Weltenbummler in Sachen Sport

Die Affoltemer Volleyballerin Olivia Wassner spielt im College-Team der American Universitiy in Washington. Das Hausemer Tanzpaar Davide Corrodi und Maja Kucharczyk jettet um die Welt den besten Ausbildnern und Tanzwettbewerben hinterher. Den Nominierten des SSA ist kein Aufwand zu viel.

Sieger und Nominierte der 13. Säuliämtler Sports Awards kamen fürs grosse Finale am Sonntagabend auf die Bühne im Kasino Affoltern. <em>(Bilder Martin Platter)</em>

Sieger und Nominierte der 13. Säuliämtler Sports Awards kamen fürs grosse Finale am Sonntagabend auf die Bühne im Kasino Affoltern. <em>(Bilder Martin Platter)</em>

Die Kategoriensponsoren Thomas Gubler, links, und Walo Rüegg, 2. v. l. mit den Vertretern des Tennisclubs Wettswil, des Streethockeyclubs Wettswil-Bonstetten und Jasmin Corrodi, stellvertretend für das Tanzpaar Davide Corrodi/Maja Kucharczyk.

Die Kategoriensponsoren Thomas Gubler, links, und Walo Rüegg, 2. v. l. mit den Vertretern des Tennisclubs Wettswil, des Streethockeyclubs Wettswil-Bonstetten und Jasmin Corrodi, stellvertretend für das Tanzpaar Davide Corrodi/Maja Kucharczyk.

Moderator Philippe Bandi, links, im Gespräch mit Ski-Kunstspringer Noé Roth, rechts. Philipp Koutny (2. v. l.), und Stefan Meier hören aufmerksam zu.

Moderator Philippe Bandi, links, im Gespräch mit Ski-Kunstspringer Noé Roth, rechts. Philipp Koutny (2. v. l.), und Stefan Meier hören aufmerksam zu.

Kategoriensponsor Roland Beer von der Garage Hächler neben SSA-Siegerin Jacqueline Schneebeli, Elin Ott und Alessia Danelli.

Kategoriensponsor Roland Beer von der Garage Hächler neben SSA-Siegerin Jacqueline Schneebeli, Elin Ott und Alessia Danelli.

Als Zuhörer im Publikum des Säuliämtler Sports Awards kam man am Sonntagabend im Kasino Affoltern ins Staunen. Bereits die Jüngsten der Nominierten betreiben zuweilen einen Aufwand für ihren Sport, dass man sich fragt: Wie kann man das noch steigern? Fünf Trainer an fünf verschiedenen Standorten hat beispielsweise die erst 15-jährige Golferin Sophia Sindersberger, wie die Wettswiler Sekundarschülerin im Vorstellungsinterview der Newcomer dem Moderator Philippe Bandi verriet. Die Eltern hätten ihr in frühester Kindheit einen Golfschläger in die Hand gegeben. So sei sie zum Golf gekommen, erklärte Sindersberger.

Erfahrungen sammeln im Ausland

Damit ist sie kein Einzelfall. Bei den meisten Sportlern spielen die Vorlieben der Eltern oder Geschwister eine entscheidende Rolle bei der Auswahl und Ausübung der Sportart. Bei Olivia Wassner war es die Schwester, die sie zum Volleyball gebracht hat – weil Volley Obfelden zu wenig Spielerinnen hatte. Dort blieben die Talente von Olivia Wassner nicht lange unentdeckt. Nach einem Sichtungstraining kam sie in die Nationalmannschaft und spielte auch national in immer höheren Ligen, bis sie schliesslich von einem Talent-Scout entdeckt wurde, der ihr ein Angebot aus den USA unterbreitete, das sie annahm. Ob der Plan aufgeht, konnte ihre Mutter, die stellvertretend auf der Bühne sass, aber nicht beantworten. Wassner will neben dem Spitzensport auch noch Ärztin werden.

Selbst Alina Sönning, die dritte im Bunde der Newcomer, spielt mit dem Gedanken, zu Trainingszwecken in die USA zu emigrieren. Die Mittel- und Landstreckenläuferin ist über Fussball zum Laufsport gekommen – und verfügt offenbar über eine grosse Fan-Gemeinde im LV Albis, denn sie wurde zur Newcomerin gewählt. Bei den Herren buhlten der Mountainbike-U15-Downhill-Weltmeister Mike Huter, Radquer Junioren-Nationalteamfahrer Timo Müller und U18-Schweizermeister im Sportklettern, Michel Erni, um die Gunst von Publikum und Fachjury, deren Stimmen mit 70 bzw. 30 Prozent ins Resultat einflossen. Alle drei lieben es, zwischen den verschiedenen Disziplinen, die ihre Sportart bietet, hin und her zu switchen. Alle drei sind keine Büro-Typen und lieben Speed und Dynamik ihrer Sportart. Michael Erni holte sich schliesslich den Titel des Newcomers.

Schlagkräftige Konkurrenz

In die Teamwertung haben die beiden Sieger 2018, Davide Corrodi und Maja Kucharczyk, mit den Junioren-C-Schweizermeistern des Streethockeyclubs Bonstetten-Wettswil und dem erfolgreichen U18-Team von Tennis Wettswil schlagkräftige Konkurrenz erhalten. Tennis Wettswil durfte die Trophäe schliesslich entgegennehmen. Team-Sprecher Gian Wiedemeier zeigte sich doppelt überrascht: «Wir haben die Säuliämtler Sports Awards nicht gekannt und wurden deshalb schon von der Nominierung überrascht. Dass es nun gleich zur Auszeichnung kommt, überrascht und freut uns natürlich noch mehr.» Dem U18-Team gehört ausserdem sein Zwillingsbruder Yves an sowie Gian Nehr, Dani Kesseli, Luis Mäder, Darius Kuster und Ruedi Von Huben an. Grosse Inspiration für das Septett ist Roger Federer.

Nach einer Pause wurden erstmals zwei Säuliämtler Sportveranstalter auf die SSA-Bühne gebeten: Mirco Kurt, OK-Präsident des Obfelder Regionalturnfestes, und Andreas Fuhrer, OK-Präsident und Vorsitzender der IG Radquer Mettmenstetten. Beide nannten die gleichen drei Faktoren, um einen erfolgreichen Anlass auf die Beine zu stellen: Grosszügige Landbesitzer und Sponsoren sowie genügend Helfer.

In der Hauptkategorie der Frauen standen die beiden Siegerinnen von 2018, Springreiterin Elin Ott und Mountainbikerin Jacqueline Schneebeli (2018 noch als Newcomerin), sowie Drei- und Weitspringerin Alessia Danelli, die 2017 die Auszeichnung der Newcomerin erhalten hatte, zur Auswahl. Beim Interview stellte sich heraus, dass alle drei ein exaktes Augen- und Schrittmass besitzen müssen, um ihre Sprünge exakt zu meistern. Vor allem der Trainingsaufwand von 50 bis 60 Stunden pro Woche, den Elin Ott angab, animierte Moderator Bandi zur Nachfrage. Ott erklärte, dass sie acht Pferde reite und das nur gehe, seit sie nicht mehr in der Lehre sei. Dabei würden ihr ihr Vater, der sie auch trainiere, und Angestellte helfen. Am höchsten in der Gunst des Publikums stand diesmal aber Jacqueline Schneebeli, die im Vorjahr gleich sämtliche Titel im Bikesport gewann, die es zu gewinnen gab.

Begehrte Holzsäuli

Bei den Männern buhlten der SSA-Gewinner Philipp Koutny (Triathlon), Ski-Kunstspringer Noé Roth (2018 noch SSA-Newcomer) und Geräteturner Stefan Meier um die Gunst des handgeschnitzten SSA-Holzsäuli des Hausemer Holzbildhauers Oskar Studer. Erneut durfte es Koutny in der Hauptkategorie entgegennehmen. Der bereits 36-jährige Wahl-Aeugster gilt in der Szene als Spätberufener, der erst vor drei Jahren den Sprung zu den Profis wagte und seither von Erfolg zu Erfolg eilt. Als Achter wurde er 2019 bester Schweizer an der Ironman-WM auf Hawaii. Mit dem zweiten Platz beim zwei Wochen später folgenden Ironman in Malaysia verpasste der gebürtige Basler die Ironman-Qualifikation 2020 um lediglich 5:20 Minuten – nach 3,86 km Schwimmen, 180 km Velofahren und einem Marathonlauf über 42,195 km.

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