Soforthilfe für zwei Fussballclubs

Im lockeren Rahmen war ­Regierungsrat Mario Fehr am Freitagabend zu Besuch beim FC Affoltern. Wie auch der FC Knonau Mettmenstetten ­Maschwanden kommt der FCA in den Genuss von regierungsrätlicher Soforthilfe aus dem Lotteriefonds. Dafür wurden total zwei ­Millionen Franken freigegeben.

Informeller Besuch von Regierungsrat Mario Fehr auf dem Sportplatz Moos in Affoltern. Von links: René Kälin, Gemeindepräsident Mettmenstetten, Marcello Musio, Präsident FC KMM, Regierungsrat Mario Fehr, Ferruccio Gusmini, Präsident FCA und Marti
Informeller Besuch von Regierungsrat Mario Fehr auf dem Sportplatz Moos in Affoltern. Von links: René Kälin, Gemeindepräsident Mettmenstetten, Marcello Musio, Präsident FC KMM, Regierungsrat Mario Fehr, Ferruccio Gusmini, Präsident FCA und Martin Gallusser, Sozialvorsteher der Stadt Affoltern. (Bild Martin Platter)

Keine grossen Reden, sondern unbürokratische Soforthilfe innert nur zwei Wochen: Das ist das Resultat der Gesuche ans Sportamt des Kantons Zürich, die der FC Affoltern und der FC Knonau-Mettmenstetten-Maschwanden eingereicht hatten. Am Freitagabend stattete Amtsvorsteher Mario Fehr dem FC Affoltern einen Besuch ab, bei dem auch die beiden Clubpräsidenten Ferruccio Gusmini (FCA) und Marcello Musio (FC KMM) sowie Mettmenstettens Gemeindepräsident René Kälin und Affolterns Sozialvorsteher Martin Gallusser zugegen waren.

Ein ungezwungenes Treffen ohne die sonst üblichen Formalitäten. Anstelle von grossen Ansprachen gabs grossen Dank für den Regierungsrat und eine offene Gesprächsrunde, in der sich Fehr über das Befinden in den Sportclubs informierte. Den FCA trifft die Coronakrise besonders hart, denn je grösser ein Club ist, desto mehr wächst die Abhängigkeit von Sponsoren. Das meiste sind Kleingewerbler, die es derzeit ebenfalls nicht leicht haben und deshalb auf die Ausgabenbremse getreten sind. Das reisst ein Loch im hohen fünfstelligen Bereich ins 350'000-Franken-Budget des Affoltemer Fussballclubs, der knapp 800 Mitglieder aufweist.

Trainer und Spieler verzichten

Präsident Gusmini äusserte sich dankbar auch gegenüber den Trainern, die auf ihre Löhne verzichten und den Mitgliedern, die ihre Beiträge nicht zurückfordern, obschon bis auf Weiteres weder Trainings noch Matches stattfinden. Die Stadt Affoltern hat eine Reduktion der Platzgebühren angekündigt, die sonst jährlich 5000 Franken betragen. «Die 13'000 Franken Soforthilfe aus dem Lotteriefonds werden aber nicht reichen, um alle Ausfälle zu decken», erklärte Gusmini. Zumal weitere wichtige Einnahmequellen aus dem Restaurationsbetrieb im Mooshüsli, dem Grümpelturnier und Jugend-und-Sport-Zuschüsse wegfielen. Ausserdem müssten Rückstellungen für die Sanierung des Garderobengebäudes gebildet werden, damit es den Vorschriften des Zürcher Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) genügt. Fehr forderte ihn auf, nochmals ein Gesuch zu stellen und stellte in Absprache mit der Bundes­behörde eine grosszügige J&S-Regelung in Aussicht. So verfalle beispielsweise die J&S-Traineranerkennung nicht, wenn wegen der Coronakrise die Auffrischungskurse nicht besucht werden konnten.

Wichtige soziale Funktion

Beim rund dreimal kleineren FC KMM präsentiert sich die Situation ähnlich wie beim FCA. Die Anlässe sowie der Trainings- und der Meisterschaftsbetrieb seien abgesagt. Auch hier zeigen sich die Trainer und Mitglieder kulant. Ein Hauptsponsor, der sein Geschäft komplett schliessen musste, sei ausgestiegen. Dank der 11'000 Franken Soforthilfe schliesse die Rechnung nun nicht mehr mit einem Defizit, sagte Clubpräsident Marcello Musio. Mettmenstettens Gemeindepräsident René Kälin erklärte, dass man an der Politik festhalten wolle, den Vereinen die Gemeindeinfrastruktur gratis zur Verfügung zu stellen – auch nach der Erweiterung der Schulanlagen. Möglich werde dies dank der grosszügigen Unterstützung von einer Million Franken aus dem Lotteriefonds, die Mettmenstetten kürzlich zugesprochen erhielt, wofür sich Kälin nochmals persönlich bei Fehr bedankte.

Dieser gab den Dank zurück und unterstrich die wichtige soziale und integrative Funktion, die die Vereine in der Gesellschaft leisteten. Deshalb sei es dem Regierungsrat ein grosses Anliegen, Sportvereinen und -verbänden sowie weiteren Nonprofit-Organisationen, die wegen der Coronakrise in finanzielle Schwierigkeiten geraten seien, zu helfen. Dazu wurden zwei Millionen Franken freigegeben. 84 Gesuche aus 19 Sportarten sind bereits auf dem Sportamt eingegangen. Die Eingabefrist läuft noch bis Ende Juni.

Weitere Infos finden Sie hier.

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