Wie das Knonauer Amt zu seinem Namen kam

Ende der 1990er-Jahre wurde der Verein weltoffenes Knonau gegründet – mit dem Ziel, gemeinsame Ideen zu leben und Menschen zu verbinden. Das Frühlingsfest am vergangenen Samstag erreichte mit einem attraktiven Programm genau dies.

Bollwerk gegen die katholische Innerschweiz: Das Schloss Knonau. (Bild sals)
Bollwerk gegen die katholische Innerschweiz: Das Schloss Knonau. (Bild sals)

Kleinkinder spielen auf der handbetriebenen Eisenbahn, die Grösseren probieren die zahlreichen weiteren Gefährte aus und die Erwachsenen sitzen auf den Festbänken unter den Sonnenschirmen und geniessen das Beisammensein mit einem kühlenden Getränk.

Erbaut in einer Zeit als Lachen verboten war

Um 16.15 Uhr wurde das Fest eingeläutet, mit einer Besichtigung des ersten Minergie Eco+-Hauses im Säuliamt und des Schlosses Knonau. Der Journalist besuchte das Schloss Knonau, wo Schlossherr Jörg von Sachsen die Besuchenden erwartete: «Dies ist ein Ort mit vielschichtiger historischer Bedeutung. Diese Pappeln, die den Vorplatz prägen, sind die ältesten ihrer Art in der Schweiz. Das Schloss wurde vor der Kyburg und dem Schloss Lenzburg gebaut – im frühen 16. Jahrhundert.» Es sei als Bollwerk gegen die katholische Innerschweiz errichtet worden, mit einem Wassergraben und acht Meter hohen Mauern. «Das Schloss Knonau war immer auch der Sitz des Landvogtes des Knonauer Amts – deshalb auch der Name. Kürzlich konnte ich das Bild des Landvogts Hans Meyer von Knonau ersteigern. Somit habe ich jetzt ein Bild eines dieser gestrengen Herren.» Kurz nach der Reformation hätten harte Sitten geherrscht. Lachen sei weitgehend verboten gewesen und die Landvögte des Knonauer Amts, die auch die Blutgerichtsbarkeit ausgeübt haben, hätten über 300 Hexen verurteilt, die dann in Zürich hingerichtet worden seien. Jörg von Sachsen hat das Schloss samt Umschwung und Nebengebäuden vor 18 Jahren erworben, bewohnt es selber und vermietet die Nebengebäude.

Klezmer und Balkankläge an einem lauen Sommerabend

Nach den Führungen trafen sich die Knonauer auf dem Stampfiplatz zum Apéro und dem anschliessenden Abendessen. Zu Essen gab es über 20 Spezialitäten aus verschiedensten Ländern. «Wir haben Ausländer in Knonau und Knonauer, die einmal im Ausland gelebt haben, gefragt, ob sie etwas zu einer kulinarischen Globalerfahrung beitragen könnten. Viele haben sich beteiligt», erklärt Lisette Müller, die Präsidentin des Vereins weltoffenes Knonau. Nach dem Abendessen trat die Säuliämtler Band Amaron auf, die mit Klezmer und Balkanklängen für Stimmung sorgte.

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