Klosteranlage Kappel würde zu stark beeinträchtigt

Der im Rahmen einer Revitalisierung der Klosteranlage Kappel geplante neue Boxenlaufstall für die Landwirtschaft ist am vorgesehen Ort auf der Westseite nicht bewilligungsfähig. Für die kantonale Baudirektion würde damit die Wirkung der Klosteranlage beeinträchtigt.

Zu dominant und zu weit abgesetzt vom Betriebszentrum: Die kantonale Baudirektion hält den neuen Boxenlaufstall auf der Westseite der Klosteranlage für nicht bewilligungsfähig. (Bild Werner Schneiter)
Zu dominant und zu weit abgesetzt vom Betriebszentrum: Die kantonale Baudirektion hält den neuen Boxenlaufstall auf der Westseite der Klosteranlage für nicht bewilligungsfähig. (Bild Werner Schneiter)

«Revitalisierung und Entwicklung Kloster Kappel»: So lautete der Titel eines Projektwettbewerbes, der 2013 lanciert wurde. «Intra muros – extra muros» hiess das Siegerprojekt. Es umfasst unter anderem das Ziel, die bauliche Erweiterung und Entwicklung des Landwirtschaftsbetriebes besser ins bestehende Ortsbild einzubetten. Mit gezielten Eingriffen in die Topografie und mittels kompakter Anordnung der Neubauten, die eine tiefliegende Firstlinie aufweisen, werde diesesanspruchsvolle Ziel im Siegerprojekt erfüllt, hiess es. Zu diesen Zielsetzungen gehörte auch eine verbesserte Einbettung der Viehscheune ins Ortsbild.

Nach Ansicht der kantonalen Baudirektion wird dieses Vorhaben mit dem vorgeschlagenen Stallneubau auf der Westseite der Klosteranlage nicht erfüllt. Sie hält eine Baubewilligung an dieser Stelle für nicht möglich und beantwortet das Gesuch um einen Vorentscheid negativ. Die geringe Gebäudehöhe des Laufstalls und das geringe Volumen wird von der Baudirektion zwar begrüsst – ebenso die Entlastung der Umgebung durch das Integrieren des Laufhofs in das Gebäudevolumen. Aber: «Der Stallneubau bewirkt eine sehr erhebliche Veränderung der räumlichen und volumetrischen Ausdehnung der Gesamtanlage und damit der Wirkung der Klosteranlage. Tatsächlich ist sein Fussabdruck deutlich grösser als derjenige der Klosterkirche, des dominanten Gebäudes auf dem Klosterareal», hält die Baudirektion fest. Sie ist auch der Auffassung, dass der projektierte Standort aus Sicht des Landschaftsschutzes zu weit abgesetzt ist vom Betriebszentrum – und auch Fruchtfolgeflächen beeinträchtigt.

Lösung auf der anderen Seite der Uerzlikerstrasse?

Nach den Worten von Andreas Müller, Präsident des Vereins Kloster Kappel, wird der Vorstand nun das weitere Vorgehen prüfen und nach Alternativen suchen. Eine solche Alternative bringt Hans Rudolf Haegi ins Spiel: Der Agrar-Ingenieur schlägt einen Standort auf der anderen Seite der Uerzlikerstrasse vor. Mit einer leichten Verschiebung der Uerzlikerstrasse auf einer Länge von 300 Metern nach Norden könnten nach seiner Auffassung sämtliche Probleme in den Bereichen Landwirtschaft, Lärm und Mauer gelöst werden.

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