Gemeinsam gegen den Mitgliederschwund

Bildung einer Bläserklasse für Erwachsene – Anfänger lernen innert zwei Jahren ein Instrument

Haben das Projekt Bläserklasse für Erwachsene initiiert: Monika Raschle und Jürgen Röhrig. (Bilder zvg.)

Haben das Projekt Bläserklasse für Erwachsene initiiert: Monika Raschle und Jürgen Röhrig. (Bilder zvg.)

Üben in der Bläserklasse macht sichtlich Spass.

Üben in der Bläserklasse macht sichtlich Spass.

Auch im Säuliamt beklagen Musikvereine, Eckpfeiler im Dorfleben, Mitgliederschwund – und drohten bisweilen sogar, von der Bildfläche zu verschwinden. In Hedingen stellte man sich die Frage, mit welchen Mitteln eine Aufstockung des Bestandes möglich wäre – und erinnerte sich an das Modell von Bläserklassen, das ursprünglich für Schulen entwickelt worden war. Dort werden Blasinstrumente abgegeben; die Kinder erlernen ihr Instrument von Anfang an im Klassenverband – wie zum Beispiel in Urdorf.

In Greifensee funktionierts

Dieses Modell wurde für Erwachsene adaptiert. «Inzwischen gibt es in der Schweiz bereits eine grössere Anzahl von erfolgreichen Bläserklassen für Erwachsene», sagt Monika Raschle, Präsidentin des Musikvereins Hedingen und Projektleiterin. Zusammen mit dem musikalischen Leiter Jürgen Röhrig hat sie eine solche Klasse in Greifensee besucht – und war beeindruckt, wie gut diese aufgebaut sind und mit wie viel Begeisterung gemeinsam gelernt wird. Sie sieht eine solche Bläserklasse als ideales «Werbemittel» für Vereine. «Mitgliedersuche auf anderen Wegen ist schwierig», ergänzt sie. So ist in Hedingen die Idee einer Bläserklasse entstanden. Weil es für den eigenen Verein wohl zu wenig Interessierte gibt, sind deswegen auch die übrigen Musikvereine im Säuliamt kontaktiert worden. Diese reagierten positiv und interessiert. Nicht von der Hand zu weisen ist auch der Umstand, dass die Jumba kaum genügend Nachwuchs für Vereine liefern kann.

Eine solche Bläserklasse soll nun auch im Säuliamt gebildet werden. Ab Anfang März 2016 sind in den Räumen der Musikschule Knonauer Amt in Affoltern Proben geplant, die jeweils donnerstags stattfinden. Zielgruppen sind Anfänger und Wiedereinsteigerinnen. «Vielleicht hat jemand aus familiären Gründen die Vereinstätigkeit abbrechen müssen und verspürt nun Lust an einem Comeback», sagt Monika Raschle. Jeder Verein macht nun Werbung in Eigenregie. Dazu wurden von einem Projektteam Flyer entworfen und eine Homepage aufgeschaltet. «Es müssen sich mindestens 15 Leute für den Kurs anmelden. Wir hoffen aber auf mehr», sagt die Projektleiterin.

Bereits nach zwei Jahren in einem Verein mitspielen

Nun besteht also die Möglichkeit, statt im «stillen Kämmerlein» oder mit teurem Privatunterricht in einer Bläserklasse ein Instrument zu erlernen. Für Anfänger sei es innerhalb von zwei Jahren möglich, «orchestertauglich» zu werden. Am Anfang wird abgeklärt, wo die Kursteilnehmer musikalisch stehen. Neueinsteiger und Wiederkehrende werden im Unterricht getrennt und in Theorie, Atemtechnik und Musik geschult. «Ziel ist ja, mit der richtigen Atemtechnik und einem korrekten Ansatz dem Instrument die Töne zu entlocken. Deshalb sind die ersten Unterrichtsstunden in Kleingruppen sehr wichtig», sagt Jürgen Röhrig.

Instrumente werden zum Teil von den Vereinen zur Verfügung gestellt, zum Teil gemietet. «Wir agieren ohne Budget und müssen deshalb ein Kursgeld erheben», so Monika Raschle.

Info-Abende: Montag, 23. November, 20 Uhr, im Werkgebäude in Hedingen. Donnerstag, 3. Dezember, 20 Uhr, Sammelstelle Parkplatz Chratz (1. Stock), Hausen. Infos: www.blaest.ch.

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