Wenn Kühe zum Orchester werden

Zweimal am vergangenen Wochenende bimmelten die Glocken einer kleinen Kuhherde auf der Hinterbuchenegg nicht nur zufällig. Die Performance «Ring the Cows» des Waadtländer Künstlers Alain Bellet hat begeistert.

Sie begeistern sich primär für das Gras auf der Weide des Puureheimet Brotchorb auf der Hinterbuchenegg, sind mit ihren Glocken gleichzeitig aber auch das Orchester der Klanginstallation von Alain Bellet. <em>(Bild Urs E. Kneubühl)</em>
Sie begeistern sich primär für das Gras auf der Weide des Puureheimet Brotchorb auf der Hinterbuchenegg, sind mit ihren Glocken gleichzeitig aber auch das Orchester der Klanginstallation von Alain Bellet. <em>(Bild Urs E. Kneubühl)</em>

Sie sind lange vorbei, die Zeiten, als viele Wandergruppen noch singend über die Albiskette zogen. Vergangenes Wochenende allerdings sind Melodien temporär dorthin zurückgekehrt. Am Samstag- und am Sonntagabend luden zwei Konzerte auf der Hinterbuchenegg, Stallikon, zum Ohrenschmaus.

Nicht Gesang stand allerdings in dessen Mittelpunkt, Glockenspiele waren es. Kuhglockenspiele, denn das Orchester wurde von einer Kuhherde des Puureheimets Brotchorb gebildet. Der Dirigent war der Waadtländer Grafikdesigner und Künstler Alain Bellets.

Zehn Musikerinnen mit Leidenschaft für Gras

Wer die Aufführung von Orchesterwerken besucht, der erlebt die grosse Leidenschaft der Musikerinnen und Musiker, des Dirigenten. Die Musikerinnen der Bellet-Performance vom vergangenen Wochenende allerdings zeigten vornehmlich und ausschliesslich Leidenschaft für das Fressen von Gras. Und so war es dann eben Klangkünstler Bellet, welcher mit doppeltem Enthusiasmus und Temperament für die musikalischen Klänge sorgte.

Dazu hat er den zehn Puureheimet-Kühen eigens präparierte Glocken umgehängt. Gewöhnliche Kuhglocken, bei denen er die normalen Klöppel ausgehängt und diese durch über Wlan gesteuerte Relais ersetzt hat. So kann er von seinem Laptop am Rande der Wiese aus die Abfolge der Glockeneinsätze, die teilweise programmiert sind, live gezielt ansteuern und das zufällige Gebimmel in ein rhythmisches Konstrukt verwandeln. Dabei reagiert er auch auf die Position der Kühe. Klar, alles hat er naturgemäss nicht unter Kontrolle, denn schliesslich bewegen sich die Kühe frei auf der Weide und tragen manchmal auch ein ungeplantes «Muh» zum Konzert bei.

Je eine Eigenkomposition von Bellet und dazu je eine solche der Musiker und Komponisten Ephrem Lüchinger und Julian Sartorius kamen am Wochenende in Stallikon zur Aufführung. Sie wurden vom gut fünfzig Köpfe starken Publikum mit Begeisterung applaudiert.

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