Toni Seiler auf dem Podium

Die Le Mans Classic ist eine der weltweit bedeutendsten Veranstaltungen im historischen Motorsport. Seit 2002 wird sie alle zwei Jahre jeweils im Juli ausgetragen. Wie schon 2016 kam Toni Seiler in seiner Kategorie aufs Podest.

Toni Seiler in seinem Lola T70 MkII. <em>(Bild zvg.)</em>
Toni Seiler in seinem Lola T70 MkII. <em>(Bild zvg.)</em>

Wie bei den 24-Stunden-Rennen der modernen Sportwagen von Le Mans, wird auf dem 13,6 Kilometer langen, legendären Circuit des 24 Heures gefahren. Ein Mix aus Rennstrecke und Landstrasse im Departement Sarthe, der jeweils nur für diese beiden Anlässe hergerichtet wird.

Anders als beim modernen Klassiker, bei dem am 16. und 17. Juni der Waadtländer Sébastien Buemi mit Toyota seinen ersten Gesamtsieg errang, besteht die Le Mans Classic aus mehreren Rennen. Jedes der sechs Teilnehmerfelder setzt sich aus Fahrzeugen gewisser Epochen zusammen, die in Le Mans Geschichte schrieben, angefangen bei Vorkriegswagen bis zu den Rennsportwagen der 70er-Jahre. Dazu gab es dieses Jahr im Vorprogramm mehrere spezielle Sprintrennen mit Bezug zu einer Marke (Jaguar und Porsche) oder einer Rennserie (legendäre Gruppe C).

Schnelle und konstante Fahrweise

Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 700 Fahrzeuge mit rund 1000 Fahrern aus 30 Nationen trugen vor insgesamt 135000 Zuschauern ihre Rennen aus. Darunter befanden sich etliche Schweizer – doch nur wenige waren so erfolgreich wie Toni Seiler. Der Inhaber von Seilercar.ch Carrosserie & Spritzwerk in Bonstetten brachte wie vor zwei Jahren seinen gepflegten Lola T70 MkIII von 1968 an den Start. Und wie damals zahlte sich seine schnelle und konstante Fahrweise aus. Im Feld der 80 GT- und Sportwagen der Jahre 1966 bis 1971 qualifizierte sich Seiler als guter Elfter. Danach verbesserte er seine Platzierung von Rennen zu Rennen, von denen eines am späten Abend (Rang 6), eines am frühen Morgen (7.) und eines am Nachmittag (4.) über je rund 45 Minuten führte.

Die Addition der zurückgelegten Runden (24) und der drei Laufzeiten brachte Toni Seiler auf den sensationellen zweiten Gesamtrang vor. Damit war er nicht nur der am zweitbesten platzierte Schweizer der diesjährigen Le Mans Classic überhaupt, sondern in seinem Feld 5 auch der beste der zehn Fahrer mit einem Lola T70. Sein Auto wird von einem rund 550 PS starken Chevrolet-V8-Motor angetrieben.

Sogar der Sieg lag in Reichweite

«Es war nicht einfach, bei den hohen Aussentemperaturen in diesem grossen Feld die Konzentration zu bewahren. Wer nach vorne kommen wollte, durfte keine Fehler machen, was mir gelungen ist», freut sich Toni Seiler über seinen Erfolg.

«Dank der Zusammenarbeit mit Eggimann Autotechnik in Sissach war auch mein Lola bestens vorbereitet und lief bis zum Schluss einwandfrei. Ärgerlich ist nur, dass ich sogar hätte gewinnen können, denn der Gesamtsieger in meinem Feld lag keine halbe Minute voraus. Die hätte ich bestimmt wettmachen können, aber das erfährt man hier halt erst nach der Addition der drei Teilrennen.»

Sein nächster Wunsch ist nun klar: «Ich war dieses Jahr schon wieder Zweiter in Spa und Dijon und nun auch in Le Mans. Nun möchte ich wieder einmal ganz oben stehen.»

Freude hatte Toni Seiler übrigens nicht nur an seiner eigenen Leistung. Sohn Mirco Seiler sowie André Lips und Alex Isenring starteten mit den beiden Corvette Z06 von Toni Seiler Racing im separaten Demonstrationsrennen der Global Endurance Legends of Le Mans. Auch sie machten dabei eine gute Figur.

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