Alpenpanorama und Grossandrang

Es ist sicher auch die Aussicht auf das Alpenpanorama und bei klarer Sicht auf 19 Kantone, die ans Bezirks-Winterschiessen auf den Bolet in Aeugst lockt. Am 13. und 20. Januar herrschte bei Kaiserwetter und bester Stimmung ein rekordverdächtiger Andrang.

Von links: Josef Wengert, Rottenschwil, Sieger in der Kategorie Karabiner mit 98 Punkten, Michael Spahr, Präsident Schützengesellschaft Aeugst und Beat Alpiger, Fislisbach, Sieger mit 98 Punkten Kategorie Standard-Gewehr. (Bild zvg.)
Von links: Josef Wengert, Rottenschwil, Sieger in der Kategorie Karabiner mit 98 Punkten, Michael Spahr, Präsident Schützengesellschaft Aeugst und Beat Alpiger, Fislisbach, Sieger mit 98 Punkten Kategorie Standard-Gewehr. (Bild zvg.)

Bereits im Morgengrauen des 13. Januars standen mehr als ein Dutzend Schützinnen und Schützen aus dem Zürichsee-Raum am Schalter der Standblattausgabe. Was zog sie wohl so früh schon nach Aeugst? Genau nach diesem Grund gefragt, war die durchaus nachvollziehbare Standardantwort: «Wir sind so früh schon da, um rechtzeitig wieder zurück in Wädenswil zu sein, damit wir das Lauberhorn-Rennen nicht verpassen.»

Was hat es denn überhaupt auf sich mit diesem Bezirks-Winterschiessen in Aeugst? Das Winterschiessen ist ein fest verankerter Anlass im Terminkalender des Bezirksschützenvereins Affoltern (BSVA), welcher die Schützengesellschaft Aeugst für die Durchführung des Winterschiessens beauftragte. Dies ist für die Aeugster Schützinnen und Schützen eine grosse Ehre, die ihnen nur ungefähr alle 20 Jahre zuteil wird. Das letzte Bezirks-schiessen in Aeugst fand im Jahr 1998 statt. Aus den vielen absolut begeisterten Stimmen der Teilnehmenden des diesjährigen Winterschiessens lässt sich schliessen, dass der Schützenverein Aeugst unter der Leitung des jungen Präsidenten Michael Spahr diese Aufgabe mit Bravour gemeistert hat.

Beide Wettkampftage konnten bei besten Bedingungen durchgeführt werden, weshalb sich eine grosse Anzahl Sportschützen aus allen Himmelsrichtungen auf den Weg nach Aeugst machten. Nicht nur Vereine aus dem Kanton Zürich, sondern auch aus Solothurn, Basel, Aargau, Luzern und Schaffhausen waren vertreten.

Erfolg macht neugierig

Warum nehmen diese Schützinnen und Schützen den langen Weg ins Säuliamt überhaupt auf sich? Dass das Alpenpanorama in Aeugst einmalig schön ist und die Lage äusserst privilegiert, ist bereits bekannt. In den 80er-Jahren wurde gar auf den Briefen der damaligen PTT mit dem Slogan «Aeugst, das Tessin des Kantons Zürich» geworben. Auf die Frage nach dem Warum meinte ein Schütze aus dem Kanton Solothurn: «Die sensationellen Erfolge der SG Aeugst der letzten zwei Jahre am Tiro Storico in Airolo haben uns neugierig gemacht.» Jemand aus dem Kanton Schaffhausen meinte: «Die Konzentration beim Schiesssport ist für uns ein guter Ausgleich zum harten Berufsalltag. Schützen sind schweizweit eine grosse Familie.» Diese Aussage bekräftigte auch der Präsident des BSVA, Heinz Meili, wenn er sagt, dass der Schiesssport ein wichtiger Teil der Kultur des Landes sei. Selber leidenschaftlicher Sportschütze, war er voll des Lobes über die Top-Organisation und die super Stimmung in einer herrlichen Umgebung.

Die durch den grossen Ansturm entstandenen Wartezeiten vor den Scheiben wurde mit dem so typischen Humor der Schützen überbrückt, und es wurde viel gelacht. Auch herrschte eine grosse Gelassenheit und erstaunliche Coolness bis kurz vor dem eigentlichen Wettkampfeinsatz, an dem dann schlagartig die volle Konzentration gefordert war. Dieser Wechsel von Ausgelassenheit zu Höchstkonzentration widerspiegelt auch die starke Psyche, die die Schützen benötigen, um erfolgreich zu sein. Spitzenköchin Susanne Spahr und ihre Crew gaben in der Schützenstube ihr Bestes, und so wurden die Gäste mit leckeren Köstlichkeiten in verschiedensten Variationen verwöhnt. Nach Wettkampf-Ende waren sich alle Schützinnen und Schützen einig: Das Bezirks-Winterschiessen in Aeugst war einmal mehr ein Volltreffer und wird noch lange in bester Erinnerung bleiben, gefolgt vom Versprechen, die «Traumdestination» Aeugst ganz sicher wieder zu besuchen.

Und wen hat diese traumhafte Umgebung nun am meisten beflügelt? Hier der Auszug aus der Rangliste: Meisterschütze in der Kategorie Karabiner wurde mit eindrücklichen 98 von 100 Punkten Josef Wengert aus Rottenschwil. In der Kategorie Standard erreichte Beat Alpiger aus Fislisbach dieselbe hohe Punktzahl. Beide Meisterschützen erzielten ihre hervorragenden Resultate bereits am ersten Wettkampftag, kein einziger Schütze schaffte es am zweiten Tag, die 98 Punkte zu erreichen oder gar zu übertreffen. Die besten Aeugster Resulate: Peter Frei, 93 Punkte; Michael Spahr, 89; Beat Mühlemann, 89; Daniel Spahr, 88; Hans Pfister, 88; Geneviève Schäfer, 87; Dominic Frei, 87 Punkte.

Gesamtranglisten 300m Aeugst und Pistolen-Winterschiessen Mettmenstetten: <link http: www.bsva.ch external-link-new-window>www.bsva.ch.

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