Sommerpneus auf glatter Strasse

Der heftige Wintereinbruch in den frühen Donnerstagmorgen-­Stunden hat auch im Säuliamt zu vielen Einsätzen geführt – vor allem beim Pannendienst.

Stand mit seinen Mitarbeitern Donnerstag und Freitag unablässig im Einsatz als Pannendienstleister: Marco Schweizer, Garagist in Hedingen. (Bild Werner Schneiter)
Stand mit seinen Mitarbeitern Donnerstag und Freitag unablässig im Einsatz als Pannendienstleister: Marco Schweizer, Garagist in Hedingen. (Bild Werner Schneiter)

«Wir sind am Anschlag», sagt Marco Schweizer vom Hedinger Garagenbetrieb Auto Schweizer AG, der auch Pannendienst anbietet. Unablässig waren Mitarbeitende seines Betriebs von Donnerstagnacht bis in den Freitag hinein mit sechs Fahrzeugen im Einsatz. Bis Freitagnachmittag rund 150-mal, die Hälfte davon im Bezirk Affoltern, aber auch in der Stadt Zürich. Sie befreiten feststeckende Fahrzeuge, leisteten Starthilfe oder kümmerten sich um platte Reifen. Und sie mussten zur Kenntnis nehmen, dass sich zahlreiche Fahrzeuglenker mit Sommerpneus zur Arbeitsstelle bewegten. «Wir haben sie am Schluss nicht mehr gezählt», fügt Marco Schweizer bei. Sein Unverständnis schwingt im Satz mit. Und wie haben sich Autolenker und -lenkerinnen bei Eintreffen seiner Leute verhalten? «Viele zeigten sich dankbar und erleichtert – vor allem, als noch Schnee auf den Strassen lag. Nach der Schneeräumung waren die wartenden Hilfesuchenden stärker genervt. Bei freigeräumter Fahrbahn könnte ich doch jetzt endlich fahren ...»

Gemäss einer Medienmitteilung standen Patrouillen von Kantons- und Kommunalpolizeien während der starken Schneefälle über 650-mal im Einsatz. Und sie registrieren dabei über 200 Verkehrsunfälle vorwiegend mit Sachschäden; in zwölf Fällen wurden Personen verletzt. Polizeilich registriert sind auch 450 Verkehrsbehinderungen. Umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, steckengebliebene Fahrzeuge und Pannen bei technischen Einrichtungen riefen verschiedene Akteure auf den Plan.

Auto gegen Schneepflug

Laut Angaben der Kantonspolizei in Affoltern rapportierten Beamte im ­Säuliamt bis Freitag 14 Verkehrsunfälle in acht Gemeinden, einmal mit einer ­verletzten Person. Zweimal kam es zu Verzeigungen, weil Lenker mit Sommerpneus unterwegs waren. In Obfelden kollidierte ein Auto mit einem Schneepflug. In einem anderen Fall fuhr ein Lenker zu schnell in eine Kurve und prallte in einen Kandelaber, im Jonental in Affoltern jemand in ein Brückengeländer. Und in Bonstetten, wo die Feuerwehr Unteramt mehrere Einsätze leistete, wurde ein Lastwagen durch einen umgestürzten Baum eingeklemmt. Auch in Stallikon musste die Fahrbahn von Fallholz befreit werden. Zwischen Zwillikon und Ottenbach hat die Stützpunktfeuerwehr einen umgestürzten Baum von der Strasse entfernt. In Obfelden musste die Feuerwehr wegen gekippter Bäume und heruntergefallener Äste die Maschwanderstrasse sperren. Im Oberamt hingegen vermeldet die Feuerwehr keine wetterbedingten Einsätze. Laut einer Mitteilung von Schutz und Rettung Zürich sind die Feuerwehren im Kanton Zürich innert 48 Stunden rund 2500-mal ausgerückt.

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