Skulptur symbolisiert positives Denken

Warum Stephan Schmidlin die Figur umbemalt hat
«Ist es wirklich ein Affront, diese Figur auf den Sockel zu stellen, oder haben sich am Ende schwarze Mitbürger darüber geärgert, sich so darstellen zu lassen und Einsprache erhoben?», fragte sich kürzlich eine Leserbriefschreiberin in dieser Zeitung. Stephan Schmidlin, der arrivierte Sculpteur aus Affoltern, gibt Entwarnung. Die Umbemalung der Figur an der Zürichstrasse, die sich «Positiv denken» nennt, ist nicht politischer Korrektheit oder dem Zeitgeist geschuldet. «Holz wird durch Witterungseinflüsse im Freien immer dunkler, im Laufe der Zeit gar schwarz – auch Mammutholz, das ich für grosse Figuren immer verwende. Das ist ein natürlicher Vorgang», sagt der Künstler. Statt nun dieses schwarz gewordene Holz zu bearbeiten, hat er der sechs Meter hohen und 2,5 Tonnen schweren Figur einen violetten Umhang samt Kappe mit weissen Punkten verpasst. Er erinnert an einen Badeanzug.
Die erste Figur, eine etwas kleinere «Schwester», hat Stephan Schmidlin vor etwa 15 Jahren geschaffen und inzwischen ebenfalls aufgefrischt; sie steht in Bassersdorf. Eine weitere, aus Aluminium ausgegossene und 300 Kilogramm schwere Figur mit Hohlraum der Reihe «Positiv denken» ist derzeit in Bad Ragaz zu sehen, an der noch bis Oktober geöffneten, weltweit zweitgrössten Kunstausstellung. Diese findet unter dem Namen «Bad Ragartz» alle drei Jahre statt und lockt jeweils 700 000 bis 800 000 Kunstinteressierte an. Kürzlich lud Stephan Schmidlin Kundschaft und Bekannte ein, zu denen eine ganze Reihe prominenter Mitbürger aus Wirtschaft und Sport zählt. So erhielt der Künstler auch Besuch von Eishockeyaner Nino Niederreiter und von den ehemaligen Skiassen Hanni Wenzel und Harti Weirather. (-ter.)