Stalliker gewinnt Filmpreis

Der 12-jährige Joshua Schmidt hat im Herbstfilmlager 2019 mit sieben anderen Jugendlichen den Fantasyfilm «Frames» gedreht. An den Schweizer Jugendfilmtagen haben sie damit den 1. Platz in ihrer Kategorie belegt.

Eine tolle Auszeichnung - Joshua Schmidt aus Stallikon hält den springenden Panther als Preis für den besten Film von Kindern und Jugendlichen unter zwölf Jahren in der Hand. (Bild zvg.)
Eine tolle Auszeichnung - Joshua Schmidt aus Stallikon hält den springenden Panther als Preis für den besten Film von Kindern und Jugendlichen unter zwölf Jahren in der Hand. (Bild zvg.)

Drei Jugendliche kommen in eine Stadt. Der Ort ist völlig verlassen. Nirgends ist ein Mensch zu sehen, auch nicht im Hotel, in dem sie eine Übernachtungsmöglichkeit suchen. Plötzlich werden Bilder an den Wänden lebendig, in der Nacht taucht eine Gestalt aus dem Nichts im Hotelzimmer auf. Und schon stecken die Jugendlichen mitten in einer uralten Geschichte, in der es um Hass zwischen Geschwistern und verfluchte Menschen geht, die nur noch in Bildern leben können oder zu Staub zerfallen. Als der Fluch schliesslich gelöst wird, lebt auch die Stadt wieder auf, das Leben kehrt zurück.

Dies ist, in kurzen Worten erzählt, die Geschichte des Films «Frames». Gedreht haben den Fantasyfilm acht Jugendliche vor einem Jahr im Herbstfilmlager von crossfade.tv, einer Nonprofit-Organisation mit dem Ziel, die praktische Filmbildung und -vermittlung bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Einer von ihnen ist Joshua Schmidt aus Stallikon, der den Film geschnitten und die Tontechnik gemacht hat.

Filmcut ohne Ende

Vergangenen Dezember war die Premierenfeier in einem Kino in Dübendorf. Dort konnten die Jugendlichen ihren Film auf der Bühne vorstellen. Bald danach wurde er für die Schweizer Jugendfilmtage nominiert. Die Schweizer Jugendfilmtage sind das grösste Filmfestival der Schweiz, an dem Kurzfilme von Jungfilmern bis 25 Jahre gezeigt werden und an dem sich regelmässig über 2000 Jugendliche beteiligen. Und «Frames» gewann den ersten Preis in der Kategorie Kurzfilme für Kinder und Jugendliche bis zwölf Jahre. Ein Riesenerfolg! «Ich war sehr überrascht, dass wir gewonnen haben. Der Preis hat mich sehr gefreut», reagierte Joshua Schmidt auf die ungewohnte Ehre. Bei seiner Arbeit, dem Schneiden des Films und der Gestaltung der Tontechnik, war er mit Feuer und Flamme dabei. «Es hat sehr viel Spass gemacht, ich war extrem lang am Schneiden.» Einen Tag lang, so erzählt er, habe er von morgen früh bis spät abends um Mitternacht fast ununterbrochen daran gearbeitet, ohne sich Pausen zum Essen zu gönnen.

Wegen Corona fand dieses Jahr das Festival jedoch nur online statt. Eine persönliche Preisverleihung fiel ins Wasser. Doch Joshua Schmidt konnte vor Kurzem im Rahmen eines neuen Filmkurses, an dem er in diesem Jahr wieder teilnahm, an der Zürcher Hochschule der Künste den Siegerpreis, den springenden Panther, in Empfang nehmen. Behalten darf er ihn jedoch nicht, da der Siegerpreis ein Wanderpokal ist. Immerhin erhält die Filmcrew aber noch einen Geldpreis in Höhe von 1000 Franken.

Nun möchte Joshua Schmidt Filmcutter werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er sich entschieden, ans Langzeitgymnasium in Zürich zu gehen, um später an der Zürcher Hochschule der Künste studieren zu können.

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