Seit August 2014 zuhause ungeschlagen

Im Abstiegskampf steckend, bot der Gast aus Winterthur den erwartet zähen Widerstand. Erst mit zunehmender Spieldauer setzten sich die Platzherren durch.

Francisco Constancio (rechts) erzielt auf Pass von Oleg Dukhnich das 3:0 für die Rotschwarzen. (Bild Kaspar Köchli)
Francisco Constancio (rechts) erzielt auf Pass von Oleg Dukhnich das 3:0 für die Rotschwarzen. (Bild Kaspar Köchli)

Gegensätzlicher konnten die Vorzeichen kaum stehen: Zum einen der Leader FCWB, nach seiner Erfolgsserie vor Selbstvertrauen strotzend, auf der anderen Seite das abstiegsbedrohte Seuzach, aufgrund seiner 0:4-Klatsche im Derby gegen Winterthur verunsichert. Allerdings gestaltete sich das Geschehen vorerst ausgeglichen. Der Gast versteckte sich keineswegs und unternahm alles, um mitzuspielen.

Kurioses Eigentor als Geschenk

In der sechsten Minute passte Seuzach-Keeper Amankwah beim Spielaufbau zu seinem Vordermann – und wurde prompt düpiert, als dieser bedrängt den Ball überraschend rasch und vor allem ungenau zurückspielte. Ein Geschenk, das WB nicht ausschlug. Fortan agierten die Heimischen stilsicher. Vorerst strich ein tückisch getretener Freistoss von Gjergji an Freund und Feind vorbei ins Aus, dann fischte Amankwah behändeeinen Kopfball von Sabanovic aus der Ecke. Danach ein Schreckmoment für den zu weit vorgerückten FCWB. Torsteher Bachmann eilte einem vorpreschenden Stürmer entgegen, erschien allerdings zu spät zum Duell. Immerhin vermochte er den Winterthurer entscheidend zu irritieren, sodass dessen Abschluss aus der Ferne nur halbherzig ausfiel. Schliesslich wurde WB-Captain Buchmann Herr der heiklen Lage.

Vier Minuten später passierte dasselbe noch einmal. Wieder kam ein langer Ball hinter die Abwehrkette, wieder wurde Bachmann 25 Meter vor seinem Tor übersprintet und erneut rettete Buchmann in höchster Not. Nach einer halben Stunde war die Reihe wieder am Gastgeber. Gjergji zirkelte das Leder knapp am Tor vorbei. In der nächsten Aktion stürzte Constancio im Fünfmeterraum. Allerdings war er es wohl, der zuerst geschubst hatte – der Schiedsrichter liess weiterspielen. Später wurde WBs Peter gefoult. Gjergjis zu kurz getretener Freistoss löste einen gefährlichen Seuzach-Konter aus. Lauber lancierte sofort Widmer, dessen Schuss jedoch zu harmlos geriet. Und nochmals kitzelte Seuzach am Ausgleich, Gouiffe-à-Gouffans Verdribbling als letzter Mann blieb knapp unbestraft. Die letzten Ausrufezeichen in Hälfte eins setzten die Ämtler: Kalyon zwang aus 18 Metern Amankwah zu einer Glanztat und Wasers Geschoss überflog die Querlatte um Handbreite. WBs Pausenführung war verdient, obschon der Gast das einzige Tor selbst fabriziert hatte.

WB sucht und realisiert Entscheidung

Nach Wiederanpfiff suchte der FCWB tonangebend die Entscheidung. Auf dem rechten Korridor tanzte Gjergji seinen Gegenspieler schwindlig, die folgende butterzarte Hereingabe fand aber keinen Abnehmer. Und eine sehenswerte Stafette von Waser überPeter zum quirligen Gjergji versandete ebenfalls knapp, dazwischen warnte Seuzach mit einem Schuss aus der Distanz. Dann führte WB die Entscheidung herbei. Buchmanns weiten Einwurf (67. Minute) verlängerte Kalyon geschickt zu Sabanovic, der goldrichtig stehend das 2:0 markierte. Zunehmend machte sich Seuzachs Coach Wanner bemerkbar. Mit undiszipliniertem Gebaren gegen die Unparteiischen erwies er seinem Team ehereinen Bärendienst. Sportlich setzten die Winterthurer aber auch noch Akzente.

So scheiterten Kijametovic und Widmer am aufmerksamen Bachmann und Mottolas Drehschuss flog am hinteren Pfosten vorbei. Besser machten es die Platzherren fünf Minuten vor Schluss. Sie profitierten von frei werdenden Räumen. Ein blitzschnell ausgeführter Angriff landete bei Dukhnich, der überlegt und seelenruhig den besser postiertenConstancio bediente. Ein weiterer Bilderbuchkonter schloss Buchmann zum vermeintlichen 4:0 ab. Dem WB-Captain blieb es allerdings verwehrt, seine gute Leistung zu krönen – der Linienrichter reklamierte eine Offsideposition.

«Seuzach spielte aufsässig und frech, es war der erwartet schwierige Gegner», anerkannte WB-Trainerassistent Nanzi Caduff nach Partieschluss. Der FCWB ziert die Tabellenspitze unverändert mit einem Sechspunktevorsprung auf Mendrisio.

Stadion Moos, 235 Zuschauer. FCWB: Bachmann; Halef, Rocha, Buchmann, Waser; Gouiffe à Goufan (82. Studer), Kalyon, Gjergji,Constancio, Peter (68. Bonfardin); Sabanovic (76. Dukhnich). Tore: 6. Eigentor 1:0; 67. Sabanovic 2:0, 86. Constancio 3:0.

 

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