Zufallsmehr gegen die Einheitsgemeinde

Mit einem Mehr von vier Stimmen hat sich Maschwanden gegen die Bildung einer Einheitsgemeinde ausgesprochen, was dem Wunsch der Schule entspricht.

Die Schule Maschwanden bleibt eigenständig, strebt aber eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat an. <em>(Bild Werner Schneiter)</em>
Die Schule Maschwanden bleibt eigenständig, strebt aber eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat an. <em>(Bild Werner Schneiter)</em>

Als eine der letzten Gemeinden im Bezirk Affoltern hat Maschwanden über die Einheitsgemeinde abgestimmt. Beim Urnengang am vergangenen Sonntag ging es aber erst um die Frage, ob eine entsprechende Vorlage ausgearbeitet werden soll. Bei einer Stimmbeteiligung von knapp 52 Prozent haben sich 120 gegen diesen Schritt ausgesprochen, 116 dafür. Damit verbleiben Schule und Politische Gemeinde eigenständige Einrichtungen; die Einheitsgemeinde ist vom Tisch.

Auch wenn vorliegend von einem Zufallsmehr gesprochen werden kann – bei Schulpräsident Ursin Dosch ist die Freude unüberhörbar. «Ich bin froh, dass wir mit unseren Argumenten eine Mehrheit überzeugen konnten», sagte er und sieht das auch als Vertrauensbeweis. Im Vorfeld der Abstimmung hätte Dosch allerdings keine Prognose gewagt, auch wenn die Schule die Werbetrommel stark gerührt hat. Ihre Argumente: Schlanke und kurze Entscheidungswege, überschaubare Strukturen und kein finanzieller Nutzen (vgl. «Anzeiger» vom 25. Januar 2019). «Am Elternabend haben wir unsere Argumente gegen die Einheitsgemeinde klar und verständlich dargelegt, fügt der Schulpräsident bei und räumt ein, dass auch das Nein der Rechnungsprüfungskommission zur Vorlage hilfreich gewesen ist. Ursin Dosch verweist im Weiteren auf die Umfrage bei Schulbehörden im Bezirk, wo die Einheitsgemeinde nach seinen Worten mehrheitlich negativ beurteilt wird.

Ergebnis als Aufforderung zu vermehrter Zusammenarbeit

Unbesehen vom Abstimmungsergebnis wird vonseiten der Schule das nach wie vor gute Einvernehmen mit dem Gemeinderat betont. «Wir sind offen für eine stärkere Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen», sagt Ursin Dosch. Gleiches ist auch von Gemeindepräsident Christian Gabathuler zu hören, der sich nicht als Verlierer sieht. Das äusserst knappe Abstimmungsergebnis interpretiert er auch als Aufforderung der Stimmberechtigten zu vermehrter Zusammenarbeit. «Allerdings gibt es gewisse Regeln und Grenzen, weil hier zwei Behörden agieren müssen».

Marina Clerici, die im Sommer 2017 die Einheitsgemeinde mittels Einzelinitiative forderte, bedauert das Ergebnis natürlich. «Schade, aber es reiht sich in frühere Entscheide – man ist in unserer Gemeinde Veränderungen gegenüber sehr skeptisch eingestellt», so ihr Befund. Erstaunt hat sie die ablehnende Haltung der RPK. «Die hat ja festgestellt, dass eine Einheitsgemeinde keine Mehrkosten generiert. Also hätte sie sich neutral verhalten sollen», findet Marina Clerici.

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