FCWB gibt Spiel aus den Händen

In den letzten Partien geschah jeweils in der Nachspielzeit Entscheidendes. Deshalb war der Gastgeber erpicht, über das gesamte Spiel die Konzentration hochzuhalten. Dies misslang. Nach starker erster Hälfte baute er nach einer Stunde ab und lud seinen Gegner zu Toren ein.

Gabriel Machado (Nr. 11) erzielt mit mustergültiger Volley-Abnahme den 1:1-Ausgleich für die Rotschwarzen. (Bild Kaspar Köchli)
Gabriel Machado (Nr. 11) erzielt mit mustergültiger Volley-Abnahme den 1:1-Ausgleich für die Rotschwarzen. (Bild Kaspar Köchli)

In drei Wochen eröffnet sich dem FCWB im Wallis gegen Siders die Chance, im Schweizer Cup unter die besten 16 Teams vorzustossen. Es galt, diese grandiosen Aussichten zwischenzeitlich aus dem Kopf zu verbannen und den Fokus auf die Meisterschaft zu richten.

Vor der Partie zeigten sich WB und Balzers selbstbewusst, beide Protagonisten stellten den Kompass auf Sieg. Zum einen wollte das Heimteam beweisen, dass es trotz mässigem Saisonstart das Fussballspielen nicht verlernt hat, zum anderen war der Gast aus dem Ländle gewillt, sich für seine knappe Niederlage in Locarno vor Wochenfrist zu rehabilitieren.

WB startet gut, Balzers reüssiert

Der Gastgeber kam gut aus den Startblöcken, übernahm die Initiative und erlangte schon früh die erste Grosschance: Machados Gewaltschuss aus spitzem Winkel entschärfte Keeper Hobi in höchster Not. Alarmstufe Eins kurz darauf im Wettswiler Abwehrsektor, als Wasers Rückgabe auf Torhüter Bachmann zu kurz geriet. Dank dem Unvermögen des Gästestürmers wurde die Situation schadlos überstanden. Besser machte es Balzers in der 16. Minute. Ein Freistoss seines auffälligsten Akteurs Lüchinger wurde von Bachmann unterschätzt, schliesslich kullerte das Leder im Zeitlupentempo über die Linie. WB war angesäuert, die Reaktion blieb nicht aus. Vorerst scheiterte Dukhnich knapp, danach stand nach einem blitzschnell ausgeführten Corner Machado goldrichtig, um auszugleichen (22. Minute).

Fortan kombinierte WB zügig, den guten Aktionen konnte die Torkrone vorerst aber noch nicht aufgesetzt werden. Mittendrin ein Schreckmoment, Lüchingers Abschluss aus bester Lage und kürzester Distanz fiel aber mehrere Etagen zu hoch aus. Beim Höhepunkt der ersten Halbzeit führte WBs Gojart Gjergji Regie. Zuerst verhinderte das Kreuz der Latten noch sein «Tor des Monats», beim nächsten Versuch aus praktisch gleicher Position landete der Ball haargenau in der hinteren Torecke zum verdienten 2:1.

WB wird ausgekontert

Balzers schien der Pausentee behagt zu haben, es trat engagierter auf. Trotzdem kam sein Ausgleich überraschend. Einen Konter beendete Lüchinger damit, indem er aus dem Nichts und mit vollem Risiko aus der Distanz abzog. Der Ball schlug unhaltbar im Wettswiler Netzhimmel ein (71. Minute). Die Ämtler stürmten nun trotzig nach vorn – und wurden prompt zum 2:3 ausgekontert. Der Schock sass tief. Zwar wurde versucht, den Schaden auszubügeln, den Angriffsaktionen fehlte aber die nötige Ruhe und Präzision. Balzers schoss gar noch ein viertes Tor, ehe die gute Spielleiterin abpfiff.

Zufrieden zeigte sich Coach Mario Frick. «In Hälfte eins waren wir unterlegen. Wir hatten Glück, dass WBs Supersturm, wohl einer der besten der Liga, seine Chancen nicht ummünzte.» Und Liechtensteins sympathischer Rekordnationalspieler fuhr fort: «Wir stellten unser System um, standen ab sofort deutlich höher und operierten mehr mit weiten Bällen. Aufgrund unserer guten Leistung in den zweiten 45 Minuten war der Sieg letztlich keinesfalls gestohlen.» WB zog gegen einen guten Gegner den Kürzeren. Allerdings fehlte ihm der Teamspirit, die vielen guten Individualisten haben noch nicht ganz zusammengefunden. Schaffen es die Rotschwarzen, diesen Funken zu zünden, werden sie rasch wieder auf die Erfolgsbahn zurückkehren.

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