Hochwertiges Kulturland gewinnen

Knapp eine Hektare Land im Uttenberg zur Bodenaufwertung neu geschichtet

Bodenaufwertung im Uttenberg. Von links: Serge Duperrex, Peter Schmid, Stefan Wüthrich und Jean-Jacques Duperrex stehen auf dem C-Boden. Hinter ihnen Richtung Strasse ist die Schichtung von B-Boden und Humus sichtbar.
Bodenaufwertung im Uttenberg. Von links: Serge Duperrex, Peter Schmid, Stefan Wüthrich und Jean-Jacques Duperrex stehen auf dem C-Boden. Hinter ihnen Richtung Strasse ist die Schichtung von B-Boden und Humus sichtbar.

Die Familie Duperrex im Knonauer Uttenberg begann letztes Jahr hinter dem Bauernhaus mit einem Bauprojekt. Im Zusammenhang mit diesen Bautätigkeiten fiel nebst Aushubmaterial (sogenanntem C-Boden) auch viel fruchtbarer Unterboden (sogenannter B-Boden) an. «Es stellte sich für uns die Frage, was wir mit diesen 1000 Kubikmeter Material machen sollen», erklärt Landwirt Jean-Jacques Duperrex. Das war der Auslöser eines weiteren umfangreichen Projektes, das von der Hauptstrasse zwischen Mettmenstetten und Uttenberg seit dem Herbst unübersehbar ist.

Zwischen der Strasse und dem Landwirtschaftsbetrieb befand sich nämlich eine Senke. «Wir holten die Bewilligung ein, dort mit dem Bodenmaterial auf einer kleinen Teilfläche eine Bodenaufwertung vornehmen zu dürfen.» Beim Abhumusieren wurde festgestellt, dass der Boden grossflächig in schlechtem Zustand war. «Es fehlte der Unterboden, also die Braunerde respektive der B-Boden.» Nach dem Humus stiess man direkt auf Lehm oder Seekreide. Mit der Folge, dass auf dieser Fläche bei nassem Wetter oft Wasser liegen geblieben ist. Nach einem weiteren Gutachten holte der Landwirt also beim Kanton die Bewilligung ein, den Boden auf der gesamten Fläche von einer knappen Hektare neu aufbauen zu können.

Sorgfältig arbeiten zentral

Der Start des Projektes erfolgte im letzten Herbst, als der Humus abgetragen und am Rand des Landes gelagert wurde. Der saubere Aushub, bestehend aus B- und C-Bodenmaterial, von der hofeigenen Baustelle konnte mit minimalem Transportweg zum nahen Land geführt werden. Der Unternehmer, Peter Schmid, ergänzte das noch fehlende Unterbodenmaterial mit Boden von umliegenden Baustellen. Nach der feuchtigkeitsbedingten Winterpause werden die Arbeiten nun fortgesetzt. Auf den Untergrund wird nun der B-Boden – auch dieser stammt von Baustellen aus der Region – geschichtet und im gleichen Arbeitsgang der Humus wieder aufgetragen. Dank des Einsatzes der Langarmbagger kann noch bodenschonender vorgegangen werden. Die Wüthrich Baggerarbeiten führt die notwendigen Arbeiten aus. Der Baggerführer muss dabei sehr sorgfältig mit dem Boden umgehen. Und vor allem darf er das Land nach der Schichtung von B-Boden und Humus nicht mehr befahren. Etwa fünf Jahre müsse dann der Bauer dem Land gut Sorge tragen und darf es nicht beackern. Angesät wird eine tiefwurzelnde Grasmischung.

Bis in einem Monat sollte die Bodenaufwertung im Uttenberg abgeschlossen sein. «Was wir hier gemacht haben, ist eine ökologisch gute Lösung und zugleich eine Win-win-Situation für alle», erklärt Peter Schmid. Der Landwirt habe sein Ziel erreicht und statt einer nassen Senke nun mehr hochwertiges Kulturland. Auch finanziell gehe das Projekt für alle auf, für den Unternehmer und für den Landbesitzer. «Somit sind zwei Grundgedanken erreicht: das Schonen der Ressourcen und der Erhalt der Ackerfläche.»

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