„Das Warten hat sich gelohnt“

Die 500 Stühle reichten nicht aus, um den Ansturm zur Orientierungsversammlung über die Planauflage des Autobahnzubringers zu bewältigen. Die Verantwortlichen des Kantons stellten das Projekt vor, das nun bis zum 20. November auf den Gemeindeverwaltungen Obfelden und Ottenbach aufliegt.

Grosses Interesse: Über 500 Personen vornehmlich aus Obfelden und Ottenbach besuchten die Orientierungsveranstaltung zur Eröffnung der Planauflage des Autobahnzubringers. (Bild Werner Schneiter)
Grosses Interesse: Über 500 Personen vornehmlich aus Obfelden und Ottenbach besuchten die Orientierungsveranstaltung zur Eröffnung der Planauflage des Autobahnzubringers. (Bild Werner Schneiter)

„Das Warten hat sich gelohnt“, begrüsste Baudirektor Markus Kägi die Obfelder und Ottenbacher Bevölkerung, die sich von den Ausläufern des Hurrikans „Gonzalo“ nicht hatte davor abschrecken lassen, in grosser Zahl in die Mehrzweckhalle Zehndenfrei zu strömen. Die Baudirektion habe sich bemüht, so Kägi, ein ausgewogenes Projekt zu entwickeln, das alle Aspekte berücksichtige. Er hoffe zwar nicht, dass um die Umsetzung bis vor Bundesgericht gestritten werde, aber wenn es so weit komme, sei er überzeugt, dass dieses Projekt rechtmässig sei und Einwendungen keine Chancen hätten.

Aargauer Verkehr wird über Ottenbach gelenkt

Projektleiter Martin Kummer erläuterte einleitend die überregionale Bedeutung der neuen Strasse: Sobald die im Richtplan eingetragene Umfahrung Birri – Muri erstellt sei, werde der Aargauer Verkehr über Ottenbach und Bickwil zur Autobahn gelenkt. Spätestens dann sei mit markantem Mehrverkehr in diesem Raum zu rechnen. Teil des 65-Millionen-Projektes, das die Stimmberechtigten des Kantons Zürich 23. September 2012 mit 63 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen haben, sind auch separate Busspuren und ein neues Radwegnetz.

Marco Pezzatti, Chef-Stellvertreter des Amtes für Landschaft und Natur, ist sowohl für die Einhaltung der Naturschutzgesetzgebung zuständig als auch für den Erhalt des Landwirtschaftsgebiets. Sein Amt habe deshalb intensiv an der Projektierung mitgearbeitet, um die Naturschutzobjekte zu schonen und die Fruchtfolgeflächen zu bewahren. Pezzatti bezeichnete das Gebiet südwestlich des Ottenbacher Gemeindegebiets, wo der Autobahnzubringer hindurchführt, als extrem sensibel. Zur Milderung der Folgen der Strasse würden bauliche Massnahmen getroffen und ökologische Ersatzmassnahmen – beispielsweise Moorregeneration und naturnahe Gestaltung der Strassenbegleitflächen – vorgenommen.

Eröffnung frühestens 2019

Die Projektauflage dauert bis am 20. November 2014. Bis Ende 2015 sollen allfällige Rekurse behandelt und die fehlenden Landstücke erworben werden. Im Jahr 2016 sollen die Ausführungsprojektierung und die Ausschreibungen erfolgen sowie die Bauarbeiten vergeben werden. Falls keine Rekurse bis ans Verwaltungs- oder Bundesgericht weitergezogen werden, rechnet der Regierungsrat mit der Eröffnung des Autobahnzubringers 2019. 2020 sollen anschliessend die flankierenden Massnahmen in Obfelden und Ottenbach realisiert werden.

Die Ottenbacher Gemeindepräsidentin Gaby Noser erklärte nach der Präsentation des Projektes, angesichts der klaren Zustimmung zum Autobahnzubringer durch die Bevölkerung sei Unmut über die Dauer der Planung hörbar geworden sei. Sie sei nun aber zuversichtlich, dass die sorgfältige Planung ein juristisch hieb- und stichfestes Projekt hervorgebracht habe, das zügig verwirklicht werden könne. Thomas Ammann, Gemeindepräsident von Obfelden, schloss sich ihr an. Er bezeichnete das Projekt als ausgewogen und im Sinn der grossen Mehrheit der Bevölkerung.

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