Die Getreideernte ist fast abgeschlossen
Der Weizen bietet dieses Jahr eine gute Brotgetreidequalität – die Gerste ist zu leicht

Wie letztes Jahr wurde das Getreide wieder ungewöhnlich früh geerntet. Die Mähdrescher fuhren bereits Ende Juni, um die erste Gerste zu schneiden. Die Erträge sind durchschnittlich und betragen sechs bis acht Tonnen pro Hektare. Die Gerstenqualität hingegen ist dieses Jahr nicht befriedigend. «Das Hektolitergewicht liegt tief, das heisst, die Körner sind zu leicht», erklärt Markus Staub, Bereichsleiter Agrarhandel der Landi Albis. «Die Gründe dafür seien die lange nasse Phase im Frühling und die darauffolgende Trockenheit.» Gerste sei ein empfindliches Getreide im Gegensatz zum robusteren Weizen.
In den letzten Wochen gab es immer wieder Spitzenzeiten, während welchen die Sammelstelle in Mettmenstetten ununterbrochen in Betrieb war, um das Getreide entgegenzunehmen. Bis Ende letzter Woche war der grösste Teil der Getreideernte abgeschlossen. Zurzeit wurden Weizen und Raps gedroschen. Der Weizen weist gute Durchschnittserträge von sechs bis sieben Tonnen pro Hektare aus. Entscheidend ist beim Weizen die Backqualität. Diese wird mittels der sogenannten Fallzahl gemessen. Die Fallzahl ist die Zeit in Sekunden, die ein standardisierter Stab benötigt, um durch einen Stärkekleister aus Mehl und Wasser hindurchzufallen. «Die Fallzahlen des Weizens sind gut», informiert Markus Staub. «Er ist also als Brotgetreide verwendbar.» Wenn während der Ernte zu viel Regen fällt, kann es zum Auswachsen der Körner kommen. Dann ist die Fallzahl zu klein. Was geschieht dann, wenn dieses Mehl dennoch verwendet werden würde? «Das Brot würde trotz Hefe nicht aufgehen. Wir müssten also Fladenbrot essen.»
Mais einen Monat später
Auch die Rapserträge dürfen sich sehen lassen. Das im Frühling wunderschön goldgelb blühende Getreide hat die nasse Periode gut überlebt. Wegen des regenreichen Frühlings konnten die Landwirte aber den Mais erst sehr spät sähen, teilweise erst Mitte Mai statt Mitte April. Die Böden waren zu nass, um mit den Maschinen in die Felder zu fahren. Die Maispflanzen gedeihen zurzeit gut, doch die Ernte wird dieses Jahr später ausfallen. Ob sich dieser Verzug auf die Erträge auswirkt, kann noch nicht vorausgesagt werden. Dies ist abhängig vom Herbstwetter. Beim Mais hier im Säuliamt handelt es sich um Futtermais, der nicht schmackhaft ist für Menschen.