FCWB trägt Wintermeister-Krone

Aufgrund zahlreicher Mutationen war der FCWB Anfang August verhalten in die Saison gestartet. In akribischer Arbeit formte Trainer Dosch innert Kürze ein harmonisches Team; dieses setzte in den letzten zwei Monaten zu einem fantastischen Höhenflug an. Der Sieg gegen Balzers war der siebte im achten Spiel – er krönt die Ämtler zum 1.-Liga-Wintermeister.

Henry Acosta (rechts) überwindet Balzers Thomas Hobi zum siegsichernden 2:0. (Bild Kaspar Köchli)
Henry Acosta (rechts) überwindet Balzers Thomas Hobi zum siegsichernden 2:0. (Bild Kaspar Köchli)

Es war «angerichtet». Am vergangenen Donnerstag rang Gegner Balzers ineiner Nachtragspartie Leader Baden ein 0:0 ab. Dadurch besass WB die Chance, im letzten Vorrundenspiel aus eigener Kraft den Thron zu erklettern. Bereits vor drei Wochen standen sich die beiden Teams gegenüber, damals wurde die Begegnung in der 87. Minute beim Stand von 1:0 wegen Nebels abgebrochen.

Wiederum Nebel

Gespielt wurde dieses Mal auf dem Kunstrasen. Erneut hing gespenstisch Nebel über dem Wettswiler Moos. Die graue Masse hielt sich hartnäckig, beeinflusste die Partie jedoch nicht. Die Devise lautete, dem vermeintlichen Sieg vor drei Wochen nicht nachzutrauern, sondern das Wiederholungsspiel als «normalen» Match zu betrachten. Trainer Dosch hatte sein Team offenbar optimal eingestellt, es startete engagiert und zielstrebig. Mit gutem Forechecking wurden die Liechtensteiner früh gestört und deren Räume eingeengt. Erste Möglichkeiten gingen auf das Konto der Heimischen. Zuerst stiftete Peter Unruhe, dann scheiterte Gjergji mit seinem Freistoss aus 17 Metern. Aus dem Nichts heraus kam Balzers zu einer Kapitalchance. WB-Keeper Bachmann machte sich länger und länger – und drehte den perfid getretenen Ball um den Pfosten.

Viele hatten nach 20 Minuten die Arme schon zum Jubeln ausgestreckt, doch Dukhnichs Kopfball wurde vom guten Liechtensteiner Keeper Hobi in allerletzter Sekunde entschärft. Dieser war auch wenig später höchst aufmerksam – die Platzspeakerin hatte notabene gerade den Davis-Cup-Tennis-Sieg der Schweizer verkündet – als Acosta sich aus der Distanz getraute. Die grösste Liechtensteiner Gelegenheit offenbarte sich darauf dem bulligen, unberechenbaren Kameri. Es bedurfte einer Heldentat Bachmanns, dass WB nicht in Rückstand geriet. Den Schlusspunkt in Hälfte eins setzte der hechtköpfelnde Acosta, der seinen Meister einmal mehr in Hobi fand. Fazit beim Pausentee: WB behauptete mehrheitlich den Ball und war klar das aufsässigere Team, das Verhältnis der glasklaren Chancen hielt sich jedoch die Waage.

Angriffswirbel wird belohnt

Nach Wiederanpfiff agierte WB noch aggressiver. Der Siegeswillen war nun bei allen bis in die Haarspitzen spürbar. Vorerst aberkannte der souveräne Schiedsrichter noch ein Tor wegen Abseits, später aber wurde WB für seinen Angriffswirbel belohnt. Peter behauptete an der Grundlinie geschickt den Ball, passte zu Gjergji, dieser flankte butterweich auf Dukhnich, welcher in Torjägermanier wuchtig das 1:0 köpfte. Die Partie wurde nun immer einseitiger. Ein letztes Liechtensteiner Lebenszeichen folgte nach 70 Minuten, der gut geführte Angriff versandete jedoch in einer Offsideposition. Kurz darauf dezimierte sich Balzers naiv mit einer Roten Karte, die WB-Angriffsmaschinerie war jetzt noch weniger zu bremsen. Acosta und Gjergji erhöhten das Skore auf 3:0, weitere Treffer waren durchaus möglich. So scheiterte vor allem Sabanovic, nach viermonatiger Verletzungspause wieder debütierend, äusserst knapp. Schlusspfiff – aus – Wintermeister!

«Das Team hat in diesem nicht einfachen Wiederholungsspiel exakt das gemacht, was ihm vorgegeben wurde. Und einmal mehr als Kollektiv brilliert. Wir haben gemeinsam den ersten Platz erobert, da dürfen wir alle wirklich stolz sein», so der erfolgreiche Trainer Dosch. Der FC Wettswil-Bonstetten überwintert als Leader mit einem Zähler Vorsprung auf das zweitplatzierte Baden.

Stadion Moos, 310 Zuschauer. FCWB: Bachmann; Halef, Waser, Kalyon, Constancio; Giouffe à Goufan, Lienhard; Acosta, Peter (82. Lauper), Gjergji (88. Zimmermann); Dukhnich (85. Sabanovic). Tore: 58. Dukhnich 1:0, 75. Acosta 2:0, 80. Gjergji 3:0.

Weitere Artikel zu «Sport», die sie interessieren könnten

Sport22.04.2024

Probleme bei der Umsetzung des Veloweggesetzes

WaldSchweiz möchte von Mountainbikern eine Abgeltung für die Waldnutzung
Sport05.04.2024

Skifahren in der «grande famiglia»

Der Sci Club Italiano Affoltern ist 40 Jahre alt geworden – mit 250 Gästen
Sport05.04.2024

Déjà-vu am GP Osterhas

Das bayerische Team RSC Kempten hat zum vierten Mal abgeräumt – ebenso der RRC-Amt