Peter Wehrli schafft die Wahl

Der Bezirksrat ist nach dem 2. Wahlgang wieder komplett

Peter Wehrli, FDP, neu. (Bilder zvg)

Peter Wehrli, FDP, neu. (Bilder zvg)

Rolf Kuhn, GLP, bisher.

Rolf Kuhn, GLP, bisher.

Im zweiten Wahlgang für die Erneuerungswahl des Bezirksrats standen sich am Sonntag Peter Wehrli (FDP) und Mark Würker (Die Mitte) gegenüber. Drei Monate zuvor, im ersten Wahlgang am 9. Februar, waren es noch insgesamt fünf Kandidaten gewesen, die sich bei den Stimmberechtigten für ein Bezirksratsamt beworben hatten. Rolf Kuhn aus Mettmenstetten (GLP, bisher) erreichte damals als Einziger das absolute Mehr und sicherte sich damit vorzeitig seine Wiederwahl. Am nächsten an ihn heran kam auf dem zweiten Platz Peter Wehrli, gefolgt von Mark Würker, Nathalie Siri (SVP; die sich eigentlich vorzeitig aus dem Rennen genommen hatte, auf dem Wahlzettel aber dennoch erschien) und Stefan Kessler (Grüne).

13 Gemeinden stimmten für Wehrli
Im zweiten Wahlgang setzte sich nun Peter Wehrli gegen seinen Kontrahenten Mark Würker durch. Wehrli holte 5102 Stimmen, während es bei Mark Würker mit 4017 Stimmen rund 1000 Stimmen weniger waren. Die Stimmbeteiligung im Bezirk lag bei 27,5 Prozent.
Die Wahl von Peter Wehrli dürfte viele nicht ganz überraschen: Nebst dem Support aus der eigenen Partei wurde Wehrli von SVP, GLP und EDU unterstützt. Mark Würker trat derweil als Kandidat der Mitte an. SP, Grüne und EVP verzichteten auf eine Wahlempfehlung.
Peter Wehrli holte in sämtlichen ­Bezirksgemeinden mehr Stimmen als sein Kontrahent – mit Ausnahme der Stadt Affoltern: Dort, in seiner Wohnsitzgemeinde, triumphierte Mark Würker bei 901 Stimmen mit einem Vorsprung von 60 Zählern.

Lebenserfahrung und Empathie
Mit Peter Wehrli wird der Bezirksrat von einem Mitglied komplettiert, das keine juristische Ausbildung mitbringt. Für Wehrli ist diese für das Amt auch nicht zwingend nötig, wie er im Wahlkampf gegenüber dem «Anzeiger» betonte: «Ein ­Bezirksrat benötigt auch Mitglieder, die ausserhalb der Juristerei stammen und dadurch viel ­andere Erfahrung einbringen können.» 
Natürlich müsse ein Bezirksratsmitglied im Rahmen der regelmässigen Visitationen von Gemeindebehörden Jahresrechnung und Budget lesen ­können und Bescheid wissen, wie ein ­Gemeinderat, eine Schulpflege funktioniere oder wie behördliche Entscheide zustande kommen. Als ehemaliger ­Gemeinderat von Buch am Irchel kenne er jedoch dieses «Innenleben». Wehrli hat fast sein ganzes Berufsleben an der Schnittstelle zur Politik verbracht. ­Unter anderem als Geschäftsführer der Genossenschaft Theater Kanton Zürich (TZ), wo die Zürcher Gemeinden mehrheitlich Mitglieder sind – und natürlich aktuell: Seit fünf Jahren ist der 62-jährige Rektor der Berufswahlschule des Bezirks Horgen.
Aus Sicht von Peter Wehrli erfordert das Amt als Bezirksrat ­Lebenserfahrung und Führungsfähigkeit, eine starke Persönlichkeit, Verständnis für die diversen Anspruchsgruppen, auch Empathie und die Fähigkeit, in ­konfrontierenden ­Situationen vermittelnd zu agieren. All dies nennt er die «weichen Faktoren», derweil für ihn die harten Faktoren im Gesetzbuch stehen.