnung wurde am 24. September 2017 angenommen. Obfelden lehnte zwar ab, wurde aber von Ottenbach «überstimmt». Susanne van Hoof war eine der «Architekten» dieser neuen Gemeindeordnung, was natürlich in Obfelden nicht allen passte – auch nicht der FDP. «Das ist aber keineswegs der Antrieb für meine Kandidatur als Präsidentin. Mich interessiert einzig das Amt und die damit verbundenen Aufgaben», hält Diana Caruso fest.

Einigen Ortsparteien ist diese neue Gemeindeordnung aber schon sauer aufgestossen und hat dazu beigetragen, eine neue Präsidiumskandidatin zu unterstützen. SP und EVP hegten auch den Wunsch nach einer Kandidatin, die kooperativ mit anderen Behörden zusammenarbeite und politisches Gespür einbringe, wie die Ortspartei-Präsidenten Rolf Vollenweider (SP) und Markus Gysel (EVP) übereinstimmend betonen. Und das sehen sie mit Diana Caruso gewährleistet. Die SVP-Ortspartei hält es hingegen nicht für sinnvoll, wenn während eines so grossen Bauvorhabens der Sekundarschule das Präsidium wechselt – zu einer Frau, die obendrein keinerlei Behördenerfahrung mitbringe, betont Doris Müller-Baumann.

Sieben Kandidierende für fünf Sitze

Nicht nur die Ausmarchung ums Präsidium verspricht am 15. April 2018 Spannung. Für die fünfköpfige Sekundarschulpflege bewerben sich sieben Frauen und Männer. Als Bisherige: Bettina Bucher (SVP, Ottenbach); Barbara Scherrer (parteilos, Ottenbach); Susanne van Hoof (portiert von der CVP, Obfelden). Als Neue: Stefan Bommeli (portiert von der CVP, Obfelden); Bernhard Borner (portiert von der SP, Obfelden); Diana Caruso (FDP, Obfelden); Gabriela Stettler (SVP, Obfelden).

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