Lochenweiher bleibt, wie er ist

Das Bonstetter Stimmvolk stimmt klar und deutlich gegen die Vorlage

Am Lochenweiher in Bonstetten wird in absehbarer Zeit keine Veränderung stattfinden. (Archivbild Florian Hofer)
Am Lochenweiher in Bonstetten wird in absehbarer Zeit keine Veränderung stattfinden. (Archivbild Florian Hofer)

Die Aufwertung des Lochenweihers in Bonstetten zum Badeplatz und damit auch seine ökologische Aufwertung ­werden von der Gemeinde nicht weiterverfolgt. Dies erklärte Gemeindepräsidentin Arianne Moser am Sonntagnachmittag gegenüber dem «Anzeiger» nach Bekanntwerden des Resultates der Urnenabstimmung zum bis zuletzt stark umstrittenen Lochenweiherprojekt.

Auffallend hohe Stimmbeteiligung von mehr als 67 Prozent

560 Personen hatten am Sonntag mit Ja gestimmt, 1901 Personen mit Nein. Damit haben 77 Prozent der Bonstetterinnen und Bonstetter das 1,3 Millionen Franken teure Vorhaben abgelehnt, 23 Prozent stimmten mit Ja. Auffallend ist die hohe Stimmbeteiligung von 67,36 Prozent. «Das ist ein sehr deutliches Resultat. Die Beurteilung der Rechnungsprüfungskommission hat sich durchgesetzt», so die Gemeindepräsidentin: «Die Gegner haben einen sehr engagierten Abstimmungskampf durchgeführt und die Befürworter haben sich nicht gross zur Wehr gesetzt.» Es gelte nun, das Ergebnis zu akzeptieren. Vonseiten des Gemeinderats sei nun nichts weiter in Sachen Lochenweiher geplant. Auch keine ökologische Aufwertung.
Für den Bonstetter Politiker Claude Wuillemin, Mitglied der IG Lochenweiher, die sich im Laufe des Jahres vehement gegen die Umgestaltung des Lochenweihers zum Badeplatz ausgesprochen hatte, lag die Niederlage des Gemeinderates auf der Hand: «Man sieht am Abstimmungsergebnis deutlich, dass das kein Wunsch der Bevölkerung war. Das war lediglich ein Wunsch des Gemeinderates.» Wuillemin verwies gegenüber dem «Anzeiger» auf die Gemeindeversammlung von Ende vergangenen Jahres, als eine grosse Mehrheit im Plenum jegliche Zusatzausgaben für die Projektierung aus dem Budget der Gemeinde gestrichen hatte. Danach habe die IG Lochenweiher rasch 320 Unterschriften gesammelt. «So konnten wir spüren, dass das Projekt von der Bevölkerung nicht gewünscht war.»

Künstlich angelegtes Gewässer, schlechter ökologischer Zustand

Wie mehrfach berichtet, hatte die Gemeinde geplant, an dem kleinen Weiher nahe dem Gartencenter Guggenbühl eine Bademöglichkeit samt Steg, einer naturbelassenen Liegewiese, Feuerstelle, Sitzbänken, Veloständer, einer einfachen ­Umkleide, einer Dusche und einer Komposttoilette zu verwirklichen. Das Projekt hätte etwas mehr als 1,3 Millionen Franken gekostet. Beim Lochenweiher handelt es sich um ein künstlich angelegtes Gewässer, das derzeit in einem ökologisch nicht besonders guten Zustand ist, wie der Verein Naturnetz Unteramt auf seiner Website bemängelt.