Wettswil behauptet sich in der Nati B

Schach: Aufsteiger Wettswil realisierte mit einem starken Schlussspurt sein Ziel, sich in der zweithöchsten Schweizer Liga zu halten – verdient, wenn auch knapp.

Freude nach dem wegweisenden Sieg gegen Olten: v.l.n.r. Marcel Hug, Werner Aeschbach, Philipp Aeschbach, Hanspeter Bieri, Daniel Christen, Andreas Huss, Kaspar Köchli (vorne); bereits abgereist Sacha Georges. Ebenfalls im National- liga-B-Team: Theo
Freude nach dem wegweisenden Sieg gegen Olten: v.l.n.r. Marcel Hug, Werner Aeschbach, Philipp Aeschbach, Hanspeter Bieri, Daniel Christen, Andreas Huss, Kaspar Köchli (vorne); bereits abgereist Sacha Georges. Ebenfalls im National- liga-B-Team: Theo Heldner, David Klee und Urs Allenspach. (Bild zvg.)

Spannender hätte die Ausgangslage vor der Doppelschlussrunde in der Schweizer Nationalliga-B-Schachmeisterschaft nicht sein können. Die Hälfte der zehn Teams hatten noch Abstiegssorgen. Wettswil empfing in Runde eins zu Hause das punktgleiche Olten im Bewusstsein, dass mit einem Sieg die Chancen auf die Ligazugehörigkeit recht gut stehen würden. Obwohl tags darauf in der letzten Runde mit St. Gallen der Leader und bereits feststehende Nationalliga-A-Aufsteiger wartete.

Wettswil gewinnt Hitchcock-Duell

Die Ämtler legten mit Siegen von Hug und Christen vor, ehe die Oltner aufdrehten und zum 2:2 ausglichen. Nach dreieinhalb Stunden waren zwei weitere Spiele fertig, Wettswil führte nun 3,5:2,5. Die Spannung erreichte den Siedepunkt. Würden es die Ämtler schaffen, die letzten beiden kritischen Stellungen zu halten, um damit den Wettkampf zu gewinnen? Den ersten grossen Schritt machte Philipp Aeschbach, der trickreich das Remis erzielte. Als letzter Wettswiler kämpfte der ehemalige Schweizer Meister Andreas Huss – er gewann den Titel 1983 – mit dem Rücken zur Wand. Sein Gegner, von Zeitnot geplagt, verpasste eine gewinnbringende Kombination und musste sich mit der Punkteteilung begnügen. Dies bedeutete den glücklichen Wettswiler 4,5:3,5-Sieg. Aber: War es auch schon die Rettung vor dem Abstieg?

Mutiger Auftritt gegen den Leader

Die Rangliste vor der Schlussrunde zeigte, dass Wettswil noch nicht über dem Berg war. Eine Niederlage gegen den souveränen Leader St. Gallen bei gleichzeitigem Sieg Oltens würde Punktgleichstand bedeuten, dann käme die höhere Anzahl Einzelpunkte zum Tragen. Die Ämtler strotzten in der Olmastadt nur so vor Selbstbewusstsein, boten dem Tabellenersten mutig Paroli und verpassten nur um einen halben Zähler das Gesamtremis. Doch das war egal, die erzielten 3,5 Punkte waren Gold wert und sicherten den Platz über dem Strich. Olten, das im Fernduell gegen Luzern hoch gewann, kam in der Feinwertung nicht mehr an Wettswil heran und musste wie Schwarzweiss Bern in den sauren Abstiegsapfel beissen.

Teamgeist als Schlüssel zum Erfolg

Nach missratenem Saisonstart kam Aufsteiger Wettswil immer besser in Fahrt, realisierte schliesslich sein Ziel Ligaerhalt und ist nach wie vor in der Gilde der besten 30 Schweizer Mannschaften vertreten. Die Behauptung in der Nationalliga B ist der bisher wertvollste Erfolg in der Vereinsgeschichte des Schachclubs Wettswil. Zustande kam er nicht zuletzt dank des grossartigen Teamgeistes. (pd)

Weitere Artikel zu «Sport», die sie interessieren könnten

Sport22.04.2024

Probleme bei der Umsetzung des Veloweggesetzes

WaldSchweiz möchte von Mountainbikern eine Abgeltung für die Waldnutzung
Sport05.04.2024

Skifahren in der «grande famiglia»

Der Sci Club Italiano Affoltern ist 40 Jahre alt geworden – mit 250 Gästen
Sport05.04.2024

Déjà-vu am GP Osterhas

Das bayerische Team RSC Kempten hat zum vierten Mal abgeräumt – ebenso der RRC-Amt