WB überwintert als Tabellenletzter

Fussball 1. Liga: Nach zuletzt drei Niederlagen wurde Wettswil-Bonstetten in der Tabelle ganz nach unten gespült, auch gegen Thalwil glückte der erhoffte Befreiungsschlag nicht: FC Thalwil – FC Wettswil-Bonstetten 2:0 (2:0)

Tohuwabohu blieb im Thalwiler Fünfmeterraum, wieder ohne zählbaren WB-Abschluss. (Bild Kaspar Köchli)
Tohuwabohu blieb im Thalwiler Fünfmeterraum, wieder ohne zählbaren WB-Abschluss. (Bild Kaspar Köchli)

Vor Wochenfrist verlor der FCWB sein letztes Vorrundenspiel bei Leader Bellinzona und musste zerknirscht die Rote Laterne übernehmen. Dies, weil vermeintliche Abstiegskandidaten überraschend punkteten. Ein Umdenken war notwendig. Der ominöse Strich in der Tabelle, der die letzten zwei Teams abgrenzt, hing wie das Damoklesschwert über den Ämtlern. Im vorgezogenen ersten Spiel der Rückrunde traf WB vorgestern Sonntag auf Thalwil, das sich zurzeit einer blendenden Form erfreut und diese mit dem vierten Rang unterstreicht.

Die Grünschwarzen vom linken Zürichseeufer erlebten im letzten Match Turbulentes. Sie führten gegen Tuggen 1:0, trafen dreimal das Aluminium und sahen wie sichere Sieger aus. Als ihr Torhüter kurz vor Schluss des Feldes verwiesen wurde und das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft war, stellte sich Stürmer Coduti in den Kasten. Prompt kassierte Thalwil in der dritten Nachspielminute noch den 1:1-Ausgleich und wurde um die Früchte seiner engagierten Arbeit gebracht.

Harter Kampf auf tiefem Naturrasen

Schlusslicht WB startete auf dem Thalwiler Etzliberg, der früheren Wirkungsstätte seines Trainers Oswald, aggressiv. Zeugnis davon waren seine hart geführten Zweikämpfe. Mehr Ballbesitz aber hatte der Gastgeber, der auf dem schwer bespielbaren Terrain immer wieder den Spielaufbau suchte. Dennoch kam der Führungstreffer überraschend. Ein Freistoss aus schräger 20-Meter-Distanz wurde von Omerovic in den Strafraum gezirkelt und der Ball flog an Freund und Feind vorbei in die hintere WB-Torecke. Das war aber noch nicht genug des Unglücks für die Ämtler. Captain Studer kam im Strafraum einen Schritt zu spät und musste sich mit einem Foul behelfen – prompt folgte der Schiedsrichterpfiff und Foniqi liess sich daraufhin vom Elfmeterpunkt aus die Chance zum 2:0 nicht entgehen (33. Minute). Kurz vor der Halbzeit kam der aktive WB-Stürmer Agbomoagan aussichtsreich zum Abschluss, sein Schuss geriet jedoch um Etagen zu hoch. «Thalwil war zwar aktiver, aber sicher nicht um zwei Tore besser», lautete beim wärmenden Pausengetränk der vielgehörte Tenor der Besucher.

WB-Sturm bei stürmischem Wetter

Nach Wiederanpfiff setzte WB starke Akzente, offenbar hatte Trainer Oswald in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Sogleich lancierte Schneebeli den mitgelaufenen Agbomoagan, welcher freistehend fünf Meter vor dem Tor den Ball nicht an Keeper Vasilj vorbeibrachte. Ein früher Treffer hätte WB die Hoffnung auf eine Kehrtwende gegeben.

Zwei weitere gute Chancen blieben ungenutzt und den Rotschwarzen lief allmählich die Zeit davon. Stürmisch zeigte sich notabene auch das Wetter. Sinnbildlicher Höhepunkt war, als Windböen das Festzelt in hohem Bogen davonkatapultierten. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden. Fussball wurde weiterhin gespielt, Thalwil vermochte in der Schlussviertelstunde das Geschehen wieder zu beruhigen und auszugleichen. Schliesslich entliess der gute Schiedsrichter die Akteure mittels Schlusspfiff in die Wärme – auch die frierenden Zuschauer hatten nichts dagegen.

Als Schlusslicht in die Pause

«Eigentlich wars ein 0:0-Spiel», befand ein Zuschauer. «Aber, ist man in der Tabelle vorne, gewinnt man, ist man hinten, verliert man», philosophierte er weiter. Ein schwacher Trost für WB, das mit der vierten Niederlage in Folge als Tabellenletzter in die Winterpause geht.

Eine schwere Rückrunde steht bevor. Ein Liebäugeln mit vorderen Rängen, wie beim Saisonstart angedacht, ist in weite Ferne gerückt. Ab sofort zählt jeder Punkt im Kampf gegen den Abstieg. In ähnlich misslicher Lage vermochte sich WB früher schon einmal herauszuboxen. Allerdings war das Kader damals breiter und bot mehr Varianten. Wahrscheinlich ist, dass sich die Ämtler in der Winterpause um Verstärkung bemühen werden.

Etzliberg, 150 Zuschauer, Thalwil – WB 2:0 (2:0).

Thaler; Bétrisey, Studer, Peter, Temperli; Loosli, Gouiffe à Goufan (65. Allemann), Schneebeli, Siefkes (78. Capone), Peduzzi; Agbomoagan.

Tore: 21. Omerovic 1:0, 33. Foniqi (Foulelfmeter) 2:0.

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