Gemeinsames Werk von Gewerbe und Naturschutz zum 900-Jahre-Jubiläum

46 vom Gewerbe produzierte Bänke säumen nun die fünf Abschnitte des Mättmi-Wägs. Es ist ein gemeinsames Projekt der Naturschutzgruppe und des Gewerbevereins zum 900-Jahre-Jubiläum von Mettmenstetten. Obwohl der Tag nicht zum Wandern animierte, erschienen viele Interessierte zur Einweihung.

Fantasievolle Bänkli bei der Knirpsen-Villa an der Albisstrasse. (Bilder Werner Schneiter)

Fantasievolle Bänkli bei der Knirpsen-Villa an der Albisstrasse. (Bilder Werner Schneiter)

Max Wyder beim Bänkli aus drei Coiffeurstühlen.

Max Wyder beim Bänkli aus drei Coiffeurstühlen.

Ein Bänkli fürs OK. Hinten, von links: Andreas Leidenix, Max Wyder, Werner Eugster. Vorne: Alice Huber und OK-Präsident Jean-Pierre Feuz.

Ein Bänkli fürs OK. Hinten, von links: Andreas Leidenix, Max Wyder, Werner Eugster. Vorne: Alice Huber und OK-Präsident Jean-Pierre Feuz.

Mettmenstetten bietet nach den Worten von OK-Mitglied Andreas Leidenix schöne Wanderwege und tolle Aussicht in die Alpen und bis in den Schwarzwald. Aber der samstägliche Schneeregen animierte nicht zum Wandern. Gleichwohl traf eine grosse Schar Interessierte beim Bahnhof in Mettmenstetten ein und absolvierte hernach eine begrenzte Tour durchs Dorf, vorbei an ein paar der insgesamt 46 Bänke, die nun die fünf Wanderrouten säumen – und für mindestens ein Jahr ans 900-Jahre-Jubiläum der Gemeinde erinnern werden. Die Idee von Gewerbe-Bänkli sei aus purer Verzweiflung entstanden, sagte Andreas Leidenix. Lange herrschte im Gewerbeverein Ratlosigkeit bei der Frage, was man zu einem solch ausserordentlichen Jubiläum beisteuern könnte. Verschiedene Ideen wurden verworfen, so das Thema «Arbeiten im Dorf – früher und heute». Und auch eine Gewerbeschau stiess höchstens auf mässiges Interesse.

Als Max Wyder von einer solchen Bänkli-Aktion in einer anderen Gemeinde erzählt, zündete der Funke. Auch zwischen Gewerbe und Naturschutzgruppe, die damals einen Erlebnisweg in Betracht zog. «An verschiedenen Sitzungen und ausführlichen Diskussionen haben wir den Grundstein für dieses gemeinsame Projekt gelegt. Ohne das grosse Engagement von Max Wyder und Werner Eugster von der Naturschutzgruppe wäre das nicht möglich gewesen», führteAndreas Leidenix aus. Nun ist das Resultat sichtbar – nach grossem Aufwand. 46 Bänke und 270 Wegweiser in verschiedenen Farben säumen nun die Abschnitte. Es sind allesamt Unikate, die den einzelnen Gewerbebetriebwiderspiegeln. Unter den Sponsoren hob Leidenix besonders die Firmen A. & T. Vollenweider, Freimannbau AG, A. und D. Huber AG und Wyder AG hervor. Die Bänke sind werbefrei, aber mit einer Metallplatte bestückt, dieeinen QR-Code enthält. Mit dem Smartphone lässt sich so der Link zum Bank-Sponsoren herstellen.

Zu allen fünf Routen gibt es eine separate Broschüre, die nach den Worten von OK-Präsident Jean-Pierre Feuz hervorragende Einblicke in Geschichtliches und Gegenwärtiges bieten.

Nein nach dem dem Kafi Luz

So begaben sich die Teilnehmenden der Einweihung auf die Kurztour. Der erste Zwischenhalt erfolgte beim Bänkli des Coiffeurs Otto Birrer, das aus drei Coiffeurstühlen besteht...

Die Standortsuche sei teilweise nicht einfach gewesen, führte Max Wyder aus. So erzählt er von einem Landbesitzer, der ihm einen Kafi Luz anbot, sich aber zierte, weil er erst seine Kinder fragen wollte. «Sie können mich in zwei Wochen um 12.50 Uhr, nach den Nachrichten, anrufen», sagte er zu Bittsteller Wyder. «Ich habe ihn genau zu diesem Zeitpunkt angerufen – und er hat dann Nein gesagt ...»

«Überwältigt»

Die durchnässten Teilnehmenden konnten sich im «Rössli» bei einem Apéro, Glühwein und Wurst stärken und dabei ein Konzert des Musikvereins Mettmenstetten geniessen. Gemeindepräsident René Kälin sagte, er sei überwältigt von dem, was Mettmensteten auf die Beine gestellt habe – eine nachhaltige Arbeit, die dank guter Zusammenarbeit zwischen Gewerbeverein und Naturschutzgruppe möglich geworden sei. Sein Dank galt dem OK und insbesondere OK-Präsident Jean-Pierre Feuz. «Ihr habt auch unpopuläre Entscheide treffen müssen. Denn das von der Gemeindeversammlung gesprochene Budget weckt natürlich viele Begehrlichkeiten», sagte Kälin. – Die 46 Bänke stehen nun mindestens bis 31. Dezember 2016. Wie viele danach an ihren Orten belassen werden, ist offen. Möglicherweise gibt es Gewerbebetriebe, die ihre Bänke in ihre Räume holen – die Erinnerung ans Jubiläum in den eigenen vier Wänden bewahren wollen.

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