Auf den Spuren der vorkeltischen Bewohner des Säuliamtes

GLP-Kantonsrat Hans Wiesner führte eine Wandergruppe zu den Kultstätten aus der Jungsteinzeit. Die steinernen Zeugen aus dieser Epoche interessieren nicht nur Historiker und Archäologen, die Menhire, Dolmen und Megalith-Objekte gelten auch als spirituelle Mysterien.

Im Wald beim Weiler Grüt: Hans Wiesner (links) bei einer Reihe von Megalithen. (Bild Martin Mullis)
Im Wald beim Weiler Grüt: Hans Wiesner (links) bei einer Reihe von Megalithen. (Bild Martin Mullis)

Wer bei Wanderungen durch das Säuliamt die Landschaft etwas genauer betrachtet, findet an manchen Orten seltsame und geheimnisvolle Steinreihen oder Findlinge. Diese rätselhaften Steinbrocken deuten meistens darauf hin, dass sie nicht von ungefähr so liegen, sondern von Menschenhand und in grauer Vorzeit aufgestellt sein müssen. Dass Asterix und Obelix mit grösster Wahrscheinlichkeit hier im Säuliamt kein Allotria mit ihren Hinkelsteinen getrieben haben, liegt auf der Hand. Das Geheimnis, wer in ferner Urzeit diese steinernen Zeichen gesetzt hat, versuchte der Geschäftsleiter der Firma Imbach Reisen und GLP-Kantonsrat, Hans Wiesner aus Bonstetten, am letzten Mittwoch zusammen mit einer Gruppe interessierter Wanderer zu lüften.

Einige der aus der ganzen Schweiz angereisten Wanderer sind esoterisch inspiriert und verbinden Orte mit Megalithen auch mit Kraftfeldern, andere wiederum bezeichnen solche Plätze als metaphysische Phänomene. Geschichtlich Interessierte und natürlich Historiker sowie Archäologen sehen jedoch die prähistorischen Objekte etwas nüchterner, nämlich als Zeitzeugen längst vergangener Epochen.Richard Walker aus Rifferswil, Bauingenieur, passionierter Astroamateur und Autor des Buches «Stonehenge im Säuliamt» bezeichnet die Deutung dieser Kultplätze als schwierig und zum Teil bei Fachleuten sehr umstritten. Gerade deshalb bleibe viel Raum für eigene Überlegungen und Spekulationen und sowohl das Interesse als auch die Attraktivität an diesen geheimnisvollen Stätten bleibe so erhalten, schreibt Walker in seinem Buch über die Megalith-Objekte sozusagen vor der Haustüre in unserem Bezirk.

Reiseführer durch die «Steinzeit» zu den Kultstätten

Die wichtigsten Megalith-Objekttypen, werden in Europa der Zeitspanne von ca. 6000 bis 1000 v. Chr. zugerechnet. Die Steinsetzungen im Knonauer Amt müssen jedoch nicht aus dieser Zeitepoche stammen, hält der profunde Kenner der Hinkelsteine, Autor Walker, in seinem Buch fest.

Hans Wiesner als kundiger Reiseführer durch die «Steinzeit», hält sich denn auch bei seinen Ausführungen an diese Quelle. Gut 20 interessierte Frauen und Männer mit Rucksäcken und Wanderschuhen, begleiten den Geschäftsführer der Imbach-Reisen und Säuliämtler Politiker auf dem Fussmarsch vom Bahnhof ins Grossholz zum Weiler Grüt. Dort finden sich zwischen Waldrand und einem schmalen Fussweg, eine ganze Reihe etwa 15 verschieden grosse Steine. Diese, bis zu einem Meter aus dem Boden ragenden Megalith-Objekte, sind nach einer ganz bestimmten Himmelsrichtung und vermutlich auch in Zusammenhang mit den Sternen vor Hunderten von Jahren gesetzt worden.

Vermutlich ein Zusammenhang mit der Sommersonnenwende

Die Wandergruppe verschiebt sich dann wenige hundert Meter an den Rand der Häusergruppe des Weilers Grüt, wo unmittelbar neben der Strasse ein sogenannter Lochstein steht. Auch dieser Zeuge einer prähistorischen Kultur dürfte seit über 1000 Jahren hier stehen. Das kleine in den Stein gebohrte Loch ist so ausgerichtet, dass vermutlich ein Zusammenhang mit der Sommersonnenwende besteht. Die prähistorischen Steinreihen und -Kreise sowie verschiedene einzelne Menhire sind im Säuliamt noch an verschiedenen anderen Orten zu finden.

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