Künftig ohne Weihnachtsbeleuchtung

Ab 2019 sorgen an der Unteren Bahnhofstrasse zur Weihnachtszeit nur noch Strassenlampen für etwas Helligkeit. Nachdem die Stadt Affoltern ab 2019 auf die Montage von Sternen verzichtet, ist eine private Initiative für eine Weihnachtsbeleuchtung höchstwahrscheinlich gescheitert.

Sorgen in der Weihnachtszeit auch im Feierabendverkehr voraussichtlich zum letzten Mal für zusätzliches Licht: Sterne an der Unteren Bahnhofstrasse in Affoltern. <em>(Bild Werner Schneiter)</em>
Sorgen in der Weihnachtszeit auch im Feierabendverkehr voraussichtlich zum letzten Mal für zusätzliches Licht: Sterne an der Unteren Bahnhofstrasse in Affoltern. <em>(Bild Werner Schneiter)</em>

Die Stadt Affoltern hat den ersten Teil eines neuen Konzepts für die Weihnachtsbeleuchtung umgesetzt und die Obere Bahnhofstrasse/Bahnhofplatz mit Lichterketten an Bäumen bestückt. 2019 sind an der Zürichstrasse in Affoltern sowie an der Ottenbacherstrasse in Zwillikon zur Weihnachtszeit neue Beleuchtungen vorgesehen, insgesamt 21 Sterne. Für die Neuausrüstung in beiden Jahren sind Kosten von insgesamt 80000 Franken veranschlagt. An der Unteren Bahnhofstrasse hingegen wird es in der Adventszeit vorwiegend dunkel bleiben, weil diese alten Sterne nicht mehr ersetzt werden.

Die Stadt begründet diesen Entscheid einerseits mit den vergleichsweise geringeren Frequenzen, aber auch mit dem Umstand, dass der Verkehr mehrheitlich über die Zürichstrasse rollen soll, was schon heute entsprechend signalisiert ist. «Für die Umbenennung von Gemeinde in Stadt Affoltern hat man Geld, für eine komplette Weihnachtsbeleuchtung nicht», lautet dabei ein aus der Bevölkerung oft gehörtes Argument. Stadtpräsident Clemens Grötsch begegnet dem mit dem Argument, die Kosten für die Umbenennung in Stadt seien einmalig, jene für eine Weihnachtsbleuchtung wiederkehrend. «Wir haben die Umbenennung ressourcenschonend verwirklicht», betont er.

Elf Sponsoren gefunden, aber das reicht nicht

Susanne Crimi, Mitarbeiterin bei Weiss Medien AG in Affoltern und auch in der Vereinigung Obere Bahnhofstrasse (Voba) aktiv, hat sich nach dem Verzichtsentscheid des Stadtrates mit viel Engagement und Herzblut für eine Weihnachtsbeleuchtung an der Unteren Bahnhofstrasse eingesetzt. Sie hat an viele Türen geklopft, ist beim Gewerbeverein Affoltern und dessen Mitgliedern vorstellig geworden und hat das Gespräch mit der Bevölkerung gesucht – mit dem Ziel, die Beleuchtung an der Unteren Bahnhofstrasse auf privater Basis zu realisieren. Elf Sponsoren hat sie gefunden, die bereit wären, für einen Weihnachtsstern rund 700 Franken aufzuwenden. Von diesen würden deren zwei notfalls sogar für zwei Sterne aufkommen. Hinzu kommen drei mündliche Zusagen und der Umstand, dass Mieter von Mehrfamilienhäusern bereit sind, Sammlungen durchzuführen. Aber Konkretes liegt da nicht vor. Und das ist zu wenig, um das Vorhaben umsetzen zu können. «Bei 30 möglichen Sternen müssten das mindestens 25 sein», sagt Susanne Crimi, die nun schweren Herzen sagt: «Das Vorhaben ist damit wohl gescheitert – es sei denn, jemand kommt noch mit einer zündenden Idee.» Und ein Crowdfunding? «Das wäre möglich, für mich als Privatperson jedoch viel zu aufwändig, der zeitliche Druck zu gross», fügt die Initiantin bei. Das Argument der mangelnden Frequenzen an der Unteren Bahnhofstrasse kann sie nicht nachvollziehen: «Dort hat es mehr als 20 Firmen, unter anderem Restaurants, eine Garage, ein Blumen-, Foto- und ein Brautmodegeschäft. Auch Bahnreisende geniessen bei der Einfahrt in Affoltern die Beleuchtung». Allen, die nach der letzten Demontage der Sterne an der Unteren Bahnhofstrasse – voraussichtlich am 7. Januar 2019 – ein Exemplar wollen, empfiehlt die Initiantin: «Seien Sie vor Ort, ehe die Sterne entsorgt werden».

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