Bereits über 12’000 Einwohner

Seit 1950 ist Affoltern kontinuierlich gewachsen und zum Zentrum des Bezirks Affoltern gereift. Anlässlich der Ehrung der 12’000. Einwohnerin hat sich der «Anzeiger» Gedanken zum Wachstum von Affoltern gemacht und analysiert, weshalb die Steuerbelastung überdurchschnittlich hoch ist.

Alexandra Keufer nimmt vom jetzigen Gemeinde- und zukünftigen Stadtpräsident Clemens Grötsch die Urkunde als 12’000. Einwohnerin entgegen. <em>(Bild sals)</em>
Alexandra Keufer nimmt vom jetzigen Gemeinde- und zukünftigen Stadtpräsident Clemens Grötsch die Urkunde als 12’000. Einwohnerin entgegen. <em>(Bild sals)</em>

Zwischen 1910 und 1950 stagnierte mit der Schweizer Wirtschaft auch das Wachstum der Gemeinde Affoltern, bei gut 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Affoltern hatte für damalige Verhältnisse zwar bereits relativ viel Industrie und Gewerbe, war aber immer noch ein beschauliches Dorf, dessen Dorfkern sich von der reformierten Kirche den Jonenbach hinunter bis zum Kronenplatz und in Richtung Bahnhof erstreckte. Das heutige Affoltemer Siedlungsgebiet wurde primär von Obstbäumen geprägt.

Plötzlich war Affoltern das Zentrum des Säuliamts

Bis ins Jahr 2010 wuchs Affoltern anschliessend relativ regelmässig, um rund 1300 Einwohner pro Jahrzehnt. Mit dem grössenmässigen Wachstum übernahm Affoltern in der Nachkriegszeit immer mehr die regionale Zentrumsfunktion, welche bisher Muri inne hatte. Läden und Geschäfte siedelten sich in Affoltern an und schliesslich kamen auch die ersten Supermärkte, in denen Selbstbedienung herrschte – was im Detailhandel vorher undenkbar war. Affoltern reifte so zuerst unmerklich und irgendwann immer offensichtlicher zur Stadt heran. Heute markieren vier Kreisel das Dorfzentrum, in dessen Umgebung sich mehrere Einkaufszentren und dutzende Detailhändler, Restaurants, Bars und Kaffees angesiedelt haben. Ergänzt wird das Angebot vom Wochenmarkt und grossen Strassenfesten. Um der neuen Funktion auch mit dem Namen gerecht zu werden, hat sich Affoltern entschieden, auf Juli dieses Jahres Stadt zu werden.

Hohe Steuern werden durch gute Infrastruktur ausgeglichen

Symbolisch für die Stadtgründung wurden die 11’999. bis 12’001. Einwohner von Affoltern durch den Gemeinderat geehrt. Als 12'000. Einwohnerin meldete sich Alexandra Keufer in Affoltern an: «Ich suchte für mich und meinen Hund Sam eine Wohnung mit Garten und bin hier fündig geworden. Erstaunt war ich allerdings, dass Affoltern den höheren Steuersatz als Zürich hat – das war aber für mich nicht matchentscheidend. Sonst bietet mir Affoltern alles und gerade von den Entsorgungsmöglichkeiten im Ökihof bin ich begeistert.» Ein bisschen Heimweh nach Zürich, wo sie 26 Jahre im Niederdorf gewohnt hat, verspürt Alexandra Keufer jedoch immer noch: «Die Verbindungen sind hervorragend und wenn es mich zieht, dann besuche ich einfach Freunde in der Stadt – Zürich ist ja nur einen Katzensprung entfernt.»

Wachstum und Zentrumslasten führen zu hohem Steuerfuss

Die verhältnismässig hohen Steuern in Affoltern hängen zentral mit den starken Wachstum zusammen und den damit einhergehenden Investitionen in die Infrastruktur. Dazu kommen sogenannte Zentrumslasten. Öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufsmöglichkeiten, Bars, Restaurants und das Spital werden intensiv von Menschen aus dem gesamten Bezirk besucht. Dies führt zu Zusatzkosten, beispielsweise für Feuerwehr und Polizei. Zudem ist der Wohnraum vergleichsweise günstig, weshalb auch die Soziallasten viel höher sind als in den meisten anderen Bezirksgemeinden.

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