Eindrückliche regionale Leistungsschau

Die Tage der Sonne Knonauer Amt boten keine abgehobene Theorie, sondern konkrete Einblicke in die Möglichkeiten der Nutzung nachhaltiger Energien. Die «Leistungsschau für Energie und Umwelt» löste diverse konkrete Investitionsentscheide aus, insbesondere in Solaranlagen, aber auch in Elektrofahrzeuge.

Schlussfest im Café Solaire mit zahlreichen Beteiligten der Tage der Sonne Knonauer Amt. (Bild Bernhard Schneider)
Schlussfest im Café Solaire mit zahlreichen Beteiligten der Tage der Sonne Knonauer Amt. (Bild Bernhard Schneider)

Hauptsponsor Lukas Berger von Berger-Boiler-Service meint, gerade die Möglichkeit, während mehr als einer Woche Interessierte zu empfangen, habe sich bewährt. Das Wichtigste dabei sei, Begeisterung für Solaranlagen zu vermitteln. «Viele Besucher wollen diese Begeisterung beim Anbieter der Anlagen spüren. Die meisten, die gekommen sind, interessierten sich konkret für eine Anlage und stehen vor einem Investitionsentscheid», ergänzt Helen Berger. Dies bestätigt auch ein Besucher, der beifügt, die Tage der Sonne hätten ihm die Gelegenheit gegeben, sich an verschiedenen Orten über Möglichkeiten der Fotovoltaik zu informieren, bevor er einen Investitionsentscheid treffe.

Ähnlich das Feedback von Ueli Köfler, der an beiden Samstagen der «Tage der Sonne» die Tore seiner Holzbau-Unternehmung öffnete: Es habe sich gelohnt, die Tage der Offenen Tür auf zwei Wochenende zu verteilen. Dadurch habe er sich mehr um die einzelnen Besucherinnen und Besucher kümmern können. Er sei zuerst skeptisch gewesen. Seine Frau habe den Ausschlag gegeben, sich an den Tagen der Sonne zu beteiligen. Im Rückblick sei er sehr zufrieden mit dem Interesse, das seinem Holzbau-System für An-, Um-, Neubauten und Dachaufstockungen entgegengebracht worden sei, aber auch den Vorteilen des Holzbaus generell und der Integration von Solarelementen.

Lukas Zimmermann informierte in seiner Solar-Werkstatt über aktuelle Trends in der Fotovoltaik und warf einem Blick in die Energie-Zukunft. Zudem präsentierte er seine autarke Fotovoltaik-Anlage, die in robusten Solar-Boxen weltweit im Einsatz steht, auf Alpen, in abgelegenen Dörfern, in Spitälern ohne Stromanschluss. Dabei arbeitet er häufig mit Hilfswerken zusammen, die den Kontakt mit den Kunden rund um den Erdball vermitteln.

Zu viel geboten?

In Zusammenarbeit mit Ades Solaire-Geschäftsleiterin Regula Ochsner hat Lukas Zimmermann Solar-Boxen nach Madagaskar geliefert zur Ergänzung der effizienten Solar- und Energiesparkocher von Ades Solaire. Im Rahmen des Café Solaire stellte Regula Ochsner einen ihrer Parabol-Solarkocher vor. Kurz bevor am Samstagabend ein Platzregen über Affoltern hinwegfegte, reichte die Abendsonne aus, um im Brennpunkt des Spiegels eine erstaunlich hohe Temperatur zu erzielen. Die Kocher- und Ofenmodelle werden ausschliesslich in Madagaskar hergestellt, wodurch Arbeitsplätze mit fairen Löhnen geschaffen werden. Die Organisation will so den Schutz von Wald und Klima mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Bevölkerung verbinden.

Daniel Sommer, der zusammen mit dem Café-Solaire-Team im Rahmen der Tage der Sonne an mehreren Tagen zu sich in den Garten eingeladen hat, äusserte sich sehr positiv über den Anlass. Neben Energieberatung, Informationen über eine Potenzialstudie für Windenergie in der Region und über Säulistrom stellte die Firma Solarify ihr Modell vor, das es Leuten, die über kein geeignetes Dach verfügen, ermöglicht, in Solaranalagen zu investieren. Dazu wurden am Café Solaire Gerichte aus der Solar-Küche von Ades Solaire angeboten. A propos Kulinarik: Anita und Andreas Häberling offerierten im «Weingarten» während der Tage der Sonne eine besondere Speisekarte mit regionalen, naturnahen Produkten.

Das grosse Angebot im Rahmen der Tage der Sonne hatte freilich auch eine Kehrseite. Der Gemeindepräsident der Energiestadt Mettmenstetten, René Kälin, stellt fest, dass an einigen Tagen so viel geboten wurde, dass sich die Anlässe gegenseitig konkurrenzierten. Gleichzeitig hat dies die Möglichkeit für verschiedene Kooperationen gegeben. Der Energietag in Mettmen-stetten beinhaltete auch eine kleine Gewerbeschau. Garagist Robi Graf stellte fest, dass Elektroautos zwar immer zur Probefahrt zur Verfügung stehen, dass ein Rahmen, wie ihn die Tage der Sonne und im Speziellen der Energietag der Gemeinde boten, das Interesse daran aber erhöht.

Und was hat den Organisatoren am besten zugesagt? Cathy Kroh erwähnt spontan den Film «Tomorrow – Demain» und die Energiewerkstatt im Zentrum Kafimüli, wo Kinder Solarspielautos zusammensetzen konnten, um anschliessend das schnellste Fahrzeug zu ermitteln. Peter Ackermann hebt hervor, dass das Publikum zu den Anbietern energieeffizienter Produkte hingegangen ist, was einen vertieften Einblick in den aktuellen Stand der Technik ermöglicht hat. «Fürs erste Mal hat es sehr gut geklappt», stellt Peter Ackermann abschliessend fest. Nächstes Jahr finden die «Tage der Sonne» vom 25. Mai bis 3. Juni statt.

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