Bautätigkeit auf allen Abschnitten des Autobahnzubringers

Anlässlich einer Besichtigung der verschiedenen Bauabschnitte des Autobahnzubringers im Raum Obfelden – Ottenbach haben die Verantwortlichen den Stand der Arbeiten gezeigt sowie technische und organisatorische Aspekte erörtert. Am 1. Juli findet eine Online-Infoveranstaltung zu den Bauarbeiten in Bickwil statt.

Die Schallschutzdämme der künftigen Muristrasse ab der Verzweigung Hirschen sind bereits aufgeschüttet und die Basis für die Brücke über den Hölibach, die künftig zur Landi führen soll, ist gelegt. Bevor die Strasse hier gebaut wird, erfolgt
Die Schallschutzdämme der künftigen Muristrasse ab der Verzweigung Hirschen sind bereits aufgeschüttet und die Basis für die Brücke über den Hölibach, die künftig zur Landi führen soll, ist gelegt. Bevor die Strasse hier gebaut wird, erfolgt die Verlegung der Werkleitungen. (Bild Bernhard Schneider)

Seit zehn Monaten wird am Autobahnzubringer gebaut. Insgesamt sind die Arbeiten auf Kurs, so dass Gesamtprojektleiter Christian Kull zuversichtlich ist, dass die neue Strasse wie geplant im Mai 2023 eröffnet wird. Besonders ­betroffen vom Bau sind Bickwil und ­Rickenbach. Beide Weiler sind mit Vollsperrungen während des Baus konfrontiert. Die Zufahrt von Ottenbach nach Rickenbach ist mittlerweile wieder bis zur Einfahrt Agir geöffnet. Spätestens im August dieses Jahres wird die ganze Rickenbacherstrasse von der Obfelder Reussbrücke nach Ottenbach wieder durchgehend geöffnet.

Verkehrseinschränkungen Kreuzstrasse

Die grössten baubedingten Einschränkungen verursacht die Unterführung Bickwil, und zwar nicht nur im Dorf selbst. Vergangene Woche wurden ­Markierungsarbeiten im Bereich der Kreuzung beim Restaurant Kreuzstrasse in Toussen durchgeführt, im Hinblick auf die Umleitung des Durchgangsverkehrs, für den die Muristrasse Bickwil ab dem kommenden August bis zur Fertigstellung der 250 Meter langen Unterführung gesperrt ist.

Um bei den Verkehrsampeln in Toussen weniger verschiedene Phasen unterscheiden zu müssen, wurden die Fussgängerstreifen auf der Dorfstrasse in Richtung Affoltern und der Mettmen­stetterstrasse in südlicher Richtung je etwa 50 Meter dorfauswärts verschoben.

Die Baudirektion des Kantons ­Zürich spricht bei der Unterführung Bickwil vom «Herzstück» des Autobahnzubringers. «Weil dies ein massiver ­Eingriff quasi am offenen Herzen ist», werde die Bevölkerung am Donnerstag, 1. Juli, ab 20 Uhr mit Youtube-Live­stream über die Einschränkungen orientiert. Der Link zur Online-Veranstaltung wird vorgängig auf der Webseite zh.ch/strassenprojekte-obfelden-ottenbach publiziert. Zudem wird die direkt ­betroffene Bevölkerung per Flyer, der an alle Haushaltungen verteilt wird, orientiert.

Unterbrochene Radwege

Während für den Motorfahrzeugverkehr bis zur Vollsperrung in Bickwil noch alle Verbindungen offen sind, ist der Radweg zwischen der Verzweigung Hirschen und der Autobahn vollständig unterbrochen. Von Obfelden kann der Feldweg über die Schliffi nach Affoltern gewählt werden, von Ottenbach derjenige über Bickwil – Zwillikerstrasse – Bromberiholz oder Rütigass. Zu Fuss ist der Weg der Reuss entlang von der ­Ottenbacher Reussbrücke flussaufwärts bei normalem Wasserstand gewährleistet, hingegen ist der Weg dem Fabrikkanal entlang gesperrt. Der Fussweg auf der Aargauer Seite ist auch bei Hochwasser begehbar.

Mit dem Rennrad empfiehlt es sich, den Raum um den Autobahnanschluss Affoltern zu umfahren, etwa über ­Zwillikon oder Dachlissen, will man die Fahrt über die nur beschränkt velotaugliche Autobahnbrücke vermeiden. ­Bereits geöffnet ist hingegen die neue Velounterführung im Bereich des ­Verkehrskreisels Affolternstrasse bei Ottenbach.

Route für Ausnahmetransporte

Die neue Strasse wird 5,2 Kilometer lang. Neu gebaut werden zudem zwei Kilometer Rad- und Gehwege. Die Lärmschutzwälle im Bereich der Verzweigung Hirschen sind bereits in der definitiven Höhe. Intensiv wird zurzeit auch am Einbau der Werkleitungen gearbeitet, die später unter den Strassen verschwinden. Gleichzeitig bereiten die Gemeinden Obfelden und Ottenbach die Abklassierung der vom Kanton an sie übertragenen Dorfstrassen vor.

Bereits weitgehend fertiggestellt ist der Verkehrskreisel Rickenbacher­strasse, der exemplarisch die baulichen Massnahmen zeigt, die für Ausnahmetransportrouten erforderlich sind, denn innerhalb des Kreisels ist ein Stück Fahrbahn ausgespart, das für Ausnahmetransporte verwendet werden kann. Wie Christian Kull erklärte, ist die Planung dieser Routen ziemlich komplex, da sie neben Aspekten der Sicherheit auch beispielsweise die Bodenbeschaffenheit berücksichtigen müssen, damit die Strasse unter der ausserordentlichen Belastung nicht unvermittelt absinkt.

Sicherstellung aller Verbindungen

Zurück zum Anschlusswerk Hirschen: Hier wird zurzeit eine Brücke über den teilweise renaturierten Hölibach gebaut, die den Zubringer zur Landi sicherstellen soll, die eine separate Verzweigung erhält, da der Laden infolge der Tieferlegung der Strasse nicht mehr – wie heute – von Westen her zugänglich sein wird. Die Bauarbeiten müssen in diesem Bereich Schritt für Schritt mit dem EKZ abgestimmt werden, damit weder die Hochspannungsleitung noch das Unterwerk Obfelden beeinträchtigt werden.

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