EnergieRegion Knonauer Amt mit Vorbildpotenzial

Das Säuliamt zu Gast am 6. Forum «ecovillages» in Les Diablerets

Gut besuchtes Forum «ecovillages» in Les Diablerets mit Vertretern aus Gemeinden, Wirtschaft und Tourismus. (Bild zvg.)
Gut besuchtes Forum «ecovillages» in Les Diablerets mit Vertretern aus Gemeinden, Wirtschaft und Tourismus. (Bild zvg.)

Das Forum «ecovillages» befasst sich mit der Entwicklung der Gemeinden in den Bergen und Tälern. Was muss geschehen, damit diese in ökonomischer und ökologischer Sicht eine stabile Zukunft haben? Die Klimaveränderung, aber auch allgemeine Veränderungen in Touristenregionen zwingen die Kommunen, ihr Schicksal aktiv in die Hände zu nehmen. Das Forum will einen aktiven Beitrag dazu leisten, indem es einerseits die Probleme anspricht und andererseits Wege aufzeigt. Dazu gehören positive Beispiele aus der Praxis, von denen gelernt werden kann.

Das Knonauer Amt mit seinen 14 Gemeinden, der Standortförderung und der EnergieRegion Knonauer Amt wurden zum diesjährigen 6. Forum eingeladen, um die Region und ihre Fortschritte im Energie- und Umweltbereich zu präsentieren. Charles Höhn konnte anhand der neueren Geschichte des Knonauer Amtes aufzeigen, dass Gemeinden in Zweckregionen viel bewirken können, wenn alle Beteiligten einen gemeinsam definierten Weg zu gehen bereit sind.

Im Säuliamt waren es nicht zuletzt Wirtschaftskreise, die 2002 vor einer «Limmattalisierung» durch die kommende Eröffnung der Autobahn warnten. Die Gemeinden gaben schliesslich 2003 den Auftrag zur Erarbeitung eines Leitbildes, was nach dessen Genehmigung zur Standortförderung Knonauer Amt führte. Überkommunale Projekte wurden ab dann gemeinsam angegangen und umgesetzt, so auch das Schwerpunktprojekt «EnergieRegion Knonauer Amt». Den Start dazu machten die energiepolitischen Bestandesaufnahmen der Gemeinden 2010.

13,6% Anteil der Erneuerbaren am Verbrauch

Damals im Schweizer Schnitt noch unterdurchschnittlich, hat sich die Region mit Stand 2016 in Sachen nachhaltige Energie erfreulich entwickelt. So deckt sie ihren Energieverbrauch für Strom und Wärme zu 13,6% durch erneuerbare Energie, die in der Region erzeugt wird. Das ist über dem Schweizer Durchschnitt (10,6% Erneuerbare ohne Wasserstrom).

Alle, Private, Unternehmen und Betriebe sowie die Gemeinden, tragen zu diesem Resultat bei. Mit Aktivitäten, Massnahmen und Projekten wurde der Boden dazu gelegt. Durch die Ausführung von Sanierungsmassnahmen im Gebäude- und Effizienzbereich und den Bau von Anlagen zur Produktion von erneuerbarer Energie wurde aus Plänen Realität. Aufträge ans Gewerbe und Einsparungen bei den Energiekosten für den Einzelnen sind die positive Folge.

Wertschöpfung steigern, Geld in der Region behalten

Über Gebäudesanierungen im Förderprogramm wurden von 2010 bis 2015 pro Jahr 4,7 Mio. Franken an Aufträgen ausgelöst. Beim Stromeffizienz-Programm ergab sich in 2¼ Jahren ein Auftragsvolumen von 1,1 Mio. Franken. Aufträge, die dem Gewerbe zugutekommen. Das Knonauer Amt hat die mehr als doppelt so hohe Energieleistung bei den Erdsonden-Heizungen wie der Kanton. Die Gesamtleistung entspricht rund 5,9 Mio. Liter Heizöl leicht. Bei Fr. 80.-/pro 100 Liter ergibt das 4,7 Mio. Franken. Geld, das hier bleibt und nicht ins Ausland geht.

13 Jahre nach Verabschiedung des Leitbildes und der Zielsetzung «Der ländliche Raum der Region soll erhalten bleiben» darf festgestellt werden, dass dies weitgehend gelungen ist. Trotz hohem Siedlungsdruck nahm das Baugebiet der Region seit 2004 um nur 2,5% zu. Das Schwerpunktprojekt «EnergieRegion Knonauer Amt» leistete in den Bereichen «Umwelt» und «Wirtschaft» wie auch «Gesellschaft» einen positiven Beitrag. Über alles gesehen weist das Knonauer Amt eine sehr hohe Wohn- und Lebensqualität auf.

Dank regionaler Zusammenarbeit tiefe Projektkosten

Eindruck machte bei den anwesenden Gemeindevertretern der finanzielle Effekt der Zusammenarbeit. Im Bezirk Affoltern konnten die einzelnen Gemeinden bei der Beschaffung der Grundlagen- und Planungsdaten (Bestandesaufnahme, Energieplan usw.) bis zu 60% an Kosten sparen. Die Standortförderung hat als Koordinator und Projektleiter ihren Teil dazu beigetragen. «Um die herausfordernden Ziele zu erreichen, braucht es das Zusammenwirken von Gemeinden, Wirtschaft und Gesellschaft mit Aktivitäten, Massnahmen und Projekten», so die Aufforderung an die Forumsteilnehmer.

Die Vorstellung des Säuliamts und des Projekts «EnergieRegion Knonauer Amt» kam beim Auditorium des 6. Forum «ecovillages» sehr gut an. Im Podiumsgespräch attestierte Thierry Meyer, Chefredaktor «24 heures», dem Knonauer Amt eine lobenswerte Zusammenarbeit der Gemeinden und wertete die «EnergieRegion Knonauer Amt» als ökologisch wie auch ökonomisch wirksames Projekt.

* Der Autor ist Mitglied des Forums Energie-Umwelt der Standortförderung Knonauer Amt.

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