Notfallberatung für Palliativpatienten rund um die Uhr

Das Säuliamt ist Teil einer Pilotregion für den Einsatz einer Nofallberatung für Palliativpatienten. Betreuungspersonen von schwerstkranken Menschen sind in Notfallsituationen oftmals überfordert. Dies hat vielfach unnötige und kräftezehrende Notfallhospitalisierungen zur Folge. Mit der Beratung des rund um die Uhr erreichbaren Fachpersonals des Pallifon, können Kosten gespart und Stress für die Patienten vermieden werden.

Stellten das visionäre Projekt «Pallifon» vor, von links: Beat Ritschard Geschäftsführer; Walter Bosshard, Präsident der «Foundation Zürich Park Side», und sowie Chefarzt Roland Kunz. (Bild Martin Mullis)
Stellten das visionäre Projekt «Pallifon» vor, von links: Beat Ritschard Geschäftsführer; Walter Bosshard, Präsident der «Foundation Zürich Park Side», und sowie Chefarzt Roland Kunz. (Bild Martin Mullis)

An der Medienkonferenz vom letzten Donnerstag wurde im Spital Affoltern das Projekt «Pallifon» vorgestellt. Es handelt sich um eine telefonischeHelpline für ein Coaching von privaten Betreuungspersonen, welche zu Hause schwerstkranke Patienten betreuen. Mit guter Unterstützung gelingt es vermehrt, dass ein Teil der stetig steigenden Zahl von Palliativpatienten, die letzte Lebenszeit mit möglichst geringen Schmerzen zu Hause verbringen kann.

Telefon 0844 148 148

Das Pallifon ist ein Projekt, welches durch die Initiative der «Foundation Zürich Park Side» entstand und schweizweit als erste Notfallnummer für Palliativpatienten gilt. Die Vertreter des Gründungsteams, BeatRitschard, Wirtschaftsförderer der Region Zimmerberg-Sihltal, Geschäftsführer und Stiftungsrat und Walter Bosshard, Präsident der «Foundation Zürich Park Side» sowie Roland Kunz, Chefarzt der Geriatrie und Palliative Care Spital Affoltern, stellten anlässlich einer Medienkonferenz das innovative Projekt Pallifon vor. Unter der Telefonnummer 0844 148 148 erhalten Betreuungspersonen von schwerstkranken Menschen in Notfallsituationen kostenlose und fachmännische Beratung.

Kräftezehrende Spitaleinweisungen vermeiden

Trotz vertrautem Umfeld entstehen bei Schwerstkranken vor allem nachts und in Randzeiten Notfallsituationen. Bei Atemnot, Angstzuständen oder bei akutem Verwirrungszustand sind die privaten Pflegepersonen oftmals überfordert. Studien zeigen, dass bei rund der Hälfte solcher Vorkommnisse, welche der Notrufnummer 144 gemeldet werden, Palliativpatienten unnötigerweise in ein Spital eingewiesen werden. Diese kräftezehrenden Einweisungen können mit dem Pallifon, welches an das Ärztefon angegliedert ist, reduziert werden. Die Betreuer sind mit der fachkompetenten Beratung am Telefon eher in der Lage, richtig zu handeln und die Situation in den Griff zu bekommen.

In den Pilotregionen der Bezirke Affoltern, Horgen, March und Höfe, Schwyz und Einsiedeln wird der kostenlose Beratungsdienst nun aufgeschaltet. Die 24 Stunden und sieben Tage besetzte Telefonnummer bezeichnete Chefarzt des Spitals Affoltern und Projektleiter Roland Kunz als visionär. Beat Ritschard betonte die wirtschaftlichen Aspekte der neuen Helpline. Immerhin beliefen sich die durchschnittlichen Kosten einer Notfallhospitalisation pro Fall auf gut 10000 Franken.

Lebens- und Standortqualität dank Pallifon verbessern

Die berechneten durchschnittlichen Kosten eines Anrufes bei Pallifon würden dagegen lediglich 165 Franken betragen, so der Geschäftsführer. Beat Ritschard wies ausserdem auch aufeine erhöhte Lebens- und Standortqualität hin, welches das Pallifon schaffe. Der Präsident der «Foundation Zürich Park Side», Walter Bosshard, erwähnte die Trägerschaft des Projektes. Dies sind Fachärzte, Dorfärzte, Fachorganisationen, Krankenversicherer, Finanzpartner und Regionalspitäler. Der ehemalige Gemeindepräsident von Horgen, hofft, dass das visionäre Projekt weit über die Pilotregionen ausstrahle und sich ausbreite. Mit der Information an alle Hausärzte, Spitex, Spitäler, Heime sowie mittels Info-Veranstaltungen soll der Telefondienst für Palliativpatienten auch mit Hilfe der regionalen Ärztevereinigungen umgesetzt werden.

Entlastung des Gesundheitswesens

Das Projektteam ist überzeugt, dass mit dem Pallifon nicht nur unerwünschte Notfallhospitalisationen vermieden werden können, was somit zur Entlastung des Gesundheitswesens beiträgt, sondern auch die Qualität der Versorgung der Patienten zu Hause entscheidend verbessert wird.

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