Die Post erhöht die Päckli-Preise und leert Briefkästen früher
Pakete mit 50 Rappen Preisaufschlag ab 2026 – Rabatte gibt es nur für Online-Nutzer

Die Post nimmt mit Briefen immer weniger Geld ein, weil die Mengen seit Jahren sinken. Deshalb wollte sie die Preise zum dritten Mal seit 2022 erhöhen. Daraus wird aber nichts: Der Preisüberwacher hat erfolgreich interveniert. Wie er am Donnerstag mitteilt, anerkenne er zwar die negativen Entwicklungen in diesem Geschäftsbereich. Doch wegen des guten Ergebnisses der Post im Jahr 2024 – sie schrieb 324 Millionen Franken Reingewinn und damit rund 70 Millionen Franken mehr als im Vorjahr – seien für das Jahr 2026 «keine ertragssteigernden Massnahmen erforderlich». Die Briefe bleiben damit gleich teuer. Doch es gibt auch schlechte Nachrichten für die Kundinnen und Kunden.
Die sogenannten Economy-Pakete werden nämlich ab nächstem Jahr 50 Rappen teurer. Ein Paket bis 2 Kilogramm wird neu 9 Franken statt bisher 8.50 Franken kosten. Pakete mit einem Gewicht zwischen 2 und 10 Kilogramm kosten neu 12 Franken statt 11.50 Franken. Die Preiserhöhungen sollen mit Rabatten kompensiert werden. Von diesen können allerdings nur Kundinnen und Kunden profitieren, die ihre Post-Geschäfte mit der Post-App oder online erledigen.
700 Briefkästen werden früher geleert
Einen Abbau führt die Post bei der Leerung ihrer Briefkästen durch. Rund 700 ihrer 14000 Briefkästen werden künftig im Rahmen der regulären Zustelltouren bereits morgens geleert. Das reduziere zusätzliche Fahrten und stärke die Wirtschaftlichkeit, teilt die Post mit. Die Kundinnen und Kunden nutzten die Briefkästen nicht mehr so häufig wie früher.
Die Post schreibt, dass die Kosten der Grundversorgung wegen der rückläufigen Briefmengen und Schaltergeschäfte laufend stiegen und derzeit über 360 Millionen Franken betrügen. Ursprünglich wollte die Post mit Tariferhöhungen im nächsten Jahr 70,9 Millionen Franken einsparen. Nach den Verhandlungen mit dem Preisüberwacher werden nun allerdings nur Massnahmen im Umfang von 20,8 Millionen Franken umgesetzt. Für die Zeit nach 2026 wird die Post wieder mit dem Preisüberwacher verhandeln müssen.