Als sich der Schwerverkehr noch durchs Säuliamt wälzte

In den meisten Gemeinden des Säuliamts brachte die Autobahn die erhoffte Verkehrsentlastung. Vor allem der Transit-Schwerverkehr wälzt sich nicht mehr durch die Dörfer. Der «Anzeiger» widmet dem Jubiläum der Autobahn-Eröffnung vor zehn Jahren eine vierteilige Serie.

Mit 17603 Fahrzeugen täglich ist die Obfelder Dorfstrasse zwischen der Einmündung Bickwil und der Autobahnauffahrt die am stärksten frequentierte.<em> (Bild Martin Platter)</em>
Mit 17603 Fahrzeugen täglich ist die Obfelder Dorfstrasse zwischen der Einmündung Bickwil und der Autobahnauffahrt die am stärksten frequentierte.<em> (Bild Martin Platter)</em>

Es war ein Aha-Erlebnis, am ersten Montagmorgen nach der A4-Eröffnung vom Freitag, 13. November 2009, auf der Transitachse durch die Dörfer des Knonauer Amts zu fahren. Auf den Verkehrswegen durchs Säuliamt herrschte eine fast gespenstische Ruhe. Vor allem eines fiel auf: Kein einziger Sattelschlepper war anzutreffen.

Zehn Jahre später sind die Strassen nicht mehr ganz so verlassen wie am Morgen des 16. November 2009. Das hat mit verschiedenen Faktoren zu tun. Die Bevölkerung hat alleine im Säuliamt in der letzten Dekade von 47’000 auf 54’500 Personen zugenommen und damit auch der Motorfahrzeugbestand von 32’014 auf 38’539.

Dazu kommt, dass auch die ans Säuliamt grenzenden Gebiete Wachstumsregionen sind. Der Verkehr zwischen den Wirtschaftszentren Zug, Zürich und Luzern hat nicht zuletzt wegen der A4 deutlich zugenommen. 49’000 Fahrzeuge wurden 2010 werktags im Mittel auf der Autobahn im Islisbergtunnel gezählt. 2017 waren es bereits 65’000. Mit dem Effekt, dass sich auch auf der A4 die Blechlawinen häufiger stauen. Nur zwei Autobahnanschlüsse im gesamten Säuliamt machen die Umwege, um auf die Autobahn zu kommen, oft grösser und zeitraubender, als wenn der Zielort überland durch die Dörfer angefahren wird.

Markanter Verkehrszuwachs

Das alles hat zur Folge, dass die Verkehrsfrequenzen auch abseits der A4 wieder am Wachsen sind. Während sie an der südlichen Peripherie im Oberamt (Uerzlikon: 2879 Autos/Tag. Kappel: 2870. Hausen Albisstrasse: 3451) noch einigermassen moderat sind, steigen die Zahlen markant, je näher man dem Autobahnzubringer in Affoltern kommt. Ein Glück für die, die bereits eine Umfahrung haben wie in Knonau, wo die tägliche Frequenz bei durchschnittlich 4593 Fahrzeugen liegt. Wesentlich höher ist die Belastung dagegen in Obfelden an der Dorfstrasse (im Mittel 5839 Fahrzeuge), in Ottenbach (Muristrasse: 7305. Affolternstrasse: 9168) und in Bickwil (Muristrasse: 7138), aber auch durch Affoltern an der Zürichstrasse mit bis zu 9467 Fahrzeugen täglich. Ämtler Spitzenreiter bezüglich Verkehrsaufkommen ist jedoch der Abschnitt der Dorfstrasse nach der Bickwiler Einmündung bis zur Autobahnauffahrt mit 17’603 Fahrzeugen. Von der Gegenseite kommen nochmals 10’992 Autos täglich – Tendenz steigend.

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