Kampf dem Plastik im Grüngut

In der Ausgabe vom 2. Mai hat der «Anzeiger» über Fremdstoffe im Grüngut berichtet. Dileca kontrolliert inzwischen noch strenger, Ökopower hat den Annahmeprozess und die Sortierung angepasst.

In Zwillikon wurde versucht, Plastiksäcke im Grüngut zu entsorgen. Obrist sortierte die Fremdstoffe aus.<em> (Bild lhä)</em>
In Zwillikon wurde versucht, Plastiksäcke im Grüngut zu entsorgen. Obrist sortierte die Fremdstoffe aus.<em> (Bild lhä)</em>

«Ich möchte mich endlich wieder ganz auf den Gemüseanbau konzentrieren können», erklärt Roland Moser. Seit der «Anzeiger» anfangs Mai über den Plastik auf seinem Ottenbacher Salatfeld berichtet hat, ist viel Zusatzarbeit angefallen. Seine Hauptabnehmerin, die Genossenschaft Migros Luzern, wurde auf die Negativschlagzeilen aufmerksam und hat reagiert. Neben einer schriftlichen Stellungnahme musste Roland Moser nachweisen, dass der verwendete Kompost die Anforderungen der Migros Luzern erfüllt. Kürzlich fand eine Feldbegehung mit einer Migros-Delegation statt. Mit dabei war auch Elmar Barmettler, Leiter Marketing Früchte und Gemüse bei der Migros: «Uns war es wichtig, die Felder von Roland Moser vor Ort zu überprüfen. Tatsächlich waren darauf vereinzelt Reste von Fremdstoffen zu finden», räumt er ein. Gerade bei Plastiksäcken sei die Unterscheidung von abbaubarem zu nicht abbaubarem Material jedoch oft schwierig. «Roland Moser konnte nachweisen, dass er zertifizierten Kompost einsetzt und seine Sorgfaltspflicht nicht verletzt hat», erklärt Barmettler. Die Untersuchung der Migros ist abgeschlossen. Der Grossverteiler wird das Gemüse von Roland Moser weiterhin im Sortiment haben, auch weil er dem Obfelder Gemüsebauer insgesamt ein überzeugendes Zeugnis ausstellen könne. Nächstes Jahr werde die Migros die Felder nochmals vor Ort kontrollieren. Man sei an möglichst umweltfreundlichen Produktionsbedingungen und somit auch an fremdstofffreiem Naturdünger interessiert, so Barmettler.

Zwischen 10 bis 15 Prozent einer Ladung müssen verbrannt werden

Auch Ökopower AG, die Produzentin des Naturdüngers, hat reagiert. Inzwischen werde das angelieferte Material ein zusätzliches Mal gesiebt, erklärt Hans-Martin Meyer, Verwaltungsrat der Ökopower AG. Ausserdem sei der Annahmeprozess angepasst worden. «Neu werden die Lastwagen separat gekippt und vorab gesichtet. Teilweise werden Fremdstoffe von Hand entfernt. Lässt der Verschmutzungsgrad eine Weiterverarbeitung nicht zu, werden die Grüngutabfälle in der Kehrrichtverbrennungsanlage verbrannt.» Schlussendlich landen 10 bis 15 Prozent einer Ladung in der Verbrennung. «Wir sind auf sauberes Material angewiesen. Wenn am Anfang der Entsorgungskette zu viele Fremdstoffe ins Grüngut gelangen, können wir trotz modernsten Anlagen und aufwändigem Verarbeitungsprozess nur noch ‹Schadensbegrenzung› betreiben», so Meyer.

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