Das Unteramt braucht ein neues Schulhaus

Wachsende Schülerzahlen in den nächsten Jahren machen es notwendig, in der Sekundarschule Bonstetten mehr Schulraum zu schaffen. Auf das Schuljahr 2022/23 hin soll für rund 10 bis 12 Mio. Franken ein neues Schulhaus gebaut werden.

Schulpräsidentin Tamara Fakhreddine und Lutz Eichelkraut, Vorsteher Ressort Infrastruktur der Sekundarschulpflege Bonstetten, informierten über die geplante Schulraumerweiterung. <em>(Bild Stefan Schneiter)</em>
Schulpräsidentin Tamara Fakhreddine und Lutz Eichelkraut, Vorsteher Ressort Infrastruktur der Sekundarschulpflege Bonstetten, informierten über die geplante Schulraumerweiterung. <em>(Bild Stefan Schneiter)</em>

335 Schülerinnen und Schüler gehen in diesem und im nächsten Schuljahr in Bonstetten in die Sekundarschule, in insgesamt 18 Klassen. Diese Zahl wird in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen, aufgrund der steigenden Bevölkerung in den Gemeinden Bonstetten, Wettswil und Stallikon. Da vor allem viele junge Familien zuziehen, sagen die Prognosen bis 2022/23 einen Anstieg auf rund 400 Sekschülerinnen und -schüler voraus, die sich auf 20 Klassen verteilen werden. Über diese Ausgangslage und die laufende Planung für eine Erweiterung des Schulraums informierten am vergangenen Donnerstagabend in Bonstetten an einer Veranstaltung Schulpräsidentin Tamara Fakhreddine und Lutz Eichelkraut vom Ressort Infrastruktur der Sekundarschulpflege Bonstetten.

Die Kreissschulgemeinde Bonstetten, Stallikon, Wettswil geht die Schulhausplanung systematisch an. Nach einer Machbarkeitsstudie im letzten Sommer erfolgte im Dezember 2018 eine Befragung bei Gemeinden, Schulen, Parteien und Vereinen. Diese ergab, dass die grosse Grünfläche im Zentrum der Sekundarschulanlage erhalten bleiben soll, und dass der Platz der ältesten Turnhalle als Schulraum genutzt werden soll. Dieser Hallenraum entspreche nicht mehr heutigen Normen für den Schulunterricht, erläuterte Lutz Eichelkraut. Die Turnhalle wird denn auch nicht mehr genutzt von der Schule, sondern nur noch von Vereinen und Privaten. Hinzu kommt, dass im Trakt C der Schulanlage Grundwasser eingedrungen ist und er daher saniert werden muss. Aufstocken aber lässt er sich nicht. Fazit: «Wir kommen an einem Neubau nicht vorbei, sonst kann der Schulraumbedarf ab 2022/23 nicht mehr abgedeckt werden», fasste Tamara Fakhreddine zusammen.

Geprüft wurden verschiedene Varianten: Den Trakt C sanieren oder ihn gänzlich neu zu bauen. Auch eine Containerlösung wurde erwogen, jedoch ebenfalls verworfen.

Neues Gebäude mit acht Schulräumen

Aus Sicht der Schulgemeinde bietet sich als beste Lösung der Bau eines neuen Schulgebäudes mit acht Klassenräumen an. Dieses soll in den Eckbereich von Trakt A und der alten Turnhalle zu liegen kommen. «Diese Variante bietet die Möglichkeit, allen zusätzlichen Schulraum dort unterzubringen. Wir brauchen kein Provisorium und können den Schulbetrieb stetig aufrechterhalten,» sagte Tamara Fakhreddine. Der Trakt C würde abgerissen werden und Raum schaffen für einen erweiterten Pausenplatz. Auch die alte Turnhalle würde verschwinden.

Fakhreddine und Eichelkraut informierten sodann auch über die möglichen Ausschreibungsvarianten. Von den zur Auswahl stehenden Verfahren – Projektwettbewerb mit Architekt, Projektwettbewerb mit Generalplaner, Gesamtleistungswettbewerb oder Totalunternehmer-Ausschreibung – bevorzugen sie letztere Variante, was einige kritische Fragen nach sich zog. Dies sei das beste Verfahren, beschieden die beiden Referenten. Bei dieser Lösung hätte man von Schulseite her die grössten Einflussmöglichkeiten auf das Bauprojekt, auf die Wahl des Standorts des Neubaus wie auch bei der Vergabe der Arbeiten, etwa hinsichtlich der Berücksichtigung des lokalen Gewerbes.

Eröffnung im Herbst 2022

Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben sind nach heutigem Stand des Wissens auf 10 bis 12 Millionen Franken zu veranschlagen. «Wir möchten aber unter 10 Millionen Franken bleiben, das ist unser Ehrgeiz», betonte Tamara Fakhreddine. Für eine genauere Kostenangabe sei der Zeitpunkt aber noch zu früh. Als nächster Schritt wird nun an der Gemeindeversammlung vom 6. Juni der Bevölkerung ein Projektierungskredit über 280’000 Franken vorgelegt.

Die Abstimmung über den Schulhausneubau ist auf den Herbst 2020 geplant, der Baubeginn soll – ein Ja an der Urne vorausgesetzt – im Frühling 2021 erfolgen. Auf den Schulstart 2022/23 hin, im August 2022, sollte dann das neue Schulhaus bereitstehen.

Weitere Artikel zu «Bezirk Affoltern», die sie interessieren könnten

Bezirk Affoltern18.04.2024

Unverhofft kommt oft

Wie ein Baumstamm dem Hausemer Kari Burkard zur Sechseläuten-Teilnahme verhalf
Bezirk Affoltern18.04.2024

Auch auf kleinen Flächen kann man viel für die Biodiversität tun

Der Natur- und Vogelschutzverein (NVBA) gestaltete eine Wiese naturnah
Strahlende Gesichter bei den am Hausemer Schulhaus-Neubau Beteiligten. (Bild Sandra Isabél Claus)
Bezirk Affoltern18.04.2024

Nun steht der Schulneubau

Das Primarschulhaus in Hausen ist bezogen