Dank Gewerbe und Vereinen ein Dorffest in Maschwanden

Vielfältig, überraschend und für die kleinste Ämtler Gemeinde erstaunlich gross: Die Gewerbe- und Handwerks-Ausstellung vom Wochenende in Maschwanden war ein Publikumsmagnet und auch dank dem Mittun von Vereinen ein veritables Dorffest.

Im Bauernzelt bei Claudia und Ruedi Künzi das Handwerk des Strohflechtens lernen: Kinder stellen «Liebesknoten» her. <em>(Bilder Werner Schneiter)</em>

Im Bauernzelt bei Claudia und Ruedi Künzi das Handwerk des Strohflechtens lernen: Kinder stellen «Liebesknoten» her. <em>(Bilder Werner Schneiter)</em>

Manuela Buchmeier, Patrick Bättig, Jan Buchmeier und Marwin Strub von der Firma Tentickle Schweiz AG, die frei konfektionierbare Zelte vermietet.

Manuela Buchmeier, Patrick Bättig, Jan Buchmeier und Marwin Strub von der Firma Tentickle Schweiz AG, die frei konfektionierbare Zelte vermietet.

Susanne und Thomas Strebel am Stand ihrer Firma in der Gerbi. Sie ist Architektin, er Holzbauer – eine ideale Symbiose.

Susanne und Thomas Strebel am Stand ihrer Firma in der Gerbi. Sie ist Architektin, er Holzbauer – eine ideale Symbiose.

Am Stand der Zimmerei Frei konnte handwerkliches Geschick getestet werden: beim Bau von «Windliechtli» oder beim Mitdesignen von Liegen fürs Naturbad.

Am Stand der Zimmerei Frei konnte handwerkliches Geschick getestet werden: beim Bau von «Windliechtli» oder beim Mitdesignen von Liegen fürs Naturbad.

Wenn der langjährige, 2018 zurückgetretene Gemeindepräsident Andreas Binder in der eigenen Gemeinde ins Staunen gerät, ist das schon bemerkenswert. «Man sieht, was hier alles hergestellt wird, darunter auch Dinge, die für mich bisher unbekannt waren», sagt er und schickt ein Lob an die Organisatoren der Maschwander Gewerbegruppe. «Bemerkenswert, was hier ein paar Leute auf die Beine gestellt haben.» Für Binder erfüllt der Anlass aber auch noch einen anderen Zweck. Er sieht darin eine gute Möglichkeit, dass Alteingesessene mit neu Zugezogenen ins Gespräch kommen und Kontakte geknüpft werden können. Vielleicht hilft das auch, seinen Wunsch als Samariter zu erfüllen: dass sich die eine oder der andere aufgrund solcher Gespräche entscheidet, dem Samariterverein beizutreten. «Wir benötigen dringend Nachwuchs», schiebt er nach und beobachtet mit Interesse, wie eine Frau am Stand der Feuerwehr mit einer Löschdecke den Brand einer Pfanne unter Kontrolle bringt.

Es ist ein interessanter Rundgang, der im Zelt auf dem Parkplatz beim ehemaligen Restaurant Hörnli beginnt. Er führt nach dem Stand der Forstunternehmung Ehrler über eine eigens angefertigte Brücke über den Haselbach ins Bauernzelt, dann in die Gerbe und bei der Familie Leuthold endet.

So ist der erste Halt bei der Firma Tentickle Schweiz AG, die in der benachbarten Stadelmatt (Gemeinde Hünenberg) domiziliert ist und Festzelte, Gartenzelte, Hochzeitszelte und Sonnensegel vermietet – in konfektionierbaren Formen, für die unterschiedlichsten Events. Sie werden aus Südafrika importiert und bieten sowohl Regen- als auch Sonnenschutz. Dass die Firma erstmals an einer Ausstellung dabei ist, liegt auch darin begründet: Firmenvertreter Jan Buchmeier ist OK-Mitglied.

Handwerkliches Geschick testen

Wenige Schritte weiter, im Bauernzelt, sind Claudia und Ruedi Künzi anzutreffen, die zum Strohflechtworkshop einladen. Kinder fühlen sich hier besonders angezogen, denn sie können dort unter fachlicher Anleitung sogenannte «Liebesknoten» flechten, derweil die Eltern am gegenüberliegenden Degustationsstand der Landi ein Glas Wein verköstigen dürfen. Zwei Kälber in diesem Bauernzelt sind ebenfalls Magnete für die Kleinen – für Klein und Gross auch der Stand der Zimmerei Frei, wo handwerkliches Geschick getestet werden kann: beim Herstellen von «Windliechtli» oder beim Mitdesignen von Badi-Liegen, die hernach im Maschwander Naturbad benützt werden können.

Auf engem Raum, aber nicht minder interessant ist das, was im ersten Stock der Gerbi geboten wird: vom Nussöl des ehemaligen Gemeindepräsidenten Koni Messikommer bis zu den Produkten von Strebel, Architektur und Holzbau, mit zwei Lehrlingen und 14 Mitarbeitenden der grösste Betrieb in der 650-Seelen-Gemeinde Maschwanden. Susanne Strebel ist diplomierte Architektin – ein Beruf, der eine ideale Symbiose zur Arbeit ihres Ehemanns Thomas Strebel ist. Planen und bauen lautet das Motto ihrer Geschäftstätigkeit, die zum grössten Teil im Säuliamt stattfindet, aber auch ins Zugerbiet und an den Zürichsee führt. Mit ihrem Architekturbüro ist Judith Kneubühl-Wydler ebenfalls in der Gerbi präsent. Auch die OK-Präsidentin freut sich über den guten Besuch an der Ausstellung und darüber, dass man damit die Leute ins Staunen versetzen kann, auch, weil alle von der Grösse überrascht sind und gute Stimmung verbreiten. «Wir haben das Ziel, zu zeigen, was es in unserem Dorf alles gibt, sicher erreicht. Und dass sich hier viele treffen und ins Gespräch kommen», fügt sie bei.

Das Rahmenprogramm hat das begünstigt: Plauschwettkampf der Jugi, ein Kinderkonzert mit Oli Beck, samstäglicher Festbetrieb mit Musik von DJ Frank, der sonntägliche Gottesdienst im Festzelt mit einem Auftritt des Musikvereins Maschwanden – all das hat zum guten Gelingen beigetragen. Viele nahmen auch die Gelegenheit zu einem Besuch im Dorfmuseum wahr, wo «Licht einst und heute» gezeigt wurde.

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